Supramonte: Punta Corrasi, Sos Nidos, Ortu Camminu, Carabidda


Publiziert von pika8x14 , 29. März 2019 um 01:41.

Region: Welt » Italien » Sardinien
Tour Datum: 3 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Tuones (1.025 m) - Scala 'e Pradu (Ishala ‘e Pradu, 1.215 m) - Corrasi (1.430 m) - Punta Corrasi (1.463 m) - Cuvile ‘e Pradu (Huvile ‘e Pradu, 1.140 m) - Nurre sas Palumbas (1.220 m) - Punta sos Nidos (1.348 m) - Punta Ortu Camminu (1.331 m) - Punta Carabidda (1.321 m) - Scala 'e Pradu - Scala 'e Pradu (Ishala ‘e Pradu) - Tuones
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw nach Oliena, im Ort weiter in Richtung Orgosolo. Dann den Wegweisern zum Hotel Monte Maccione (Cooperativa Enis) folgen. Nach dem Passieren des Hotels ist die Straße nur noch punktuell asphaltiert/betoniert und je nach saisonalem Zustand mit holprigen Stellen und Rinnen versehen, weshalb ein Pkw mit größerer Bodenfreiheit zu empfehlen ist. Parken am Rand des Fahrwegs auf knapp 1.000 m. Anschließend weist die Piste starke Schäden auf, die nur noch per Geländewagen bewältigt werden können.
Kartennummer:mapy.cz

Für eine gute Woche geht’s nach Sardinien. Die erste längere Tour führt uns dabei in den


Supramonte.  

Das zweithöchste Gebirge der Insel trägt nicht nur einen ziemlich auffälligen Namen, es sieht auch entsprechend aus: Aus verschiedenen Perspektiven erheben sich die hellen Kalkstein-Felsen wirklich eindrucksvoll - beispielsweise beim Blick über die Dächer von Oliena, während eines Besuchs des Monte Ortobene bei Nuoro oder auch als Hintergrund über dem Lago del Cedrino.

Die Karst-Landschaft bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen, von denen viele in diversen Reise- und Wanderführern beschrieben sind. Und selbstverständlich gibt es auch auf HIKR etliche „Ähnliche Berichte“. 

Wir entscheiden uns für eine Runde - u. a. über den höchsten Gipfel des Massivs, Punta Corrasi (aka Monte Corrasi, 1.463 m), und die aussichtsreiche Punta sos Nidos (1.348 m).


Unsere Tour

Nach der Anreise - mit Zwischenstopp in Mailand - landen wir am Samstag-Mittag in Olbia (Terranoa). Ein kurzer „Spaziergang“ zur Punta Giugantinu (Punta Gjucantinu, 1.334 m) verläuft dabei stellenweise durch tiefen Schnee - was auch nicht wirklich wundert: Schließlich befindet sich in unmittelbarer Nähe die Madonna della Neve.

Da es im Supramonte ja noch etwas höher gehen soll, brechen wir am Sonntag-Morgen vorsichtshalber mit Pickel und Steigeisen auf (brauchen werden wir beides später aber nicht).

Von unserem Ferienhaus - praktisch am Fuß der Punta sos Nidos - juckeln wir in wenigen Minuten nach Oliena (Ulìana). Am Ortsausgang finden wir den Abzweig in Richtung Monte Maccione (Cooperativa Enis) auch gleich auf Anhieb. Nach dem Passieren des Hotels ist schmale Sträßchen nur noch sporadisch befestigt. Trotzdem hoppeln wir besser als erwartet über die Piste. An einigen Stellen ist aber durchaus Vorsicht geboten, besonders wenn das Auto keine üppige Bodenfreiheit besitzt.

In einer Höhe von knapp 1.000 m endet dann unsere Anfahrt nach einer Art „Fahrbahnteiler“. Wir parken am Pistenrand unter großen Steineichen und spazieren gegen 10 Uhr los. Nach wenigen Schritten passieren wir einen Wegweiser, nach welchem diese Stelle offenbar auch als Tuones (1.025 m) bezeichnet wird.

