Vordere Kesselschneid (2001m), Pyramidenspitze (1997m) und Jovenspitze (1892m) im Herbst


Publiziert von jagawirtha , 20. Oktober 2018 um 15:40.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum: 9 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1530 m
Abstieg: 1530 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:nach Durchholzen im Kaiserwinkel, Ortsteil von Walchsee, in der Ortsmitte nach Südosten fahren zum Wanderparkplatz, Geb. 3,--€
Unterkunftmöglichkeiten:auf der Strecke selbst keine

Für diese Tour war von mir kein Bericht geplant, denn sie ist schon einige male beschrieben, jedoch meist ohne die Jovenspitze und dann als Gratwanderung weiter zum Roßkaiser. Diese Zeit hatte ich aber heute nicht, denn für den Abend war ein Familienessen angesagt, den schönen freien Tag wollte ich aber noch nutzen. 

Gestartet bin ich wie die meisten vom Parkplatz nach Durchholzen, wo anfangs noch etwas Hochnebel die Aussicht verdeckte. Nach der Großpointner Alm führte ein Steig weiter durch Wiesengelände, das aufgrund der Nässe jedoch sehr schmierig war und unangenehm zu gehen war. An einer Wegkreuzung die nicht eindeutig auf mein Ziel, die Vordere Kesselschneid oder die Pyramidenspitze, hinweist, bin ich dummer Weise nach Gefühl rechts auf einem Fahrweg weitergegangen, was zwar nicht falsch war, aber sicher einige Minuten Zeit kostete wegen der großen Kehren. In der dritten Kehre kommt der Weg von der Jovenalm herüber und leitet direkt nach der Kurve steil nach oben durch eine Rinne ins Winkelkar. Dort hat sich der Nebel schlagartig verzogen und so habe ich schon eine super Aussicht auf die Pyramidenspitze und Jovenspitze sowie den gesamten Kamm des Zahmen Kaisers.

Unterhalb der Winkelalm treffe ich wieder auf Steig Nr. 816 und sehe auf einem Wegweiser erstmals den Namen der Pyramidenspitze mit dem Hinweis "Nur für Geübte"! Der Steig dreht jetzt mehr nach Westen und schlängelt sich einem Bergrücken über dem Karboden hoch. Ein weiterer Anstieg über ein Schotterfeld führt bis zur Felsenwand unter der Jovenspitze. An der höchsten Stelle des Feldes betrete ich jetzt die Felswand, die anfangs noch gut gestuft ist, später aber sehr viele Abschnitte mit Stahlseil gesichert sind. Über mir zeigen sich teilweise wilde Felsbastionen. In einem kurzen Latschengürtel entdeckte ich das Gipfelkreuz der Jovenspitze und einen Wanderer, der in der steilen Aufstiegsflanke unterwegs ist. Nachdem ich auch ein kleines Steiglein abzweigen sehe, habe ich plötzlich Lust die Jovenspitze, trotz Zeitmangels, zu besuchen.

Der Anstieg zur Jovenspitze ist nicht ausgewiesen und es sind anfangs nur Steigspuren zu finden bis man in einer Gras- und Schotterrinne Richtung Gipfel ansteigt. Der Weg ist nun frei wählbar, denn man findet nur noch einzelne Tritte. Im oberen Bereich hält man sich am besten rechter Hand. Am Gipfel angekommen hat man schon tolle Aussichten auf die Chiemgauer Berge, zum Walchsee, in den Kaiserwinkel und hinüber zur Pyramidenspitze und der Vorderen Kesselschneid. Gerne hätte ich den direkten Weg über den Grat zur Pyramidenspitze versucht, konnte aber aus Zeitmangel keine Experimente mehr starten. Also ging es auf bereits bekanntem Terrain wieder zurück zum markierten Steig. Wieder gibt es eine Querung nach links in eine weitere Aufstiegrinne, die sich der ersten ziemlich ähnelte.

Beim Austritt aus der Rinne legt sich das Gelände zurück und es führt ein schmaler Pfad hinüber zum finalen Grat zur Pyramidenspitze, die aber noch nicht sichtbar ist. Der Steig liegt zu erst auf der rechten Seite, wechselt dann nach links hinüber und geht in die steile, etwa fünf Meter hohe Wand, die mit Krampen entschärft ist, über. Die letzten Meter sind zwar nochmal mit Stahlseil abgesichert, es ist aber nichts mehr ausgesetzt oder gefährlich. Am Gipfelkreuz angelangt, sind schon einige Wanderer auf dem breiten Südwestrücken bei ihrer Gipfelpause und genießen die super Aussicht über das Inntal bis zu den Tuxer und Stubaier Alpen. Nach einer kurzen Trinkpause laufe ich gleich weiter zum eigentlichen Ziel, der Vorderen Kesselschneid. Dazu steigt man nochmal 70 hm ab und wieder auf über den breiten Grasrücken, der teilweise mit Latschen durchsetzt ist. Hier drüben ist kein einiziger Wanderer, obwohl es ja der höchste und relativ einfache Gipfel des Zahmen Kaisers ist; liegt wohl am fehlenden Gpfelkreuz und der Unwissenheit.

Nochmal lege ich eine kurze Pause ein und überprüfe die mir noch zur Verfügung stehende Zeit bis zum Abendessen in Passau. Mit einem raschen Abstieg ohne große Aufenthalte und einer reibungslosen Heimfahrt könnte es sich gerade noch so ausgehen. Also breche ich nach ein paar Minuten Rast auf um auf gleichem Weg wie im Aufstieg, diesmal natürlich ohne Jovenspitze, ins Tal abzusteigen. Beim Gegenanstieg zur Pyramidenspitze merke ich, dass die kurzen Pausen etwas an der Kondition zehrten, aber es ist ja der letzte Aufstieg für heute. Nach etwa 2 Std. 30 min bin ich wieder am Wanderparkplatz bei Durchholzen. Wegen des Feierabendverkehrs fehlen mir dann 10 Minuten um pünktlich zu sein.

Meine heutigen Gehzeiten ohne Pausen:

PP Durchholzen  - Abzweig Jovenspitze 2 h 05 min
Abzweig Jovenspitze - Jovenspitze und zurück 40 min
Abzweig Jovenspitze - Pyramidenspitze - Vordere Kesselschneid 30 min + 15 min

Absteig:

Vordere Kesselschneid - PP Durchholzen 2 h 30 min


Tourengänger: jagawirtha


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