Vulkanhügel im Hegau: Hohenhewen (844 m) - Mägdeberg (654 m)

Die Hegaulandschaft zwischen Bodensee, Hochrhein und Donau wird wesentlich geprägt durch ein Dutzend Vulkankegel, auf deren Gipfel sich Burgruinen befinden bzw. befanden. Die Besteigung dieser Vulkanberge ist somit sowohl aus geologischer wie aus kulturhistorischer Sicht interessant - und schliesslich befindet sich auf der Westseite des Mägdebergs auch noch ein kleiner, aber feiner Klettergarten...

Trübes und graues Wetter in den Voralpen und erhebliche Lawinengefahr im gesamten Alpenraum - da blieb mal wieder nur ein Ausflug in der Region, zumal ich ohnehin noch durch eine zünftige Erkältung ziemlich geschwächt war. 

Die Wahl fiel auf die Hegauvulkane, von denen sich leicht 2-3 in eine schöne Rundtour mit guter öV-Anbindung integrieren lassen. Gestartet am Seehas-Haltepunkt Welschingen-Neuhausen, steuerten wir zunächst zielstrebig den Hohenhewen (844 m) an, auf dessen Gipfel sich auf den Resten der Burgruine eine Aussichtskanzel befindet. Wir versuchten mehr oder weniger auf direktestem Weg den Nordrücken des Vulkanhügels zu erreichen, was angesichts zahlreicher Stacheldrahtzäune gar nicht so einfach war und vermutlich kaum einen reellen Zeitgewinn gegenüber den ausgewiesenen Wanderwegen einbrachte. Auf dem Wanderweg (Burgenweg) angekommen, erreichten wir nach knapp 1,5 h den höchsten Punkt auf der letzten verbliebenen Aussenmauer des zentralen Turms der ehemaligen Burganlage, der über eine Wendeltreppe erreichbar ist. Die Aussicht von dort oben war angesichts des trüben Wetters leider sehr bescheiden, so dass wir bald wieder den Abstieg über die Südseite nach Welschingen antraten. Von der Fahrstrasse, die nach Weiterdingen führt, zweigt nach 100 m ein asphaltierter Weg (Obstlehrpfad) nach links ab. Diesem folgten wir ein Stück, bis wir über die Streuobsthänge -teils auf Fuhrwegen, teils weglos- die Höhe des Philippsbergs (622 m), ebenfalls ein (kleiner) Hügel vulkanischen Ursprungs, erreichten. Von dort erhebt sich vis à vis bereits die Anhöhe des Hegaukreuzes, hinter dem sich noch der Mägdeberg versteckt. Am Mägdeberg noch kurz die Routen des Klettergartens im Phonolith-Felsriegel auf der Westseite (ja: Naturschutz und Sportklettern müssen sich nicht zwingend ausschliessen!) gecheckt - und ein leichtes Kribbeln in den Fingern gespürt. Ja, da muss ich wohl bald wieder einmal hin, hat mich doch hier einst mein Vater vor über 30 Jahren in die Grundzüge des Kletterns eingeführt. Na ja, momentan wirken die klatschnassen Felsen nicht gerade anmächelig, aber der Frühling kommt ja (hoffentlich) bald...

Nachdem wir noch ein wenig zwischen den Mauern der Burgruine herumgekraxelt sind, stiegen wir mit dem letzten Tageslicht auf der asphaltierten (und geräumten) Fahrstrasse nach Mühlhausen ab, von wo uns der Seehas wenig später wieder nach Hause brachte. 

Trotz des Tauwetters der letzten Tage liegt im Hegau -je nach Lage und Verwehung- noch fast überall eine geschlossene Schneedecke. Wenn auch keine Schneeschuhe mehr erforderlich sind, so ist festes Schuhwerk durchaus angebracht, sank man doch immer wieder bis weit über die Knöchel in den Schnee ein. Erstaunlich, wo doch am Bodensee bereits längst wieder alles grün ist!

Tour mit Jutta