Kurztour auf das Aroser Rothorn


Publiziert von Bergmax , 30. Juli 2018 um 22:11.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum:27 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 290 m
Abstieg: 290 m
Strecke:Bergstation Parpaner Rothorn (Westgipfel) - Ostgipfel - Aroser Rothorn - Bergstation Parpaner Rothorn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto nach Lenzerheide, Seilbahnstation Carnois; Gondelbahn und Luftseilbahn zum Parpaner Rothorn (Westgipfel)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Talfahrt mit den Seilbahnen
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Gratroute ohne Zustiegsmühe...

Es ist gar nicht so einfach, eine wirklich kurze, aber nicht zu einfache Bergtour zu finden, die noch dazu auf einen ansehlichen Gipfel führt. Beim Aroser Rothorn war ich zuerst skeptisch, ob es nicht zu langweilig würde, denn der Grat vom Parpaner Rothorn war früher mal als Bergweg weiß-rot-weiß markiert. Doch die Faulheit hat gesiegt - und gelangweilt habe ich mich ganz und gar nicht!

Die Bergstation der Parpaner-Rothorn-Bahn befindet sich nicht auf dem höchsten Punkt dieses Berges, sondern auf dem Westgipfel (2860 m). Der Übergang zum Ostgipfel (2899 m) ist aber in wenigen Minuten und ohne besondere Schwierigkeiten erledigt. Das Wegstück ist gleichzeitig Teil des sehr informativen Geo-Wegs, der weiter durch das schuttreiche Totälpeli zurück zur Bergstation führt. Die Besonderheiten der Plessuralpen sowie allgemein Wissenswertes zum Aufbau der Erde sind auf verschiedenen Tafeln erklärt - hier hat man den Schnittpunkt zwischen allgemeinverständlicher und wissenschaftlicher Erklärung optimal getroffen!

Wer sich aber mehr für das Bergsteigen interessiert, folgt ab dem Ostgipfel den "ehemaligen" weiß-rot-weißen Markierungen (bzw. den neueren, aber dezenteren roten Punkten) entlang des Grates in Richtung Aroser Rothorn. Schon bald stellen sich am fast horizontalen Grat die ersten Türmchen in den Weg, die teilweise überkraxelt, teilweise auch nördlich umgangen werden.
In der Nähe von P. 2866 wird das Gelände zunehmend exponierter. Hinter diesem Punkt befindet sich ein steiler Grataufschwung. Die Wegspur führt rechts (südlich) des Grates durch die (aus der Ferne) auffällig grünliche Flanke. Dort muss fast durchgehend gekraxelt werden (I). Oberhalb des Aufschwungs erwartet den Begeher ein horizontales, aber felsiges Gratstückchen. Die Markierungen führen direkt drüber und die durchaus exponierte Kraxelei macht dem schwindelfreien Begeher richtig Spaß. Der letzte Aufschwung zum Gipfel ist dagegen etwas unangenehm zu begehen, obwohl die Hände in dem erdig-steilen Gelände kaum gebraucht werden. Vorsicht vor Steinschlag!

Am Gipfel vom Aroser Rothorn (2980 m), dem höchsten Punkt der Plessuralpen und dem Gipfel Nr. 13 der Schweiz (gemessen an der Schartenhöhe), erwarten den Begeher zwei Steinhaufen, ein ziemlich nasses Gipfelbuch, das den nächsten Winter wohl kaum überstehen wird, eine relativ umfassende, eigenwillige Aussicht und richtig viel Platz. Besonders bemerkenswert sind die Farben der umliegenden Gipfel bzw. deren Kontraste, zum Beispiel am "weiß-rot-weißen" Tschirpen!

Nach einer gemütlichen Rast erfordert der Rückweg zur Seilbahn nochmal Konzentration. Ein wenig habe ich in den erdigen Passagen sogar meinen Pickel vermisst, der sich zuhause von der letzen Bergtour ausruht.....
Den Ostgipfel des Parpaner Rothorns kann man südseitig auf einer breiten Spur umgehen und gelangt so besonders schnell zum empfehlenswerten Gipfelrestaurant an der Seilbahn.

Nach dieser ganz kurzen Bergtour war natürlich noch Zeit für nicht-bergsteigerische Unternehmungen übrig. Viel Spaß hatte ich auf dem Alpine Coaster in Churwalden und bei der Rückfahrt über den landschaftlich hervorragenden Pragelpass. Dort ist Eile wirklich fehl am Platz - sei es beim hinter-den-Kühen-Herfahren oder beim Zurücksetzen auf der schmalen Schwyzer Rampe...

Gehzeiten

Bergstation Parpaner Rothorn - Ostgipfel - Aroser Rothorn: 1 h 10 min
Aroser Rosthorn - Bergstation Parpaner Rothorn: 50 min

Schwierigkeiten & Fazit

Der Grat zwisachen dem Parpaner Rothorn und dem Aroser Rothorn hat so ziemlich alles zu bieten, was eine Bergtour in dieser Höhe ausmacht (außer Gletscher): leichte Kletterei (I), luftige Passagen (meist etwas erdig-rutschig), pfiffige Wegfindung (erleichtert durch die Markierungen) und (leider) auch lose Steine. Also sollte man sich von den alten Markierungen weder verführen (als Bergwanderer) noch abschrecken (als Alpinwanderer) lassen! -> T4+
Geoweg: T2, informativ :-)


Tourengänger: Bergmax


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