Mondelli


Publiziert von Alpenorni , 16. Oktober 2018 um 20:20.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:23 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mattmarkstausee, Postbus.

Der Mondellipass (2839m) wird oft als alte Schmugglerroute über die schweizerisch-italienische Grenze erwähnt. Er liegt etwas nordöstlich des bekannten und beliebten (und oft auch dementsprechend bevölkerten) Monte-Moro-Passes im hintersten Saastal.
Ursprünglich hatte ich vor, den nahegelegenen Pizzo Mondelli (2958m) zu besteigen, über dessen Anstiege von der Mattmarkseite aus, also nicht über die Hauptgrate im Kamm Spechhorn - Joderhorn, nur wenig Infos zu finden sind.
Ganz oben bin ich letztlich nicht gewesen. Meine Wanderung brachte mich bis auf 2880m, und zwar nicht auf dem ursprünglich anvisierten Nordgrat des Pizzo Mondelli, der von akka hier als T3 im Block und Schutt beschrieben ist, sondern auf dem Westrücken, auf dem höchsten Punkt des Pass-Zustiegs durch das einsame, verlassene Stafelbach-Tälchen :
Vom Staudamm Mattmark (2197m, Postbus) starte ich auf dem mir bekannten Weg ins Ofental, wo ich auch gleich die einzigen anderen Menschen der ganzen Tour treffe. Ab Ofentalbach bin ich dann ganz alleine unterwegs.
Der Bach wird über tiefeingeschnittener Kluft auf einer Brücke überschritten, und es geht auf gutem Wanderweg talein, erst an- , dann absteigend um das Galmenhorn herum. Eigentlich hatte mir hier schon ein Steinmann oben am Hang suggeriert, dass man eventuell bereits hier Richtung Stafelbach aufsteigen könnte, aber ich ging noch weiter gradaus bis zu einem sehr auffälligen großen Steinmann direkt am Wanderweg (welcher letztlich dann absteigend Richtung Tälliboden/Monte Moro weiterführt).
Hier zweigte ich nun aber endlich weglos links ab und stieg über Rasenhänge nahe des Stafelbaches, der kaum Wasser führte, an. Dem Bach an seinem nördlichen Ufer folgend, erreichte ich so den einsamen Geröllkessel, der das Stafelbachtälchen nach oben hin abschließt.
Hier sah ich zu meinem Erstaunen plötzlich weiß-blau-weiße Markierungen, die aus dem Stafelbachtälchen hinaus- und auf den südlich sich erhebenden plattigen Kamm führten. In meiner alten Karte war hier eine Skiroute eingetragen, aber dies hier waren relativ frische Farbmarkierungen, teils alle 30 bis 50m eine !
Nur, von irgendwelchen eigentlichen Wegspuren oder z.B. Trekkingstockeinstichen auf erdigen Passagen keine Spur. Wie gesagt : Sehr einsame Gegend hier oben...
Ich verwarf hier meinen Plan, dem wenig einladenden Geröllkessel auf akkas Spuren hoch bis auf den Nordgrat zu folgen, und folgte den verlockenden Markierungen.
Mir war nun klar, dass diese Markierungen zum Mondellipass führen würden. Nachdem der Felsrücken erreicht ist, geht es auf diesem über etliche große Felsplatten empor, die gute Reibung bieten. Die Farbmarkierungen lotsen einen hier sicher durch die beeindruckenden Plattenfluchten.
Der Pizzo rückte nun näher, und auch der Mondellipass - zu diesem müsste man allerdings noch einmal, den bwb-Markierungen folgend, ein gutes Stück absteigen.
Auf einer letzten Felskuppe auf ca. 2880m angelangt, wurde mir schlicht die Zeit zu knapp für den letzten Aufschwung. Schließlich war ich am Stausee auf den letzten Bus angewiesen, und hatte im Aufstieg doch etwas getrödelt, und dabei die einsame und eigentümliche, karge Landschaft hier genossen.
Dieser letzte (Gipfel-)Aufschwung sieht zudem auch wenig einladend aus, das zu sehende vermutlich etwas brüchig-rutschige Blockgewirr sollte für den versierten Blockkraxler aber keine allzu großen Probleme darstellen.
Ich ließ es also hier bewenden und kraxelte den Felsrücken wieder hinunter, meiner Aufstiegsroute folgend, bis zum großen Steinmann am Wanderweg. Nun noch einmal ein Stück weit nach Süden, bis ich an der Brücke im Tälliboden auf den Monte-Moro-Passweg gelangte.
Auf diesem dann dem Stausee entgegen und an dessen westlichem Ufer zurück zur Busstation, ab Tälliboden anderthalb Stunden. Ich war der einzige Fahrgast, und auch auf dem Moro-Passweg war niemand mehr unterwegs. Schon richtig unheimlich, diese Einsamkeit da heroben...

Ich habe hier den Wegpunkt "Mondellipass" eingegeben - zu diesem muss man also noch etwa 10 Minuten (vom höchsten erreichten w-b-w markierten Punkt auf dem Rücken aus) absteigen.





Tourengänger: Alpenorni


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