Chasseral (1607m)


Publiziert von Omega3 , 5. Dezember 2009 um 23:47.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Jura
Tour Datum: 4 Dezember 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-NE 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1520 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo St-Imier
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Magglingen/Macolin
Kartennummer:1124, 1125

Eine feine Überraschung gleich bei der Ankunft in St-Imier (793m). Ich war auf feuchtnebliges Wetter eingestellt, doch stattdessen spannt sich ein makellos blauer Himmel über meinem Kopf. Vom Bahnhof gehe ich hinunter in den Talboden, wo das von Aussen wenig spektakuläre Longines-Werk steht. Danach folge ich einer Forststrasse zum Château d' Erguël (936m), beziehungsweise zu dem, was davon übrig geblieben ist. Das ist denkbar wenig, immerhin bietet sich von der Ruine ein schöner Blick nach St-Imier. Ein steiler Weg bringt mich hinauf zum Plateau Les Pontins (ca. 1100m). Schnee liegt hier nicht übermässig viel, aber immerhin genug, um die Schneeschuhe einsetzen zu können. Querfeldein visiere ich nun die Kuppe La Cornette (1494m) an. Während des Aufstiegs zieht von Westen dichtere Bewölkung auf, aber es bleibt trocken. La Cornette überrascht mit einem sehr schönen Blick zum Chasseral - meinem nächsten Ziel. Über die steile SE-Flanke kann rasch abgestiegen werden, ein bisschen mehr Schnee wäre hier wünschenswert. Als Nächstes visiere ich den Col du Chasseral (1502m) an. Die Gipfelregion des Chasseral ist komplett abgeblasen, so landen die Schneeschuhe wieder auf dem Rucksack. Vom Col du Chasseral folge ich dem Grat zum Gipfel des Chasseral (1607m). Aussicht gleich null, eine fette Wolke hat sich auf dem Gipfel niedergelassen. Nachdem ich genügend ausgekühlt bin und die Geduld der Wolke offenbar stärker als meine ist, ziehe ich östlich von Dannen. Auf dem E-Grat liegen nun grössere Schneefelder, meist mit tragfähigem Deckel, aber eben nur meist. Nach zwanzig tragenden Schritten folgen zehn durchbrechende. Nach einem guten Kilometer habe ich die Schnauze voll von dieser Plackerei, etwa beim P.1529 biege ich rechts ab und stürze mich durch die steile Waldflanke talwärts. Das funktioniert erstaunlich gut, bloss ein paar Stellen mit dichtem Unterholz schmälern die Freude des Abenteuers. Bei Le Caillou (974m) trete ich aus dem Wald in eine wunderbare Ebene. Auf der anderen Seite geht es wieder aufwärts Richtung Mont Sujet. Die Tageszeit ist schon beängstigend fortgeschritten, den Aufstieg zum Grande Maison (1275m) bringe ich in zackigem Marsch hinter mich. Für den Schlussaufstieg im wunderschönen Abendlicht kommen die Schneeschuhe noch einmal zum Einsatz. Wunderbare Stimmung auf dem Gipfel des Mont Sujet (1382m), leider läuft mir die Zeit davon. Es folgt wieder ein Blitzabstieg durch steilen Wald, das habe ich heute ja schon geübt. In La Prèze (877m) angekommen erwartet mich der letzte Anstieg des heutigen Tages. In zunehmender Dunkelheit folge ich dem Strässlein nach Prés de Macolin Derrière (ca. 1050m), das End der Welt (961m) wird dann vollends von der Nacht verschlungen. In einer hellerleuchteten Halle der Eidgenössischen Sportschule macht eine Gruppe Jugendlicher intensive Leibesübungen. Glücklich, mein Tagesziel erreicht zu haben und keine weitere Anstregung auf mich nehmen zu müssen, lasse ich mich in der Standseilbahn in einen Sitz fallen. Es hat auch etwas Gutes, im Dunklen anzukommen. Die nächtliche Standseilbahnfahrt von Magglingen hinunter in das Lichtermeer von Biel ist etwas Wunderschönes - zur Nachahmung wärmstens empfohlen!


Tourengänger: Omega3


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