Wildofen 2553m - selten besuchter Gipfel in den Tuxer Voralpen und >eine Illusion stirbt<


Publiziert von Jackthepot , 6. Mai 2010 um 19:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum: 7 Juni 2007
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 760 m
Abstieg: 760 m
Strecke:Tagetlahnalpe - Wildofen - und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Inntalautobahn A12 Ausfahrt Kolsass/Weer - Ampel an Hauptkreuzung in Weer gerade aus bis in die Dorfmitte - dort rechts über den Weerbach nach Kolsass - nach ca. 150m links - Richtung Kolsassberg - Teerstrasse immer weiterfahren (ca. 2,8km) bis zur Siedlung Hochwald/Aidenaste - dort direkt in der >>einzigen<< Kehre zweigt links ein schmaler Forstweg ab, der gleich recht steil höher zieht. Bald wird der Weg flacher und breiter - nach ca. 1km an einer Gabelung rechts halten - jetzt den Weg weiterfahren bis zum Ende - führt zum Schluß steil in Kehren höher, durch 2 Viehgatter - bis zur Tagetlahnalpe ca.1746m.
Kartennummer:Alpenvereinskarte Tuxer Alpen

Der Wildofen ist ein Berg, der südlich des Inntals etwas zurückversetzt ist, eine Höhe von 2553m erreicht und somit einen tollen Ausblick über das Inntal und die nördliche liegende Karwendelgruppe bietet. Eingeplant war die Tour als große Rundwanderung mit Überschreitung von 3 Gipfeln, neben dem Wildofen sollte auch noch der Hauptberg der Gruppe der Hirzer mit stattlichen 2725m und die Grafennsspitze 2619m erstiegen werden. Um es gleich vorweg zu nehmen, die Überschreitung gelang nicht, weil ich trotz mehrerer Versuche keinen, für meinen Hund Shadow passierbaren Übergang zum Hirzer-Nordgrat fand - den es aber geben soll.
Die Tagetlahnalm ist (war 2007) nicht bewirtschaftet - eine typische Sommeralpe mit Kühen und urigem, aber sehr netten Almöhi (mit weißem Rauschebart -wie aus dem Bilderbuch) mit dem ich sowohl beim Losgehen, als auch nach meiner verfrühten Rückkehr einige Worte wechselte - dazu später mehr.

Der Anstieg:
Hinter der Tagetlahnalpe geht's gleich kontinuierlich steil nach oben. Der oftmals nur fußbreite Pfad verläuft zuerst über feuchte, sumpfig-saure Wiesen, später dann schnurgerade durch allerlei flaches Buschwerk  den Osthang des Wildofens hoch. Die direkte Sonneneinstrahlung und die feuchte Umgebung verwandeln Anstieg in ein subtropisches Vergnügen. Der Pfad quert dann bei etwa 2050m nach Süden um dann in großem Bogen bei ca. 2150m eine deutliche Geländestufe zu erreichen hinter der sich ein morastiger Tümpel befindet, den Shaddy gleich zu einem erfrischenden Moorbad nutzte. Man sieht jetzt schon den Gipfel, der Weg dorthin zieht sich allerdings schon noch ein bischen. Zuerst geht's in ein schönes Hochtal hinein, indem nach den vorangegangenen Schneefällen der Vorwoche ein erfrischendes Bächlein herabplätscherte. Éinem deutlichen Felsriegel weicht man rechts herum aus und erklimmt oberhalb über einen grünen Grasrücken den Nordgrat. Von hieraus geht's immer steiler werden dem Gipfelkreuz entgegen. Knapp unterhalb des Gipfels zieht der Steig in eine Felscharte hinein, an dessen höchster Stelle man links über eine kleine Felsenstufe (I) steigen muß und schließlich den nahen Gipfel erreicht.

Will man die Überschreitung zum Hirzer wagen, muß man in diese Scharte zurück und links über eine steile Schotterrinne kurz absteigen und steht dann auf einem sehr steil abfallenden, weglosen Grashang, der begrenzt ist von vielen zackigen Felsen - durch die -mit Hund- kein sicheres Durchkommen war. Wahrscheinlich geht's ganz oben drüber...Ende Überschreitungsversuch.

Der Abstieg:
auf gleichen Wege zurück.

Auf der Tagetlahnalm wieder angekommen empfing mich der Bergbauer mich mit freundlichen Worten und wir unterhielten uns eine ganze Weile... daß es vergangene Woche 40cm Neuschnee hier oben gab und er fast 11/2 Wochen zufüttern musste und dass er schon seit Anfang Mai alleine hier oben war. Ich fragte ihn, ob er und die Kühe in einem großen Almauftrieb hier hoch gekommen seien (so wie man halt als Städter meint, dass es sein müsste). Was er lachend in seinem netten urigen Dialekt beantwortete: "Nana, das machen wir schon seit Jahren nicht mehr...", denn der Auftrieb hatte damals 2-3 Tage gedauert und Kühe hätten an den Autos bei den vielen Privathütten (unterhalb) zuviel Schaden angerichtet. Ja er ist mit dem Heli heraufgekommen und die Kühe auch. Ich fragte ungläubig nach:   " wie mit dem Heli?  - mit Hubschrauber?...geflogen?...die Kühe auch?..."
Alles wurde mir mit ernsten Nicken und weiteren genaueren Erläuterungen bestätigt und im Herbst das genauso wieder zurück - Heli ... auch die Kühe .....
Tja, anscheinend ist das "idyllische" Almleben auch nicht mehr das, was es einmal war....




Tourengänger: Jackthepot


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T4 I

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