Om Cupign (2219 m)


Publiziert von Shepherd , 11. Juli 2009 um 22:05.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 8 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Rosso di Ribia 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1308 m
Abstieg: 1495 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Cimalmotto. Wenige Postautoverbindungen pro Tag. Für Automobilisten gibt es wenigsten genügend Parkplätze, was in diesen engen Tessiner Täler aus topographischen Gründen nicht selbstverständlich ist.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Wie oben; allenfalls Piano di Campo, rund 4 km unterhalb von Cimalmotto.
Unterkunftmöglichkeiten:Im Maggiatal, bzw. in, um und um Locarno und Ascona herum...

…drei Dinge muss ein Mann in seinem Leben vollbringen: Einem Stärkeren einen Kinnhaken verpassen (um anschliessend selber gnadenlos verprügelt zu werden), einem Idioten recht geben (obwohl er im Unrecht ist – dazu erst noch ein freundliches Gesicht* machen) und den OM CUPIGN besteigen. Als ich kürzlich meine Narben betrachtete, und von einem Idioten beim Vorbeigehen äusserst freundlich gegrüsst wurde, hielt ich die Zeit für gekommen, diesen dritten Quest anzugehen (womit der Om Cupign nun auch seine längst fällige Première in der Hikr-Community feiert).

Dafür fährt man zuerst so weit es geht das Rovanatal hinauf zum malerischen Dörfchen Cimalmotto. Hier beginnt diese äusserst abwechslungsreiche – mitunter aber auch recht anspruchsvolle - Rundtour mit folgender

Route:
Cimalmotto 1374 m, Fiümigna 1285 m, Alpe di Sfii, Lago di Sfii, weglos zum Südgrat Om Cupign, Om Cupign 2219m, Cima del Lago, Lago del Pèzz, ab hier wieder Wegspuren nach Fümigna, Rovana-Brücke 975 m, Piano di Campo 1187 m



Tipps für fitte Berggänger und -hunde:

Zwischen dem Lago di Sfii und dem Gipfel Om Cupign sind die meist abschüssigen Hänge von Felsbändern und –wändchen sowie von groben Geröll- und Blocksteinhalden durchzogen. Um zum Grat zu gelangen, geht man zuerst zu den zwei Steinhäuschen von Corte del Lago. Hier wählt man am besten eine durchgehend nach Nordosten gerichtete Aufstiegsroute. Zuunterst gibt es vereinzelt ganz kleine Steinmannli (der nächste soll bitte etwas Steindünger mitnehmen, damit die kleinen Kerle kräftig wachsen!), weiter oben findet man zwei, drei grössere Exemplare. Der Hang wird massiv steiler und verlangt zunehmend Klettereinlagen in den grasdurchsetzten Schrofen (bei Nässe nicht machbar). – Anschliessend folgt man dem Grat bis zum Gipfel, wobei die letzten zwanzig Meter etwas ausgesetzt sind.

Um später zum Lago del Pèzz abzusteigen, überquert man am besten den Cima del Lago (alles dem Grat entlang, Felsbarrieren werden rechts – also westlich – umgangen), bis man zur kleinen Einsattelung vor dem Cima di Cregnell gelangt. Hier kann man gut absteigen, wobei darauf zu achten ist, dass man immer Kurs nach Osten hält (der See ist lange Zeit nicht sichtbar). Am südöstlichen Ufer sind dann Wegspuren zu verzeichnen, die aber manchmal durchaus „Von Weg keine Spuren“ bedeuten können; speziell bei/nach Corte del Pèzz muss man aufpassen, nicht zu weit nördlich abzudriften (Niemandsland, später durchsetzt mit Felsabbrüchen).

Am Schluss steht dann noch eine Gegensteigung von 200 m nach Piano di Campo auf dem Programm. Wer seinen Käfer in Cimalmotto ausgesetzt hat, benötigt eine weitere Stunde, um dorthin zu gelangen (meist auf der Autostrasse, keine schöne Sache, obwohl der Verkehr so zwischen null und zwei Fahrzeugen pro Stunde ausmacht). Um 16.40 und 18.40 Uhr fährt jedoch ein Postauto bergwärts, wenig später gleich wieder talwärts.

Summa Summarum: Super Tour, Distanz 14 km, 1308 Höhenmeter rauf und 1495 runter; Marschzeit  mindestens sieben Stunden (eher an die acht).


* das, meine lieben Leute, ist wohl das allerschwierigste! Dagegen sind Häusle bauen, Bäume pflanzen und Kinderlein zeugen reine Fleissaufgaben! :-)



100 weitere Bergtouren mit über 4'000 Fotos siehe auch
www.flickr.com/photos/von-marazzi

Thread über meine Berghunde unter
www.flickr.com/photos/von-marazzi/3086484807/in/set-72157610685320928/

 

 

Tourengänger: Shepherd


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Kommentare (2)


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Seeger hat gesagt: Summa summarum...
Gesendet am 24. Juli 2009 um 17:25
Ciao shepherd
Toller Bericht und fantastische Bilder. (Vorallem Kombi von den beiden Laghi Sfii und Pezz)
Zwischen den Zeilen schreibst Du, dass man etwas verrückt sein muss, diese Tour anzugehen, im Gegenzug aber auch gemacht haben muss. Summa summarum kommt diese Stimmung voll rüber.
Dein
Andreas

Shepherd hat gesagt: Merci...
Gesendet am 25. Juli 2009 um 08:37
...für den netten Kommentar. In Sachen Ticino ist natürlich auch (Frank) Seeger eine meiner massgebenden Informationsquellen - www.alpi-ticinesi.ch -, so ist also ein Seeger'scher Kommentar doppelt willkommen :-)

Herzlicher Gruss, Piero


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