Jovenspitze (1892m) aus den Scheiblingsteinkar - Inklusive unerwartetes Hikrer-Treffen

Und wieder eine Tour die mich schon Jahre "quält" und bisher an der Courage gescheitert ist. Keine Infos außer aus dem AV-Führer und dem ein oder Eintrag im Gipfelbuch, dass es gemacht wird. Dazu dann noch unerwartetes Treffen mit hannes80 am Roßkaiser machten es zu einer Tour, an die ich mich sicher noch lange gerne zurück erinnern werde. Da Roßkaiserüberschreitung schon sehr gut dokumentiert ist, werde ich mich auf die Jovenspitze beschränken.

Vom Parkplatz etwas zurück und der Beschilderung Aschinger Alm/Jovenalm folgen und später nur noch Jovenalm. Dabei am Gasthof Gruberberg vorbei und der immer mehr zugewachsenen Straße folgen, bis man auf den Steig zur Jovenalm tritt. Über diesen bis zu den Wänden unterhalb des Nordgrats zur Jovenspitze und nach rechts unter diesen ins Scheiblingsteinkar. Gamswechsel geben dabei meist die beste Variante vor. Im Kar ist man eh schon fast unter dem Wiesensporn, wo der Einstieg zur Jovenspitze ist. Dort überwiegen luftig (T6-/II; keinen guten Tag erwischt, daher womöglich auch etwas einfacher und mir kam es nur so wild vor) nach links querend bis zu einem Felszacken. Bei diesem geht es dann, immer dem einfachsten Gelände folgend, nach oben, wobei der ersten Meter weiter nicht ohne sind, bevor es mit T5/II weiter geht. Wegbeschreibung schwer möglich, denn alles wirkt äußerst unübersichtlich, aber man folgt einfach dem offensichtlichsten. Dabei gibt es immer mehr Möglichkeiten und ich hatte eine kurze Steilstufe III (womöglich III+), die man aber sicher auch anders lösen kann. Nach etwa 50 bis 100 Hm wird das Gelände zu einem Grat und es taucht auch schon die Ausstiegsrinne vor einem auf. Über diese zum Grat und über diesen (gleich im ersten Aufschwung gutgriffige III) zur nahen Jovenspitze.
In der Querung zum Teil sehr brüchig/schuttig und ich hatte auf einmal einen 30kg Block „rausgerissen“ den ich nur mit enormen Kraftaufwand vom runterfallen (hätte mir wohl die Beine weggerissen) abhalten konnte. Danach wird der Fels deutlich besser, aber nach diesem Erlebnis bin ich trotzdem äußerst vorsichtig an die Sache rangegangen.

Abstieg über Pyramidenspitze, Kesselschneide und Roßkaiser, wobei ich mit jemanden am Roßkaiser ins Gespräch kam und nach einer weile gefragt wurde, ob ich der chiemgauer bin. Wie sich rausstellte handelt es sich um hannes80, mit dem ich dann zusammen zurück zum Parkplatz bin.

Kurzweilige Alternative zum Normalweg auf die Jovenspitze, die allerdings nicht zu unterschätzen ist. Schwierigkeiten zwar überschaubar, allerdings macht der nicht gerade solide Fels am Einstieg die Sache schon deutlich anspruchsvoller. Begehungsspuren oder Steinmänner (jetzt gibt es wenige) suchte ich vergebens, allerdings durchwegs Hinterlassenschaften der Gämsen, die mich optimistisch stimmten nicht so verkehrt dran zu sein.