Durch die tiefe Viamala-Schlucht


Publiziert von Ivo66 , 11. April 2010 um 19:42.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Domleschg
Tour Datum:11 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 440 m
Abstieg: 440 m
Strecke:Thusis - Verlorenes Loch - Viamala - Veia Traversina - Sant Albin - Hohenrätien - Thusis
Kartennummer:1:25'000 - Thusis

Es gibt in der Schweiz wohl kaum jemanden, der noch nie durch die Viamalaschlucht gefahren ist. Diese unheimlich tiefe Schlucht einmal zu Fuss zu erkunden, lohnt sich durchaus. Zwar würde man sich wünschen, anstelle des San Bernardino-Verkehrs etwa das Tosen eines Wasserfalls zu hören. Es finden sich aber auch idyllische und ruhige Plätze auf dieser Wanderung.
 
Besonders zu empfehlen ist die Veia Traversina; ein Steig der vom Boden der Schlucht über eine spektakuläre Hängebrücke hinauf durch die abschüssigen Hänge zur Burg Hohenrätien führt. Wir benützten ihn auf dem Rückweg, da er von Thusis aus mit beeindruckenden "Gesperrt"-Schildern belegt war. In der Gegenrichtung war dies dann nicht der Fall... 

Von Thusis aus folgten wir dem bezeichneten Weg durch das "Verlorene Loch". Diese Route führt auf der alten Viamalaschluchtstrasse entlang aus dem 19. Jahrhundert. Zahlreiche grössere und kleinere Steinbrocken dokumentieren hier die Steinschlaggefahr eindrücklicher als das dazugehörende Warnschild; irgendwie war es so etwas wie russisches Roulette... es wird wohl nicht gerade jetzt wieder ein Stein herunterrollen!? Ganz wohl war mir jedenfalls nicht dabei. Kurz nach Unter-Rongellen muss für eine kurze Strecke die alte Kantonsstrasse benützt werden. Bald verlässt man sie aber nach links und überquert ganz unten im Talboden den Hinterrhein. Weiter geht es auf einem gegen Ende steiler werdenden Wanderweg und bald ist das kleine Touristenzentrum in der Viamala (mit Kiosk) erreicht.

Wir beschlossen, hier den Rückweg anzutreten und wählten dazu die sehr lohnende Route "Veia Traversina". Bald gilt es, die "Schlüsselstelle" in Form einer beeindruckenden Hängebrücke zu passieren. Nun - offen gesagt - zu 100 % wohl fühlte ich mich dabei nicht. Die Brücke hängt mehr als 100 Höhenmeter über einer engen Seitenschlucht und ist gut 50 Meter lang. Dazu kommt, dass sie mässig steil nach oben führt und gegen Ende steiler wird - die Brücke ist auch eine Treppe! Und... sie bewegt sich! Wenn auch nur wenig, aber man spürt es. Definitiv nicht jedermanns Sache, aber für uns war es auf jeden Fall ein tolles Erlebnis.

Bald erreicht man bei den Hütten von Sant Alban den höchsten Punkt der Wanderung. Der Weg führt via Burgruine Hohenrätien hinunter nach Thusis.

Die Wanderwege in der Viamalaschlucht sind bestens unterhalten, gesichert und ausgeschildert.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: so nah am internationalen Verkehr ...
Gesendet am 12. April 2010 um 16:10
und so eindrücklich!
Ich kenne die Gegend, die Schlucht aus früheren Arbeitszeiten - doch die faszinierende Hängebrücke noch nicht. Sehr anregend gemacht, Ivo, dein Bericht und die Fotos!
lg Felix

Ivo66 hat gesagt: RE:so nah am internationalen Verkehr ...
Gesendet am 12. April 2010 um 19:02
Hallo Felix

Vielen Dank! Die Hängebrücke ist wirklich ein Erlebnis. Und mit Schluchtwanderungen haben wir die positive Erfahrung gemacht, dass man dort in "stürmischen Zeiten" vor allzu viel Wind geschützt ist.

Die Brücke stammt übrigens aus dem Jahre 2005 und macht einen äusserst stabilen Eindruck.

Herzliche Grüsse

Ivo


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