Wir schlängeln uns weiter auf der nun immer schlechter werdenden Piste empor und erreichen Scala 'e Pradu (Ishala ‘e Pradu, 1.321 m). Ein abgestellter Geländewagen beweist, dass man mit entsprechendem Gerät sogar bis hierher fahren könnte (wenn auch nicht viel schneller als in Schrittgeschwindigkeit ;-).

Wir verlassen die kleine befestigte Fläche und folgen der Ausschilderung „Corrasi“ in südliche Richtung. Anfangs geht’s im leichten Auf und Ab entlang des markierten Wanderwegs 401, später stapfen wir durch den nördlichen Hang des Corrasi hinauf zum gleichnamigen Wegabzweig (1.430 m). Hier biegen wir ab und steigen zur Punta Corrasi (1.463 m).

Nach ausgiebiger Pause geht’s wieder auf den Wanderweg 401 und auf diesem zurück in Richtung Scala 'e Pradu. Auf halber Strecke verlassen wir nun aber den Weg, gehen hinunter zu einem einzelnen, markanten Baum (Eibe) und weiter durch eine Rinne in die Karst-Mulde Su Pradu, in der sich eine steinerne Hütte befindet (Cuile bzw. Cuvile ‘e Pradu, auch Huvile ‘e Pradu, 1.140 m).

Wir durchqueren die grüne Senke entlang von Pfadpuren und steigen mehr oder weniger weglos im Karst-Gelände nordostwärts nach oben. Tatsächlich finden wir offenbar nicht die dümmste Route, denn wir erreichen den Wanderweg (Scala 'e Pradu - Lanaitho) praktisch direkt an der Nurra sas Palumbas (1.220 m).

Nach einem vorsichtigen Blick in das extrem tiefe Loch und in eine benachbarte Spalte beginnen wir den Aufstieg zur Punta sos Nidos: In der Nähe des Wegweisers biegen wir vom Weg ab und stapfen durch die Südflanke. In der Regel suchen wir uns die vermeintlich beste Route, nur hin und wieder entdecken wir Steinmänner und vage Pfadspuren. Zwischendurch umgehen wir einen steilen Felsaufschwung und bewältigen kurze Kraxelstellen, bis wir schließlich die Punta sos Nidos (1.348 m) erreichen.

Hier legen wir eine längere Pause ein - bei bester Aussicht und richtig gutem Wetter.

Der Abstieg erfolgt dann durch die Westflanke der Erhebung (Pfadspuren, Steinmänner), wobei wir noch einen Abstecher an die steilen nordseitigen Abbrüche machen - mit schönem Tiefblick auf die vorgelagerten Gärten und Felder.

Da noch etwas Zeit ist, beschließen wir, nicht direkt zum markierten Wanderweg (Scala 'e Pradu - Lanaitho) zurückzukehren.

Vielmehr machen wir noch einen Umweg zur Punta Ortu Camminu (1.331 m), die wir über deren östlichen Gratrücken besteigen (mäßig geneigt, aber „karstmäßig“ runzlig/klüftig). Nahe der aussichtreichen Abbruch-Kante begeben wir uns dann hinüber zur benachbarten Punta Carabidda (1.321 m).

Durch deren Südflanke steigen wir anschließend hinunter zur Scala 'e Pradu (Ishala ‘e Pradu). Und zu guter Letzt geht’s von dort wieder zurück nach Tuones.

Kurz nach 17.00 Uhr beenden wir hier eine richtig schöne Wanderung. Insgesamt sind wir also etwa 7 Stunden unterwegs - einschließlich 2 Stunde Pause. Trotz der vergleichsweise „wenigen“ Höhenmeter, die zu bewältigen sind, sollte man die Tour nicht unterschätzen: Etliche Teilstücke sind de facto weglos. Vor allem aber ist man quasi ständig der Sonne ausgesetzt, die das Karstgelände durchaus ordentlich aufheizen kann.


pika8x14 sind heute: A. + A. 

Tourengänger: pika8x14


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