Schlechtwetterwanderung über den Lindenberg
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Nachdem Dauerregen über das Wochenende ist für den Montag nicht besseres Wetter prognostiziert. Getreu dem Motto „es kann ja nicht immer regnen“ will ich meinen freien Wandermontag trotzdem für eine Tour nutzen. Zuerst wollte ich eigentlich auf die Rigi, aber Bekanntschaft mit der Schneefallgrenze zu machen, brauche ich nun wirklich nicht mehr. Die Albiskette ist auch noch eine Pendenz, aber die will ich eher bei schönem Wetter in Angriff nehmen, um dann auch die Weitsicht geniessen zu können. Wegen dem vorausgesagten Niederschlag möchte ich auch die Wanderstöcke zu Hause lassen, um die Hände für den Schirm frei zu haben. Es muss also eine flache Tour her, welche keine steilen Auf- und Abstiege enthält. Und da nun endlich das Restaurant auf dem Horben den winterlichen Ruhetag am Montag abgeschafft hat, entschliesse ich mich für die Überschreitung des Lindenbergs.
Kurz vor acht starte ich vom Bahnhof Wohlen (423m) und erreiche über die Hauptstrasse Villmergen. Dort zweige ich rechts in eine Nebenstrasse ab, welche parallel zur Hauptstrasse nach Hilfikon führt. Vorbei am Schloss Hilfikon tauche ich schon bald in den Eichi/Buechwald ein. Ein grüner Pfad führt dem Grat entlang direkt zum Kloster St. Wendelin. Von dort oberhalb von Sarmensdorf der Asphaltstrasse entlang in den Zigi-/Berg-Wald hinein. In diesem besuche ich kurz die Grabhügel und die römische Villa, wobei diese optisch etwas mehr hergibt.
In Bettwil (682m) gönne ich mir im Restaurant Bauernhof eine heisse Schoggi zum Aufwärmen und einen Nussgipfel zur Stärkung. Nach der kurzen Rast erreiche ich über Feldwege im Junkholz-Wald die Kantonsgrenze. Von nun an immer geradeaus, dem flachen Grat des Lindenberges folgend. Im Rüedikerwald erreiche ich den höchsten Punkt des Lindenberges (878m). Dieser ist unübersehbar mit einem Gipfelstein markiert, auch Bänklein zum Geniessen des Gipfelerfolgs sind vorhanden. Doch ich mache mich ohne Pause auf den „Abstieg“, denn der Magen knurrt langsam und es zieht mich deshalb in Richtung Restaurant.
Bei der Siedlung Hämikon-Berg verlasse ich den Wald (und zugleich den Wanderweg) und steche direkt über den Pt 832 in den Stockwald hinein. In diesem beginnt es nun zu regnen, so habe ich zumindest den Schirm nicht vergebens mitgenommen. Schon bald bin ich beim renovierten ehemaligen Spritzenhaus (Pt 862m), dem vermeintlich höchsten Punkt des Lindenberges. Jedenfalls wird diese Kote auf viele Karten mit einem grösseren Massstab als Höhe des Lindenberges angegeben und auch einige Einträge im Hüttenbuch sind dieser Meinung. Über das Gehöft Sonneri (836m) erreiche ich die „Alpwirtschaft“ Horben (818m). Dort gönne ich mir das Menü 3: Voraus eine wärmende Hafersuppe, als Hauptgang ein grosses Cordon-Bleu, dazu ein Eichhof Alkoholfrei. Alles sehr fein und vor allem eine genügend grosse Portion nach den bisherigen Anstrengungen. Aber ein Dessert hat immer Platz. Ich entscheide mich für das Blutorangensorbet mit Campari. Eine sehr interessante Kombination: erfrischend und definitiv nicht zu süss.
Nach der Stärkung hat es aufgehört zu regnen und ich folge der Fahrstrasse nach Kleinwangen bis Underillau (732m). Dort zweigt der Wanderweg ab, führt hinunter nach Güniken und weiter zum Heilpädagogischen Zentrum in Hohenrain (609m). Gemäss Panoramatafel hätte man von dort eine wunderschöne Aussicht in die Zentralschweizer Alpen. Heute bleibt mir dies aber verwehrt, ich sehe nur eine graue Wolkenwand.
Die gelben Wanderwegzeichen lotsen mich weiter durch die mir bis anhin unbekannte Ortschaften Oberebersol und Ottenhusen bis östlich von Ballwil (Sagi, Pt 504). Weiter geht’s durch den Gorge-/Fäjerewald über die Wiler Wissewäge, Flur, Lore, Wald nach Ober Meiegrüeni (492m). Von hier könnte ich zwar über Under Meiegrüeni abkürzen, doch der Eibelerwald mit seinem eindrücklichen Tobel lockt mich da mehr an. Nach knapp 7 Stunden Marschzeit erreiche ich Inwil (423m), von wo ich eine direkte Busverbindung bis fast vor die Haustüre habe.
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