Federispitz 1865m zum Dritten


Publiziert von tschiin76 , 3. November 2009 um 14:39.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge   CH-GL 
Zeitbedarf: 1 Tage 7:00
Aufstieg: 1620 m
Abstieg: 930 m

Aussichtsreicher Voralpengipfel mit knackigem Anstieg und teilweise herausfordernden Zustiegen.

Nachdem ich vor 9 Tagen kläglich gescheitert bin, habe ich mich es dieses Mal etwas gescheiter angestellt und bin doch noch auf den Gipfel und etwas weiter gekommen....

Start in Ziegelbrücke um 9 Uhr. Bin dann den Wegweisern entlang der Bahnlinie Richtung Schänis gefolgt, bevor es einfach nur gerade den Berg hoch geht.
Erst in einem ausgeprägten Hohlweg, dann durch Ur-  und später durch wunderbar herbstlichen Buchenwald.
Am Wegrand gesehen: 3 Rehe mit riesen Augen, die schliesslich laut bellend weggerannt sind und 1 Original Märchler mit blauer Zipfelmütze am Holzen (Kettensäge Baujahr 1920 oder evt. etwas jünger... :-) )

Auf der Strasse dann ein sehr nettes Ehepaar, dass mir den Asphalt erspart und mich 300hm  bis zu einer Höhe von 1150m mitnimmt.
Weiter gehts über Schwanten und  Obernäten (sehr schöne Alp) zum Federigrat. Der Blick tut sich in fast alle Himmelsrichtungen auf, ich habe eine wunderschöne Aussicht aufs Glarner- sowie aufs Mittelland. In Glarus Dunst, im Mittelland Suppe, und zwar nicht zu knapp. Da lob ich mir doch die Sonne und schicke gleich ein MMS hinunter ins Grau!

Um halb zwölf bin ich oben, nicht so schnell wie andere hikrs aber mindestens ebenso zufrieden.
Auf den obersten Metern hats noch ein paar Schneefelder, die aber problemlos zu queren sind.
Ich gönne mir eine stündige Pause mit Kucken (nicht Kuchen) und Geniessen.
Dann die grosse Frage:  Wie weiter? Ich rekognosziere den NE-Grat, könnte machbar sein, ich lasse es aber bleiben, irgendwie ist mir diese Route alleine noch eine Nummer zu gross.
Über den Plättlispitz käme ich wieder in die Aufstiegsroute, über Fiderschen kenne ich den Abstieg und nach Schänis will ich noch nicht. Zu schön das Wetter und ich bin noch nicht müde.
Also über Bätruns 1526m und Trüebsiten 1525m auf den Chüemettler.
Der Abstieg vom Federigrat ist steil und schmal, an vielen Stellen liegt Schnee, der aber keine Probleme macht. Ich komme gut voran und bald stehe ich vor der Oberfederi - Hütte. Scheint eine Notunterkunft zu sein, sie ist offen, das Ofenrohr allerdings abmontiert. Auf dem Tisch steht ein Trockenstrauss, es ist sauber und heimelig.
Dann komme ich um die Ecke (P. 1603m): die gebänderte Federi - Nordwand in ihrer ganzen Pracht. Und natürlich liegt fast auf dem ganzen Weg Schnee. Na dann, und weiter!
Schon nach ein paar Schritten bin ich froh liegt da Schnee, denn dieser ist weit griffiger als das Gebrösmel darunter. Gerade so weich, dass ich super Tritte machen kann und immer noch tragend.
So gehts zügig vorwärts zur nächsten idyllischen Alp (Bätruns) und gleich weiter in 10 min nach Trüebsiten. Ich bin mausbeinallein, nicht einmal ein Tier macht sich bemerkbar.
Um halb drei stehe ich auf dem Chüemettler, auf der Südseite eine Grasabschussrampe, auf der Nordseite steil, das Nagelfluhgebrösmel mit allerlei Gestrüpp durchsetzt. Ja, hier führt ein offizieller Weg hindurch (auf dem Wegweiser: nur für Bergtüchtige). Die heikelsten Stellen (Nagelfluh ohne Tritte) sind mit Eisenbolzen, -seilen und -griffen versehen, so dass der Abstieg etwas entschärft ist.
Allerdings ist es etwas matschig - sprich rutschig - Konzentration ist gefragt. 
Unten an der Wand angekommen wird der Weg zur Autobahn, ich wate durch ziemlichen Dreck und knapp an der Nebelgrenze zur Alp Obere Bogmen.
Stimmen durch den Nebel....Gibts da noch was zu trinken?
Ja, gutgelaunt sitzen ein paar Einheimische vor der Hütte, ich geselle mich zu ihnen, bekomme einen sauren Most und werde eingeladen, mit ihnen ins Tal zu fahren ab Untere Bogmen.
Da es schon fortgeschrittener Nachmittag ist und vor mir eine Nebelwanderung evt. im Dunkeln liegt, nehme ich dankbar an.
Der Nebel spielt noch etwas, mal sitzen wir in der Sonne, mal wirds wieder halb Nacht um uns herum, herrlich!
Der Abstieg in dickstem Nebel geht rasch und noch vor dem Eindunkeln bin ich wieder zuhause.

Tourengänger: tschiin76


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