Tour de Rosso 4: Cap. Cornavosa - Cima Pianca 2245 m - Eus - Lavertezzo (Season Opener)


Publiziert von basodino , 27. Juni 2019 um 16:50.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:23 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione Rosso 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Lavertezzo verfügt nur über zahlungspflichtige Parkplätze, Bushaltestelle nach Tenero, von dort mit Zug und Bus zurück nach Iragna
Unterkunftmöglichkeiten:Cap. Cornavosa 1991 m, Selbstversorgerhütte für 25 Personen

Am letzten Tag unserer Tour hatte sich ein Großteil der Gruppe für den normalen Hüttenweg nach Lavertezzo entschieden. Da uns die Sonne wie angesagt aber entgegenstrahlte, wollten ich und ein Freund den interessanteren Weg via Eus nehmen. Hier kann man ohne großen Aufwand sogar noch einen Gipfel einbauen.

Hinter den Häusern der Alpe Cornavosa steigt der VAV für ca. 30 Höhenmeter auf eine flache Terrasse an. Dort steht zwar kein Schild, aber nach rechts weisen halbwegs ordentliche blaue Markierungen bis zu einem Weiher. Diesen umgeht man rechts und steigt in einen Hang, der durch einen Felsriegel bewehrt ist. Die Markierungen führen einen geschickt hier hindurch und auf eine flache Stelle (2060 m) im Nordwestrücken von P. 2294.
Im weiteren Verlauf weicht die markierte Route (meist ein guter Pfad) deutlich von der Karte ab. Denn die Route hält zunächst die Höhe und verliert dann nur zögerlich an Höhe (man lässt Corte di Cima aus), um dann aber doch gegen den unteren Teil des Nordwestgrates der Cima Pianca vor P. 1983 zuzuhalten. Wir verließen die Route auf ca. 2020 m und stiegen durchs einfache Gelände leicht an, um zu der Geröllhalde zu gelangen, die nördlich der Cima Pianca hinabfließt. Hier bogen wir nach rechts aufwärts ab und erreichten einen Ziegenpfad, der zu einer Abflachung im Nordwestgrat führt. Jenseits hielten wir die Höhe und querten in die Westflanke der Cima Pianca hinein, die man recht beliebig aufsteigen kann. Im oberen Teil kehrten wir zum Nordwestgrat zurück und umgingen hier nur einzelne Felsen. So gelangten wir auf den hübschen Gipfel. T4, 1 h 15 min

Der Gipfel erlaubt einen schönen Blick auf die Berge des VAV, den Vogorno, den Lago Maggiore und in der Weite bis zum Mont Viso, die Monterosa und ins Berner Oberland. Obwohl er nicht ganz die Höhe der Berge des VAV hat, ist er einen Besuch absolut lohnend. Außerdem gibt es ein leicht gammliges Gipfelbuch, welches vermuten lässt, dass der Gipfel nur selten besucht wird.

Im Abstieg orientierten wir uns am WSW-Grat, wenn man diese Seite überhaupt einen Grat nennen möchte. Der Abstieg war dann auch leichter als vermutet. Auf ca. 2060 m trifft man auf erste Wegspuren zwischen den sich immer mehr ausbreitenden Alpenrosen. Einige Meter tiefer erreicht man dann den markierten Weg, den wir vor dem Gipfel verlassen hatten. Auch diese Wegführung ist in der Karte so nicht eingezeichnet.
In der Folge bleibt man immer an der Kante, die steil nach links ins Val Carecchio abbricht. Der Weg ist zunächst total schön und flach, wird später aber ruppiger und steiler. Vor P. 1799 tritt man nach rechts in den Wald und quert diesen Aufschwung. Dahinter geht es wieder steiler hinab nach Eus. T4, 1 h 20 min

Eus liegt traumhaft. Auch kenne ich keine Alpe, die so in einen Sattel gebaut ist. Nach links bricht dieser sehr steil ab. Genau dort hinein führt ein anfangs sehr gut ausgebauter Weg, der bald aber in den Wiesen verschwindet. Mit etwas Auge kann man ihn aber komplett nachvollziehen und sobald die Büsche und Bäume beginnen, wird er wieder deutlicher. Letztlich ist er lange absolut erbarmungslos. Es sind immerhin 850 Höhenmeter auf kleinem Raum zu überwinden und da macht der Weg kaum Kompromisse. Auf der Hälfte beginnt er ein wenig zu queren und hat an zwei seilgesicherten Platten Stufen in die glatte Oberfläche gemeisselt. Danach geht er doch ein wenig mehr hin und her und sinkt somit auf das Niveau normaler Tessiner Wege ab. Schließlich erreichten wir Rodana, wo wir auf ein Getränk eingeladen wurden, was wir aber ablehnen mussten aufgrund des fortgeschrittenen Zeitplans. Ansonsten wäre das schon sehr nett gewesen. Wahrscheinlich kommen doch nicht so viele diesen Weg herunter.
Auf 750 m trifft man auf den rot markierten Talweg und bald auf die Brücke über den Riale di Carecchio. Dahinter geht es ca. 50 Höhenmeter größtenteils über Steinstufen wieder hinauf. Man quert den Hang flach weiter durch den Wald und erreicht die obersten Häuser von Lavertezzo und 10 Minuten später die Talstraße und den sommerlichen Trubel des beliebten Ausflugszieles im Verzascatal. T4-, 2 h 25 min

An der Verzasca trafen wir den Rest der Gruppe wieder. Die einen waren schon im kühlen Naß gewesen, wir anderen holten dies nach, bevor uns der Bus wieder nach Iragna brachte und wir diese wunderschöne Tour beendeten.

Tourengänger: basodino


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