Spannende Skitour von Gramais ins Roßkar: Umrundung des Kars und Besteigung des Großsteins


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 25. April 2019 um 21:37.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:24 April 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch nach Gramais
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit PKW von Gramais nach Garmisch

Bei meiner Tour am 04.08.2015 im Roßkar war ich beim Abstieg vom Landschaftseck gestürzt, hatte mir dabei den Arm verletzt u. so die Tour, die mich noch auf die Nördliche Torspitze führen sollte, abbrechen müssen.

Dieses Jahr entschied ich mich, ihre Besteigung in diesem Frühjahr nachzuholen. Ich erwartete an einem Föhntag eine grandiose winterliche Berglandschaft, die ich auch vorfand.

Um eine Skitour ins Roßkar machen zu können, musste ich mir einen Mietwagen nehmen, um nicht zu viel Umstände zu haben. So fuhr ich am Dienstag, 26.04.18 kurz vor 05.00 Uhr in Garmisch ab u. kam kurz vor 06.10 Uhr in Gramais an. Kurz nach 06.30 Uhr brach ich auf u. folgte einem Wegweiser zum Roßkar. Ich kam an einen Bach, den ich auf einer Brücke überschritt. Dahinter ging es auf einem Fahrweg weiter. Über eine weitere Brücke gelangte ich auf die talaufwärts gesehen rechte Seite des Roßbachs. Vom Fahrweg geht bald im Wald nach rechts ein Steig ab. Ich ging noch ein Stück auf ihm weiter, bis ich sehen konnte, dass das linke, teils noch schneebedeckte Ufer nicht zum Aufstieg geeignet ist. So begab ich mich das kurze Stück zurück u. wanderte auf dem genannten Steig weniger als eine halbe Stunde talaufwärts, bis ich in etwas über 1400m Höhe mit Skier weitergehen konnte.

Flach führt das Tal bergan. An seinem Ende bog ich Skispuren folgend nach rechts in einen steilen Hang ab u. kam an einem Wasserfall vorbei. Weiter oben befindet sich ein weiterer Wasserfall.

Ich erreichte eine Terasse, auf der es nach links (ostwärts) weiterging. Ich bewegte mich dabeik Richtung Grüntalspitze. Über steile Hänge, in denen Abfahrtsspuren zu sehen waren, erreichte ich schließlich das Roßkar. Ich machte an einer schneefreien Stelle Brotzeit. Dann begann ich, das Kar zu umrunden. Einige Zeit später kam ich unter dem "Tor" an, unter dem Abfahrtsspuren zu sehen waren.

Ich hatte beabsichtigt, die Nördliche Torspitze zu besteigen. Als ich sah, dass eine kleine Lawine von ihrem Südgrat herunterkam u. weiter unten über Felsen stürzte, sah ich allerdings davon ab. Ich querte die Hänge, die sich schon entladen hatten, weiter in nördliche Richtung. Ich fand eine Aufstiegsmöglichkeit zum Grat nördlich des Großsteins, dessen Kreuz ich entdeckt hatte. Im Schutz eines der untersten Felsen der Flanke machte ich Skidepot.

Sehr steil - ich schätze 40° - stieg ich über einen Hang, den ich für lawinensicher hielt, Richtung Grat auf. Bald stieß ich auf Reste von Skiabfahrtsspuren. Ich kam in unmittelbare Nähe einer Wechte, neben der ich kurz ca. 45° steil auf den Grat kletterte. Richtung Großstein verläuft er zunächst flach. Auf im sah ich neben der Abfahrtsspur auch eine Skiaufstiegsspur. Ich erreichte einen schrofigen, geröllbedeckten Bereich des Grates, wo ich rote Markierungen entdeckte. Dahinter gelangte ich in eine kleine Scharte, hinter der es sehr steil zum Gipfel des Großsteins hinaufgeht. Im steilen Schnee, in dem einige Felsen verborgen waren, kraxelte ich entlang einer Fußspur zu steilen Felsen (II), über die beide Enden eines dünnen (6mm?) Seiles herunterhingen. Ohne diese hätte ich größere Schwierigkeiten gehabt, mit den Skistiefeln über diese Felsen hinwegzukommen. Nach ihrer Überwindung ging es im Schnee u. über einfachere Felsen zum Gipfel. Das Seil war hinter einen kleinen, etwas unsicher wirkenden Klemmblock gelegt. Nur einige Meter weiter kam ich auf dem Gipfel an. Dort erwartete mich ein fantastisches Panorama.

Nach der Gipfelrast kletterte ich wieder auf derselben Route ab. Weiter unten stieg ich etwas weiter rechts meiner Aufstiegsroute ab, die ich schließlich nach einer Querung oberhalb von Felsen wieder etwas oberhalb des Skidepots erreichte. Ich fuhr ein Stück am Hang entlang nordwärts ab, bevor ich in östliche Richtung abbog . Ich mied wegen der durchnässten Schneedecke steilere Hangbereiche. Nach einer kurzen Hangquerung, bei der erwartungsgemäß unter meinen Skier etwas Schee abrutschte, stürzte ich, wobei ein Skistock im schweren Schnee zu Bruch ging.

Weiter unten musste ich einen nach unten steil abfallenden Hang querend abfahren, wobei ich einen Schneerutsch auslöste. Kurz darauf musste ich noch einen steilen Hang neben rechts aufragenden Felsen abfahren, an dem schon eine nicht sehr große Nassschneelawine abgegangen war. Skispuren folgend, zuletzt einen Bach überfahrend, erreichte ich wieder das Tal. Das war wirklich eine beeindruckende Skiabfahrt gewesen!

Als ich am Auto ankam, war es schon nach 17.45 Uhr!



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