Pazolastock- Badus- Alv- Ravetsch


Publiziert von ma90in94 , 11. Juli 2010 um 12:59.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum: 7 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   CH-UR   Gruppo Piz Blas 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Oberalppaß 2044
Kartennummer:1232

Nach 5.15 Std. Anreise öffnen sich endlich kurz vor 12 Uhr die Türen der FOB am Oberalppaß. Angesichts der langen Wegstrecke bin ich etwas nervös, aber froh endlich starten zu dürfen.

Ohne Mühen geht es zum Pazolastock und weiter auf guten Wegspuren zum Badus 2928.

Lediglich am Parlet muß man mal aus den Handschlaufen der Stöcke. Am Badus wurde für die Saison eben ein neues Gipfelbuch bereitgelegt. 15.15 Uhr

Ich quere nördlich über Schnee unter Punkt 2839 zu den obreren Hängen des Piz Tagliola. Schöne Blumenwiesen mit kleinen Seen und Bächen findet man hier. Am besten bis unter  den Piz Tagliola queren um dann zum Lolenpass 2399 absteigen. Er liegt unverschämt tief.

Jenseits südöstlich hinauf um auf den Nordwestkamm des Schwarzberges 2764 zu gelangen.

Kurz vor dem Gipfel ist der Grat sehr scharf und wird knapp unterhalb auf

Leisten umgangen. (II-). 17.00 Uhr

Über eine Scharte zu einem fast gleichhohen Vorgipfel und schön über die Gratflanke hinab (I)

Aus dem Sattel 2581 erst östllich des Gratverlaufs aufwärts, später über den Grat mit einigen Türmen zum Gipfel des Portgerenstockes 2752. Ein Schartenturm wird östlich umgangen. Ganz guter Fels (I+) 18.20 Uhr

Erst etwas felsig, dann über Wiesen zum Maighelspaß 2420 und mittels Weg, heute noch reichlich Schnee, zum Passo Bornengo 2631 und Piz Alv 2769.

Es ist 20.15 Uhr und ich sehe auch einen günstigen Schlafplatz am Gipfel mit Morgensonne Leider windet es um den ganzen Gipfel und nach dem Abendbrot kurz vor 21 Uhr laufe ich zurück zum Paß und steige noch bis ca. 2750 m Richtung Piz Ravetsch.

Hier auf ebenen Graspolstern und fast keinem Wind endet der Tag.

Seit 20.30 Uhr erlebe ich mit einem Miniradio das Ende  der Deutschen Kicker

in Südafrika. Tja, es war wohl nicht ihr Tag, aber ich weiß, die Sonne wird morgen trotzdem aufgehen.

Mit 4 Grad Nachttemperatur komme ich mit meinem Leichtdaunenschlafsack gut zurecht. Er wiegt lediglich 620 Gramm, die Luftmatratze 560 Gramm.

Bei solch langen Überschreitungen muß ein richtiges Sparpaket geschnürt werden, sonst geht das nicht so flott. Kleidungsmäßig würde ich bei eine Sicherheitskontrolle nicht bestehen, aber ich bin nur bei bestem Wetter unterwegs und zur Not habe ich ja noch den Schlafsack.

Ein Kocher, eine warme Mahlzeit und heiße Getränke braucht es im Sommer nicht.

Ein kalter Pulverkaffee mit Schneewasser erfrischt zudem viel mehr.

Ich habe eine Literflasche mit Saft und eine 0,33 Flasche in der ich ständig Schneewasser schmelze und mit Saft bereichere.

Zum Sonnenaufgang ist eben das Wolkenmeer über dem Tessin, mit Obergrenze bei knapp 2700 m fertiggestellt und reicht sogar über den Passo Bornengo.

Ein Schluck aus der Pulle, ein Keks, alles in den Rucksack gestopft und nach wenigen Minuten, um 0630 Uhr bin ich wieder ontour. Leider war die Sonne hinter dem Ravetschmassiv noch nicht aufgegangen.

Leicht geht es über den meist breiten Grat zum wenig markanten Piz Borel 2952 und etwas langwierig mehrheitlich in der Südostflanke zum Piz Ravetsch 3007. Spuren über den Gletscher sehe ich keine.

Letztes Ziel Tgiern Ravetsch 2944.

Problemlos geht es bis zu dem nicht kletterbaren Abbruch in die Scharte vor der kirchturmartigen Spitze. Links wird stattdessen eine im unteren Teil noch schneegefüllte Rinne angeboten. Sie war gefroren, Steigeisen gibt es keine und so drückte ich mich an der Randkluft irgendwie nach unten.

Ich stieg noch weiter ab, querte bis unter die Fuorcla Ravetsch 2824  und zu dieser hinauf. Ich dachte, ich steige mal noch so schnell auf den Tgiern Ravetsch. Pustekuchen.

Der Grat und die Flanken sind homogen sehr steil, der Fels kompakt und plattig, die Rasen- und Erdepassagen auch nicht hilfreich. Rasch kapitulierte ich. Ich meine, das geht über ZS hinaus.

Die einzige Schwachstelle könnte der Nordgrat sein, den man vielleicht durch Schuttrinnen von Westen erreichen kann.

Dieser Piz Alpetta 2845 wirkt auch sehr abschreckend und könnte von Westen über steile  Grashänge zur Scharte im Südgrat versucht werden. Der Übergang zum Tgiern Ravetsch ist äußerst turmartig und schartenreich und sehr lang.

Mein Führer Bündner Alpen Band 2 von 1981 ist nicht sehr hilfreich.

In der Scharte frühstücke ich etwas und ein Superabstieg über den spaltenlosen,

inzwischen aufgeweichten Gletscher und weiteren Schneefeldern bringt mich in 25 Minuten von 2800 m bis in den Talgrund auf ca 2350 m.

Kurz vor 14 Uhr Uhr, nach etwa 26 intensiven Stunden schließen sich wieder die Türen

der FOB hinter mir. Ich habe für die Fahrt nach Andermatt einen ganzen Waggon für mich alleine

Tourengänger: ma90in94


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