F..., nur die Schulter!

Den Gipfel des Fuggstocks strebten wir erst gar nicht an, bei den herrschenden Verhältnissen (Lawinengefahr erheblich, unter dem Neuschnee Eiskruste) wäre das ein sinnloses Kamikaze-Unterfangen gewesen. Alles andere denn sinnlos hingegen der Rest, sprich die "Skischulter" des Fuggstocks, die ich mir dafür zweimal gönnte: Nur wenige Spuren, ca. 20 cm leichtester Pulver, in den Südhängen absolut unverblasen, dazu war die klirrende Kälte im sonnigen Windschatten nicht spürbar - quasi die perfekte Wahl zum Jahresauftakt also;-)!

Für einmal gemütlich erst um 8:12 auf den Zug, ebenso gemütlich auf die Weissenberge geschwebt, wo sich die Schneelage schon etwas üppiger präsentierte als im Tal (ca. 15cm statt 2...). Auf ca. 1600m die Spurscheide, wir wählten für einmal rechts und damit statt des wohlklingenden Sunnenhörnlis den etwas derberen Fuggstock (die goldene Mitte mit dem Gulderstock war für einmal keine Option).
Traumaufstieg auf perfekter Spur durch das in der Sonne glitzernde Winterwunderland bis fast unter den Gipfelaufschwung des Fuggstocks, wo ich abfellte, um erste Linien in den perfekten Pulver bis auf den Ebene bei Pt. 1829 zu zeichnen. Rucksackloser Schnellwiederaufstieg bis auf die "Fuggschulter" auf ca. 2250m, wobei ein Lenticularisschirm die Sonne zunehmend milchiger erscheinen und die gefühlten Temperaturen - trotz Adrenalinschub bei nahe vorbeischwebendem Bartgeier - eher frostig werden liess. Deshalb baldiger Start zur bisher besten Abfahrt dieses Winters, lediglich 4 Spuren lagen schon und dies bei absolut perfektem Schnee und ebensolchen Hängen. Nach der Querung zwischen den beiden Ober Stafeln wurde die Unterlage etwas spürbarer und ruppiger,  aber bis auf die Chrauchtalstrasse hinunter dennoch gut bis sehr gut.
Dank der Spuren ging auch die Ausfahrt bis zur Einfahrt in den Schlittelweg ohne Mühen, und letzterer ist trotz knappster Schneelage offen und durchgehend befahrbar - bis 850 m, wer hätte das gedacht. Im zweiten Anlauf schafften wir es auch ins doch offene Jägerstübli zu einem währschaften Gulasch, womit ein wunderbares Türli einen würdigen Abschluss fand.

PS: Nicht schlecht der Wirt im Jägerstübli: "Eine Panix-Perle, gerne!" - "Tut mir leid, wir haben kein ausländisches Bier!" (für Nicht-Glarologen: Die Panix-Perle ist das Edelspez der lokalen Brauerei Adler, Schwanden)