Haute Route de Bâle-Campagne


Publiziert von Bembelbub , 3. Februar 2010 um 22:25.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 2 Februar 2010
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-SO 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Reigoldswil - Bürten - Schattberg - Hint. Wasserfallen - Hinteri Egg - Sol - Helfenberg - Dürrenberg - Schöntal - Chilchzimmerweid - Belchenflue - Chilchzimmersattel - Belchenholden - Eptingen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Buslinie 70 von Liestal nach Reigoldswil
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Buslinie 107 von Eptingen nach Sissach

Nicht von Affenhobby nach Kellnerkaff, sondern von "Zwei Konsonanten fehlen zum Kleindorf, damit es nach einer Wagner-Oper benannt ist" nach "Schütteln wir das Land am Nil leicht, fliesst dort berühmtes Mineralwasser"; so jedenfalls frei nach der BZ (Basellandschaftliche Zeitung). Beide Orte bieten sich an, um sie mit einer Skitour über die höchsten Baselbieter Gipfel (Nummer 1, 2, 4 und 6) zu verbinden.

 

Die Tour startete mit einem verspäteten InterRegio, der Bus in Liestal war schon weg. Die Wartezeit kann man immerhin nutzen, um die Felle zu montieren. Eine wichtige Zeitersparnis, denn die Tour sollte lang werden. Über die Bürten bzw. zwischen den Pferden, welche interessiert an den Ski schnupperten, hindurch ging es zum Schattberg. Kurz auf den Gipfel und gleich rüber ins Solothurn für die erste Abfahrt hinab zur hinteren Wasserfallen durch herrlichen Pulverschnee. Der Wind hatte schon viel Arbeit geleistet und Schnee von den Westseiten in die Ostseiten zu verfrachten. Und er arbeitete an diesem Tag fleissig weiter. Daher war im Gegenaufstieg zum Hinteri Egg nur in ein paar Mulden schwere Spurarbeit angesagt. Nach einem kurzen Ausflug zum höchsten Baselbieter, verschwanden die Felle wieder im Rucksack und ich versuchte nach Möglichkeit ohne viel Gestapfe in den weiten Sattel zwischen Hinteri Egg und Helfenberg zu gelangen. Trotz tiefen Schnees gelang es einigermassen. Der Wind wurde immer stärker und auf den weiten Ebenen fühlte ich mich fast wie in Patagonien. Bei Nebel wäre die Orientierung bestimmt zum Problem geworden. Kurz vor dem Helfenberg war der Wind weniger das Problem, dafür war schwere Spurarbeit angesagt. Über den "Westgrat" zum Gipfelfels, kurze Rast, aber wirklich nur kurz, den der Wind füllte im Handumdrehen den Rucksack mit Schnee. Auf dem Weg hinab zum Ob. Hauenstein hatte er zum Glück die zwei, drei vorhandenen Skispuren nicht zugedeckt, so dass ich ohne Orientierungsprobleme die Abfahrt geniessen konnte. Zwei der vier Müsliriegel, beide Mandarinen und die Hälfte des Liters Tee waren aufgebraucht und noch ein gutes Stück vor mir… 400 (+ x) Höhenmeter sollten doch zu schaffen sein oder doch auf den Bus warten? Mit starkem Rückenwind ging es über den Leutschenberg nach Schöntal (für die Abfahrt lässt man besser die Felle dran, abfellen rentiert sich nicht). Was nun folgte war ein absoluter Schinder (trotz Rückenwinds): die Flanke unterhalb des Dürstelbergs von Schöntal zum P.1006 (zwischen Dürstelberg und Ruchen). Nicht nur Dürstel, ich hatte Durst; es war einfach endlos. Aber nicht ganz endlos, denn irgendwann begrüsste mich ein Golden Retriever am Fusse der Belchenflue. Trotz seines (oder ihres) treuherzigen Blickes verschwand der letzte Müsliriegel in meinem Magen. Kurz auf den sturmumbrausten Gipfel und zum letzten Mal für diesen Tag die Felle in den Rucksack verstaut. Locker die Fahrstrasse zum Chilchzimmersattel hinab… stopp! Kurz vor dem Sattel versperrten riesige Wechten die Abfahrt, also kurz in den Wald runter und wieder hoch. Der Pass war selbstverständlich gesperrt. Die Abfahrt Richtung Mineralwasser war so lala. Vielleicht geht es besser… nicht bei fremden Leuten durch den Garten durch und nicht zu lange am Strassenrand entlang. Unten begrüsste mich die laut dröhnende A2, aber nach 10 Minuten Fussmarsch auch der warme 107er Bus, der 2 Minuten später losfuhr.

Fazit: Lange Skitour durch den Baselbieter Jura, bei der erstaunlich viele Höhenmeter zusammen kommen. Ob in West-Ost Richtung oder Ost-West hängt sicherlich vom Schnee und Wind (!) ab. Bei einer Ost-West Variante könnte man noch gut den Geitenberg "dranhängen" und die schöne Abfahrt über die Romaiweid nach Lauwil geniessen.


Tourengänger: Bembelbub


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Kommentare (1)


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kopfsalat hat gesagt: zeit einsparen
Gesendet am 3. Februar 2010 um 22:59
noch mehr zeit und kraft liesse sich einsparen, wenn man mit dem luftseilbähnlein von reigoldswil zur wasserfallen hochfährt. ;-)


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