Gennargentu: Punta La Marmora - Höchster Berg von Sardinien und weitere Gipfel


Publiziert von pika8x14 , 11. April 2019 um 00:08.

Region: Welt » Italien » Sardinien
Tour Datum: 4 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:"Parkplatz" an der Zufahrtsstraße zum Skigebiet Bruncu Spina (1.500 m) - Bruncu Spina (1.828 m) - Punta Paulinu (1.792 m) - Arcu Gennargentu (1.659 m) - Genna Orisa (1.782 m) - Punta della Croce (Punta La Marmora/Kreuzgipfel, 1.829 m) - Punta La Marmora (Hauptgipfel, 1.834 m) - Punta Florisa (1.822 m) - Punta La Marmora - Punta della Croce - Genna Orisa - Arcu Gennargentu - Ruderi rifugio La Marmora (1.610 m) - Arcu Artilai (1.660 m) - Bruncu Spina (Übergang des Wirtschaftsweges über den Kamm) - "Parkplatz" an der Zufahrtsstraße zum Skigebiet Bruncu Spina
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrtsstraße zum Skigebiet Bruncu Spina. Parken an geeigneten Stellen am Fahrbahnrand, falls die Straße schneebedingt nicht bzw. nicht durchgängig befahrbar sein sollte.
Kartennummer:mapy.cz

Nach unserer gestrigen Tour im *Supramonte geht es heute in den


Gennargentu (sardisch: Ghennarghentu).  

Der Name des höchsten Gebirges in Sardinien soll von Silbererzvorkommen abgeleitet sein (genna - Sattel/Pass, argentu - Silber). Eine für uns einleuchtende Theorie wäre aber auch, dass sich der Bergkamm - mit Schnee im Winter - durchaus silbern zeigt.

Der höchste Gipfel des Massivs und damit auch der gesamten Insel ist die Punta La Marmora (Perdas Carpìas, gemäß IGM: 1.833 m bzw. 1.834 m). Während der „Hauptgipfel“ lediglich einen großen Steinmann aufweist, steht auf dem etwas weiter nördlich gelegenen „Kreuzgipfel“ Punta della Croce (gemäß IGM: 1.829 m) - man ahnt es - ein großes Gipfelkreuz. Dieses sorgt offenbar auch dafür, dass der eine oder andere Wanderer dort die sardische „Nummer 1“ vermutet. Für mögliche Sammel- und Statistikfreunde empfiehlt sich also der Besuch beider Kuppen ;-).

Da sich in der Nähe weitere benannte und unbenannte „1.800er“ befinden - wie z. B. Bruncu Spina (1.828 m), Punta Su Sciusciu (1.823 m) oder Punta Florisa (1.822 m), können mehrere hohe Gipfel zu einer schönen Wanderung kombiniert werden. Je nach Routenwahl lassen sich dabei große Teilstücke praktisch entlang des Gennargentu-Hauptkamms zurücklegen - mit entsprechenden Aus- und Meerblicken.

Gern wird dabei offenbar am Rifugio Sa Crista (aka Rifugio s'Arena) gestartet, wie man verschiedenen Wanderführern oder auch dem einen oder anderen „Ähnlichen Bericht“ auf HIKR entnehmen kann.

Aus Gründen einer kürzeren Anfahrt wählen wir aber einen anderen Ausgangspunkt für


Unsere Tour.

Und so juckeln wir am Montag-Morgen erst einmal in Richtung  Fonni ('Onne) und von dort weiter zum Skigebiet Bruncu Spina.

Ganz erreichen wir dieses aber nicht, da sich die Zufahrtsstraße irgendwann praktisch komplett unter Schnee versteckt: Da offenbar gerade die Liftanlage erneuert wird, gibt es diese Wintersaison keinen regulären Skibetrieb und deshalb wohl auch keine geräumte Straße.

Also stellen wir unser Auto ab - hier und da befinden sich geeignete Flächen am Fahrbahnrand. „Halb 10“ dackeln wir dann los - anfangs ein kurzes Stück entlang der Straße.

Bald erreichen wir den Abzweig des Wirtschaftsweges, der hinauf zu den technischen Anlagen auf dem Bruncu Spina führt. Da sich dessen weitläufige erste Kehre auch größtenteils unter Schnee befindet, stapfen wir direkt den Hang hinauf, bis wir den Weg wieder erreichen. Diesem folgen wir nun - meist mit viel Schnee unter den Füßen - hinauf zum Bruncu Spina (1.828 m). Zuletzt sind wir dabei bereits direkt am Kamm unterwegs, wo heute ein wirklich extremer Sturm herrscht.

