Jakobsweg - Interlaken nach Thun

Der Frühling ist da

Die Lufttemperatur ist noch etwas frisch, doch die Sonnenstrahlen wärmen angenehm. Mein Weg führt mich erst einmal durch ganz Interlaken und dann der Aare entlang. Fast am Thunersee etwas im Wald versteckt entdecke ich die Ruine Weissenau. Dies ist die besterhaltene und grösste Burganlage im Berner Oberland. Errichtet wurde Weissenau als befestigter Hafen auf einer kleinen Insel im Mündungsdelta der Aare in den Thunersee. Nach dem Bau des Schifffahrtskanals und der Aarekorrektion ist Weissenau mit dem Festland verbunden und liegt heute im Naturschutzgebiet. Direkt am Thunersee sind dann auch entsprechend viele Wasservögel beim Nisten und Brüten zu beobachten.

Nach der Überquerung des Lombach führt der Weg erstmals hoch über der Strasse in den Wald hinein und etwas später über das Delta von Sundlauenen.

Das erste Ziel sind die Beatushöhlen. Trotz des fast schon sommerlichen Tages hat es heute wenig Besucher hier. Eigentlich würden mich die Beatushöhlen interessieren, aber bei diesen Eintrittpreisen geniesse ich lieber die natürliche Schönheit des weiteren Verlaufes meines Weges.

Und wahrhaftig dieser Weg hat es in sich. Hoch über der Strasse schlängelt sich der Wanderweg romantisch durch den Wald. Die Bäume knospen und die Singvögel hupfen und tanzen umher, balzen, suchen Nahrung und zwitschern aus voller Kehle. Es ist ein Genuss so durch den Wald zu spazieren.

Als erstes grösseres Dorf erreiche ich Merligen. Wunderschön gelegen, friedlich und ruhig mit direktem Blick zu den Bergen des Berner Oberlandes. Dies wäre ein schöner Ort um zu leben.

In Oberhofen direkt am Thunersee steht ein beeindruckend schönes Schloss. Zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober kann man es besichtigen. Zu gerne hätte ich es mir angesehen. Das Schloss Oberhofen besticht durch einen massiven Bergfried und ein malerisches Seetürmchen. Die Schlosskapelle mit den aussergewöhnlichen Wandmalereien aus dem späten 15. Jahrhundert kann man für Hochzeiten und Taufen nutzen.

In der reformierten Kirche von Hilterfingen besonders sehenswert sind die wertvollen, um 1470 entstandenen Glasmalereien mit Motiven zu Geburt und Passion Christi sowie ein Gemälde mit den zehn Geboten.

Bald schon erreiche ich Thun. Imposant ist auch hier wieder das Schloss. Leider war ich etwas spät an der Zeit und konnte mir das Schloss nicht mehr ansehen. So verschiebe ich die Besichtigung auf einen anderen Zeitpunkt.

Weiter auf dem Jakobsweg - Thun nach Rüeggisberg