Gipfelsammeln um St. Antönien - Jägglisch Horn, Nollen und Hasenflüeli


Publiziert von 360 Pro , 14. März 2010 um 16:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:13 März 2010
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Ascharina, Alpbachbrücke
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo St. Antönien, Platz

Die Gipfelziele rund um St. Antönien sind auf hikr schon fast komplett und ausführlich beschrieben. Allerdings gibt es selbst hier noch ein paar Lücken. Eine davon sei hiermit nun geschlossen, der Nollen (welche P.2434 in der Westflanke des Saaser Calandas gemäss Skitouren Nordbünden genannt wird). Ich habe den Nollen in einer für mich logischen Kombination mit Jägglisch Horn "als Vorspeise" und Hasenflüeli "als Nachspeise" kombiniert und sozusagen als "Bettmümpfeli" die Abfahrt über die NE-Seite des Hasenflüelis (Nünzgen) kombiniert. Eine durchaus lohnens- und empfehlenswerte Tour, die ein paar schöne nicht allzu stark befahrene Nordhänge rund um das sonst gut frequentiere St. Antönien beinhaltet!
 
Ich starte meine Tour kurz unterhalb der Bushaltestelle cff logo Ascharina, Alpbachbrücke. Dort finde ich den Anfang der Austiegsspur. Sie führt von P. 1326 auf der linken Seite des Alpbaches dem Alpweg folgend bis zur Usmälchi, kurz unterhalb der Aschariner Alp. Hier geht es weiter über sanfte Hänge nach Süden zum Fürggli (P. 2255) und über den Ostgrat auf den Gipfel des Jägglisch Horn (L). Trotz Wochenende bin ich noch alleine auf diesem viel besuchten Gipfel und geniesse die herrliche Rundsicht und das perfekte Wetter. 

Die Abfahrt zur Aschariner Alp gestaltet sich zu Beginn schwieriger als erwartet. Ich suche die unverfahrenen Nordhänge der Fürggliwang auf und die ersten zwei Schwünge sind genussvoll doch dann breche ich in eine Harschschicht unterhalb des Neuschnees ein und falle purzelnd in den Tiefschnee. Nachdem ich mich vom Schnee befreit und die Skis wieder angezogen habe, fahre ich etwas vorsichtiger bis etwas unterhalb 2000 Metern ab. 

Dort felle ich wieder an und beginne meinen Aufstieg zum Nollen. Vorbei an der Aschariner Alp geht es über den Güllenboden nach Südosten und durch ein Tälchen zwischen Hüenertschuggen und Nöllenchöpf in die hinterste Mulde am Fusse der Rätschenflue. Hier geht es rechts ausholend zur Senke im Nordwestgrat und anschliessend über diesen auf den Gipfel. Dort mache ich eine längere Pause an der Sonne und geniesse die Einsamkeit und Stille. 

Für die Abfahrt zurück in die Mulde am Fusse der Rätschenflue wähle ich die direkte Abfahrt via Nordhang, welche etwas über 30 Grad geneigt ist und nicht ganz einfache, aber trotzdem genussvolle 200 Hm Abfahrt bieten. Kurz vor dem Hüenertschuggen (P. 2205) felle ich wieder an und traversiere unter den eindrücklichen Abbrüchen der Rätschenflue immer die Höhe haltend rüber zur Berghütte (P. 2203) und von dort wieder hoch zum Grat zwischen Hasenflüeli und Geisstschuggen (grosser Steinmann). In der Südwestflanke des Hasenflüeli traversiere ich bis zum gut erkennbaren SW-Austiegscouloir, wo ich meine Ski deponiere. Der Aufstieg hat alpinistischen Charakter, ist jedoch bei diesen Verhältnissen mit viel Schnee und guten Tritten verhältnismässsig einfach (WS). Auf dem Gipfel betätige ich mich für zwei andere Gruppen als Gipfelfotograf und freue mich über den dritten Gipfelerfolg heute.
 
Zurück beim Skidepot unterhalb des Aufstiegscouloirs traversiere ich weiter Richtung "Bi den Nünzgen". Die Traversierung ist relativ ausgesetzt aber nicht weiter schwierig (WS+ gemäss Führer). Die Abfahrt Nordhänge ins Gafiatal ist wie versprochen im Führer abseits des grossen Rummels. Ich lande aber heute ein zweites Mal kopfüber im Tiefschnee. Dieses Mal ist nicht versteckter Harsch dafür verantwortlich, sondern ein Fels, der gut, aber nicht gut genug eingeschneit ist. Er bremst mein Verbrauchsmaterial unter den Skischuhen so stark, dass dieses nicht nur sehr stark leidet, sondern dessen Bremskraft mich regelrecht aus den Skiern reisst und kopfüber in den Schnee wirft. Zum Glück wartet dort kein weiterer Fels auf mich sondern Pulver pur. Nachdem ich mich wieder aufgepäppelt habe, mache ich mich nun etwas vorsichtiger auf die Abfahrt ins Gafiatal.

Beim Berggasthaus Edelweiss möchte ich eigentlich gerne einkehren, allerdings kommt just in diesem Moment auch eine sehr grosse Gruppe (alle mit Startnummern ausgestattet) dort an. Ich entscheide mich deshalb weiter nach cff logo St. Antönien, Platz abzufahren und dort ein Restaurant aufzusuchen. Kurz vor 16h bin ich dort und schaue den Postauto Fahrplan an. Da dort um 16:05h "auf Vorreservierung bis 12h" ein Postauto nach Küblis fährt, warte ich kurze Zeit, um festzustellen, dass dieses heute nicht reserviert wurde, und unterstütze deshalb während einer Stunde das lokale Gastgewerbe.


cff logo Ascharina, Alpbachbrücke - Usmächli - Fürgli - Jägglischhorn - Aschariner Alp - Nollen (P. 2434) - Berghütte (P. 2203) - Hasenflüeli - Bi den Nünzgen - Sunnigstafel - Mattn - Litzirüti -  cff logo St. Antönien, Platz


Tourengänger: 360


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