Hirzer, mit Übergang zum Wildofen


Publiziert von kardirk , 17. August 2018 um 21:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:16 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:23 km

 
 
Vor Jahren bin ich am Hirzer wegen eines Fönsturms gescheitert. Höchste Zeit, einen neuen Versuch zu wagen.
 
Diesmal allerdings nicht aus dem Wattental, sondern über das Hirzerkar von Kolsassberg aus. Zunächst plante ich auf den Wildofen zu steigen und von dort über den NO-Grat hinüber zum Hirzer zu steigen und dort weiter zum Poverer Jöchl und der Roten Wand wieder zurück. Kam dann allerdings ein bischen anders.
 
Parkplatz Fanghaus (Kolsassberg) 1020m – Studlalm 1600m – Sagaalm 1712m
Knapp 700hm, T1-2, 2:10h Forstrasse.
Diesen Teil könnte man auch mit dem MTB machen, Steigung allerdings durchgängig um die 12-14%. Die Forststrassen hier sind in Bezug zum Wandern das kleine Manko.
 
Sagaalm – Hirzerkarboden ca. 1900m, 200hm, T2, 1h
Eine Almstrasse führt bequem weiter in das Hirzerkar. Unterhalb gibt’s auch einen Almsteig, den ich zu spät entdeckte.
 
Hirzerkar 1900m – Hirzer 2725m
800hm, 2:30, T3-4, Stellen I
Zunächst führt ein unscheinbares Steiglein weiter hinauf auf den oberen Karboden mit lauschigem Bach und Feuchtwiesen. Von dort bin ich dem Tipp des Kuhhirten gefolgt und rechts weglos einen steilen Graben hinauf zur Einsattelung nördl. vom Gipfel gestiegen. In der Rinne teilweise kurze Kraxelstellen I, sonst viel steile Grasschrofen.
Man erreicht eine kleine Senke – hier bin ich den linkerhand befindlichen steilen Grashang aufgestiegen und zuletzt über Schutt nahe dem letzten felsigen Aufschwung (ca. 2600m) auf den markierten Steig vom Wattental gestossen. Über den problemlos auf den Gipfel (15-20min).
Tolle Aussicht nach allen Seiten. Im Gipfelbuch kann man nachlesen, das der Gipfel nicht nur im Winter gemacht wird.
Da sich über dem Hirzer die ganze Zeit über eine große Wolke hielt, war den Ansstieg immer schön im Schatten. Jetzt aber blies dazu auch noch ein teilweise kräftiger Wind und es wurde richtig kalt – kaum zu glauben, aber ich benötigte sogar eine Jacke.
 
Übergang Hirzer – Wildofen 2553m
Ab ca. 300m, auf 100m, T3-4 Stellen I, auch IIer möglich bei direkter Routenwahl, 1:20h.
Zunächst unproblematisch über steiles Geröll (Vorsicht auf lockere Steine) und Grasschrofen hinab. Im letzten Drittel wird der Grat schmäler und es stellen sich 2 Felstürme in den Weg. Der erste ist schon happiger, ich probierte es zunächst direkt, mußte aber an einer Stelle abbrechen und hab die steilste Stellen links im steilen Bruch und Schutt umgangen – nicht ganz ungefährlich, da hier tonnenschwere Brocken nicht grad vertrauenerweckend aufeinander gewürfelt rumliegen.
Der zweite Turm war dann harmlos und konnte direkt gemacht werden.
Vom Sattel zunächst steile Grasschrofen aufwärts, dann am Grat entlang, wobei die steilen Aufschwünge geklettert oder links im Hang umgangen werden können.
So gelangt man auf den zerborstenen Hauptgipfel.
Von dort geht’s jetzt rechtshaltend, zuletzt wieder auf der linken Seite über eine sehr steile Rinne (wo man den Blitzableiter vom Kreuz als Seilersatz benutzten kann) auf den Kreuzgipfel.
 
Abstieg Wildofen – Hillary Kreuz 2080m – Studlalm
T3, 500hm/400hm, teilweise schwer findbares oder überwuchertes Steiglein, 1:30h
Zunächst auf dem bequemen markierten Steig , bis dieser zur Tagelahnalm abzweigt.
Weiter am oder neben dem Grat auf kleinem Steiglein weiter, der zuletzt immer mehr zugewachsen und daher schwer auffindbar ist zum netten kleinen Kreuz zu Ehren von Sir Edmund Hillary. Danach ist der Steig teilweise stark überwuchert – wer kurze Hosen anhat, dessen Waden werden arg malträtiert. Dann gibt’s auch noch Windwurf und Holzarbeiten, sodaß ich zuletzt froh war, wieder über die Almstrasse hinab zur Studlalm gehen zu können. Immerhin, für Stärkung sorgen die vielen Blaubeeren.
Von dort in 1:20h etwas öde hinab zum Parkplatz in Fanghaus.
 
Fazit:
Im oberen Teil sehr schöne und aussichtsreiche ****Tour, lohnend.
Am besten die Forstrassenhatscher mit dem MTB erledigen, benötigt aber einiges an Beinkraft.
Konditionell fordernd, da 1800hm bei 23km.
 

Tourengänger: kardirk


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