Nach einer Pause an einer halbwegs geschützten Stelle geht’s weiter entlang des Kamms. Abwechselnd folgen wir nun dem Wanderpfad, wenn dieser freiliegt. Oder wir suchen uns die vermeintlich beste Route durch den Schnee. Nachdem wir einige namenlose Erhebungen überschritten bzw. umgangen haben, erreichen wir die Punta Paulinu (1.792 m). Hier wird ein kurzer Abstecher erforderlich, um den Gipfelbereich zu erreichen.

Zurück auf dem eigentlichen Weg - geht’s hinunter zum Arcu Gennargentu (1.659 m). Von der breiten Einsattelung aus ziehen wir nun durch die östliche Flanke der Punta Su Sciusciu. Über ein großes Schneefeld schwenken wir dann hinauf zum Pass Genna Orisa (1.782 m).

Der Weg führt nun kurz westlich des Kammes entlang, bis wir schließlich die Punta La Marmora und damit auch wieder den Gratrücken erreichen:

Zuerst gelangen wir zur Punta della Croce (1.829 m), sozusagen zum Kreuzgipfel. Und wenig stehen wir auf dem Hauptgipfel der Punta La Marmora (1.834 m).

Und wenn wir schon einmal hier sind, folgen wir dem Grat - über felsige Stellen und viel Schnee - auch noch weiter zur Punta Florisa (1.822 m), dem südlichsten „1.800er“ von Sardinien ;-).

Hier drehen wir um, kehren zurück zur Punta La Marmora und legen an der Punta della Croce erst einmal eine Pause ein.

Auf dem weiteren Rückweg  pfeift uns nach wie vor der Sturm um die Ohren. An der Genna Orisa haut es uns regelrecht um, weshalb wir auch auf einen Abstecher zur Punta Su Sciusciu verzichten.

Auch an der nächsten Einsattelung, Arcu Gennargentu, kriechen wir eher, als dass wir gehen. Und die kurzzeitig abgelegten Trekkingstöcke werden tatsächlich einige Meter davongeweht…

Wir verlassen nun die vom Hinweg bekannte Route (in Kamm-Nähe). Vielmehr wandern wir im leichten Auf und Ab vorbei an den Ruinen der ehemaligen „La Marmora-Hütte“, Ruderi rifugio La Marmora (1.610 m) zum Arcu Artilai (1.660 m).

Von hier folgen wir einem Pfad (bzw. dessen - unter dem Schnee - vermutetem Verlauf) durch die westliche Flanke des Bruncu Spina. Auf diese Weise erreichen wir wieder den Gennargentu-Hauptkamm - und das nur ein kurzes Stück vom bekannten Übergang des Wirtschaftsweges entfernt.

Über bekanntes Terrain geht’s zu guter Letzt also noch zurück zum Ausgangs- und Endpunkt unserer Tour, dem von uns gewählten „Parkplatz“ an der verschneiten Zufahrtsstraße zum Skigebiet Bruncu Spina.

Gegen 18.00 Uhr beenden wir dort unsere Wanderung. „Brutto“ sind wir also 8,5 Stunden - bei etwa anderthalb Stunden Pause. Größtenteils sind wir in T2-Gelände unterwegs, im Gipfelbereich der Punta Paulina sowie am Grat zwischen Punta La Marmora und Punta Florisa mit T3-Stellen.


Unterm Strich lässt sich unsere heutige Tour vielleicht so zusammenfassen:

Sehr aussichtsreich.

Durchaus abwechslungsreich, auch wenn die Landschaft im Gennargentu sicherlich karger ist als in anderen Regionen auf Sardinien. Als Ausgleich gibt’s dafür gute Chancen auf eine Extra-Portion Schnee (und Sturm), wenn man in der entsprechenden Jahreszeit unterwegs ist ;-).


Und nebenbei:

Wir treffen den ganzen Tag über niemanden.

Die mitgeschleppten Steigeisen benötigen wir nicht, da wir heute gut begehbare Schneefelder antreffen bzw. vereiste Stellen umgehen können.


pika8x14 sind heute: A. + A. 

Tourengänger: pika8x14
Communities: Ultras


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