Aus dem Schlappintal via Schottenseefürggli zum Westlicher Plattenspitz 2880müM


Publiziert von Flylu , 7. Oktober 2018 um 11:14.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 5 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1520 m
Abstieg: 1520 m
Strecke:16,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Klosters Dorf nach Schlappin (Gebührenpflichtige Strasse, im Restaurant "Erika" Karte erhältlich für Fr. 10.--. Weiter Richtung Inner Säss. Geländegängiges Auto vorteilhaft

Nach der letzten Tour am Julier hatte ich Lust nochmals etwas Ähnliches zu machen, Übergänge, Seen und einen Gipfel. Da mir das Schlappintal bei Klosters bei mir schon länger herumgeistert, stellte ich mir eine Tour zusammen. Da es ein paar Tage zuvor bis auf 1500 m schneite und meine Tour bis auf fast 3000 m geht, habe ich mich zuvor nach den Schneeverhältnissen in dieser Gegend erkundigt und erfuhr nebenbei, dass ich die vier bis sechs Kilometer bis zum Tour Einstieg mit dem Auto zurück legen könne wenn ich nicht gerade einen Porsche hätte meinte der Gemsli Wirt. Habe ich ein Glück, habe „nur „ einen VW.

Da das Hotel „Gemsli“ wegen Umbau geschlossen ist und das zweite Hotel „ Erika“ aber erst um 08Uhr geöffnet hat, aber die Strasse von Klosters nach Schlappin Gebührenpflichtig ist, habe ich ein Schreiben hinterlegt dass ich die Gebühr auf dem Rückweg begleiche.

Bereits die Fahrt von Schlappin nach Inner Säss war schon ein kleines Abenteuer und ich war froh darüber dass ich einen 4x4 und keinen Porsche habe, denn für die sechs Kilometer Fahrt benötigte ich dreissig Minuten!! Statt ganz bis nach Inner Säss zu fahren habe ich ca.300 - 400 m unterhalb der Hütte parkiert, denn dort waren einige Jäger versammelt. Gestartet bin ich kurz nach halb acht zur Inner Säss Hütte und folgte dort dem Wanderweg zum Hüenersee hoch, das ohne Probleme. T3

Anschliessend ging es jetzt bereits auf dem verschneiten Wanderweg weiter in Richtung Schottenseefürggli. Je höher ich Aufstieg umso mühsamer wurde es mit dem Schnee, und dann unterhalb der Lücke der Schnee nun auch noch hart gefroren war. Zuerst konnte ich das untere steile Stück recht gut meistern, aber je höher ich zur Lücke kam umso schwieriger wurde es und „MIR“ wurde es langsam zu heikel. Ich konnte zu meinem Glück den weiteren Aufstieg über die aperen Felsen mit leichten Klettereien hinter mich bringen. Ich war heil froh als ich oben ankam, denn der Abstieg würde hoffentlich nicht so heikel werden. T5

Als ich von da oben auf die andere sonnige Seite schaute, brachte mich das auch nicht gerade dazu Freudenschreie auszustossen. Doch zumindest war der obere sehr steile Abschnitt schneefrei allerdings ziemlich feucht und rutschig. Weiter unten kam ich auf diverse Schneerutsche die ich recht gut überwinden konnte, aber sobald ich auf das feute Gras oder Steine kam wurde es schmierig. Dieser Abstieg kostete mich viel Kraft und mit viel Adrenalin. Endlich am See angekommen ging ich rüber zum Wanderwegweiser beim Punkt 2494. T5

Hier folgte ich dem Wanderweg zum Plattenjoch, machte aber etwas später zuerst eine kleine Verschnauf- und Erholungs Pause. Meine Gedanken kreisten nun um den Abstieg vom Plattenjoch, da ich weiter zur Tübinger Hütte absteigen wollte, hoffte ich dass die Verhältnisse nicht allzu heikel sein würden so wie beim Schottenseefürggli.

Der Aufstieg zum Plattenjoch war mit dem wenigem Schnee der auf dieser Seite lag kein Problem und ich war dann auch überrascht das ich in relativ kurzer Zeit oben war. T3

Meine erster Gedanke war, Blick runter auf die andere Seite, dann mit einem kleinen schmunzeln und Vorfreude auf die bevorstehende Besteigung des Westlichen Plattenspitz, konnte ich nun anschliessend beruhigt Richtung Tübinger Hütte absteigen. 

Nun konnte ich den Aufstieg geniessen und konnte mit relativ einfachen Klettereien trotz Schnee problemlos den roten Punkten folgen, bis ich kurz unterhalb vom Gipfel stand. Dort kamen mir zwei junge Österreicher die bereits wieder im Abstieg waren entgegen. Sie waren mir voraus am Berg, sind aber via Kletterroute Hoch gestiegen. Wir unterhielten uns und so erfuhr ich, dass sie es waren die von der Nordseite her zum Pass hoch gekommen waren. Auf meine Frage hin ob der Schlussanstieg zum Gipfel noch schwierig sei, zögerte einer kurz, verneinte aber dann. T4

Nach der Verabschiedung ging ich weiter Richtung Gipfel und kurz darauf verstand ich jetzt auch warum er auf meine Frage kurz gezögert hatte. Genau an der heikelsten Stelle war der Schnee steinhart gefroren, wäre es nicht vorgespurt gewesen wär ich hier nicht mehr weiter gekommen aber so konnte ich die restlichen Meter zum Gipfel mühelos überwinden. T4

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast ging es auf dem gleichen Weg zurück zum Plattenjoch und ich machte mich anschliessend auch gleich auf den Abstieg zur Tübinger Hütte, der nur gerade im oberen Teil etwas vereist war. T3+

Der weitere Abstieg verlief auf dem Wanderweg, hin und wieder lag noch etwas Schnee war aber kein Thema mehr. T3

Ab der Hütte folgte ich dem Wanderweg der hoch zum Carnäirajoch führt und den ich zu meiner Überraschung in angenehmer Steigung hinter mich bringen konnte. T3

Hier reisten wir drei wieder in die Schweiz ein und ich machte mich nun zum Schlussabstieg der ebenfalls markiert ist runter ins Schlappintal. T3

Ab der Inner Säss Hütte folgte ich der Fahrweg der mich wieder zum Auto zurück führte.

Fazit:
Den langen Fussmarsch (ca. 6km /436 HM fast 2h) von Schlappin bis nach Inner Säss kann man mit dem Auto schneller hinter sich bringen, sofern man ein mehr oder weniger geländetaugliches Gefährt hat. Sicher mit ein Grund dass hier hinten nur wenige Wanderer anzutreffen sind, völlig zu Unrecht. Die wilde Schönheit und die einsame Gegend sind im Sommer bestimmt noch etwas schöner als jetzt mit Schnee. Ich werde sicher wieder kommen.
 

Tourengänger: Flylu


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Kommentare (2)


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Runner hat gesagt: Sehr schöne Tour...
Gesendet am 23. Juli 2019 um 13:04
...wird mir als Grundlage für etwas ähnliches dienen (wenn auch ohne Gipfelbesteigung ;-))

Flylu hat gesagt: RE:Sehr schöne Tour...
Gesendet am 23. Juli 2019 um 19:05
.... vielen Dank und es freut mich, wenn ich dir helfen konnte :-))


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