Piz Buin (3312 m) - ab Wiesbadener Hütte


Publiziert von boerscht , 25. Juni 2018 um 15:39.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:24 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Buin-Gruppe   CH-GR   A   A-V 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1560 m
Strecke:15,5 km
Kartennummer:AV Karte 26 - Silvrettagruppe

Für Nachmittag war heute schlechtes Wetter gemeldet und auch am Vormittag sollte es laut Vorhersage nicht so toll sein. Wir entscheiden uns am Vorabend also doch nicht übers Silvrettahorn und Schneeglocke zu gehen, sondern lieber schnell am Morgen auf den Piz Buin, den höchsten Berg Vorarlbergs.

Wiesbadener Hütte - Ochsentaler Gletscher T3+; 45 min:

Die Hütte ist heute mit 180 Leuten voll belegt, wovon bestimmt Dreiviertel auf den Piz Buin wollen. Also früh los und zügig gehen, um im Kamin vor dem Gipfel nicht in den Stau zu kommen.
Um halb 7 starten wir an der Wiesbadener Hütte, ein paar Seilschaften sind schon unterwegs, die werden wir jedoch bald überholen.
Der Weg zum Ochsentaler Gletscher führt nicht mehr über die Grüne Kuppe, sondern ab der Wiesbadener Hütte zunächst zum Bach nach unten, über diesen und auf die ostseitige Moräne des Ochsentaler Gletschers. Im folgenden wird der Hang unter der Grünen Kuppe, noch auf einigen unproblematischen Schneefeldern gequert. Die Seilschaften vor uns haben wir mittlerweile überholt. Der Weg zum Gletscher ist gut zu erkennen und mit Steinmännern bestens markiert. 

Ochsentaler Gletscher - Buinlücke WS; 1:30 h:

Am kleinen Gletschersee ziehen wir Gurt, Steigeisen und Helm an. Bei genügend Firn kann die Felsstufe, welche wohl der Sommerweg ist vermieden werden. Wir queren unterhalb der Gletscherabbrüche, oberhalb des Gletschertors auf gutem Firn. Lange wird das nicht mehr gehen, der Schnee ist, trotz dem schneereichen Winter, erstaunlich wenig.
Mein Kollege kann es nicht lassen und klettert im Eis direkt noch etwas nach oben, ich umgehe das ganze nach Westen.
Am Westrand des Ochsentaler Gletschers geht es nun auf gutem, etwas steilerem Firn nach oben auf das Gletscherplateau. Im Sommer bei aussperrung könnte diese Stelle um einiges schwerer sein. Wir hatten jedoch besten, tragenden Firn. Im flacheren Teil seilen wir uns an und überqueren einfach den noch gut eingeschneiten Gletscher zur Buinlücke. Spalten sind noch keine zu erkennen und der Schnee trägt bestens.

Buinlücke - Piz Buin WS,II; 30 min:

In der Buinlücke deponieren wir einen Rucksack, nehmen jedoch Pickel, Steigeisen und Seil vorsichtshalber mal lieber mit.
Im unteren Teil geht es auf guter Wegspur durch Schutt und 2 kleine, unproblematische Schneefelder hinauf. Der Pfad wechselt in die Nordflanke und wird zunehmends etwas ausgesetzter. Geklettert werden muss hier bisher nicht. Bald erreichen wir die Schlüsselstelle, einen kurzen Kamin im II. Grad, welcher auch in Aufstiegsrichtung links einfacher umgangen werden könnte. Trotz leichter Eisauflage macht die kurze Kletterei viel Spaß und ist leider viel zu schnell vorbei. Gesichert haben wir hier nicht, wäre aber möglich es sind einige Bohrhaken vorhanden.
Im Schlussaufstieg wieder einfach und wenig steil über Schutt geben wir nochmal ordentlich Gas und stehen um halb 10 am Gipfel (+1 h auf Zeitangabe der Fotos). Eine andere Seilschaft ist auch noch oben, die sind allerdings schon um 5 Uhr gestartet. Zum Gipfel haben wir ab der Wiesbadener Hütte etwa 2:45 h benötigt.
Die Aussicht ist nicht gerade toll, der Nebel verzieht sich jedoch immer mal kurz und der Blick hinter zum Ochsentaler Gletscher wird frei.

Piz Buin - Buinlücke - Ochsentaler Gletscher - Wiesbadener Hütte WS, T3+; 2h:

Um im Abstieg nicht im Stau zu stecken, machen wir uns nach einem Gipfelfoto direkt wieder auf den Weg. 
Den Kamin, welchen wir im Aufstieg gegangen sind seilen wir ab. Ein Bergführer mit Truppe kommt uns hier schon entgegen, unser Seil hängt schon und ich will grad abseilen, er muss sich natürlich aber trotzdem noch vorbeidrängen und kann nichtmal eine Minute warten. Und dann wird man auch noch angeschnauzt wenn man fragt was das denn soll, ein Grund für mich solche Berge lieber zu meiden. Sehr schade.
An der Buinlücke seilen wir nach kurzer Pause wieder an und gehen zügig den selben Weg wie im Aufstieg zurück zur Wiesbadener Hütte. Vom Gipfel zur Hütte benötigen wir etwa 2 h.

Wiesbadener Hütte - Silvretta Stausee T1; 1h:

Nach Mittagessen auf der schön gelegenen Hütte gehts dann über den sich ganz schön in die Länge ziehenden Fahrweg zurück zum Silvretta Stausee. Das Wetter ist entgegen der Vorhersage super, hätten wir doch die längere Tour machen können.


Der Aufstieg auf den Piz Buin ist an sich interessant und bei Verhältnissen auf dem Gletscher wie heute ist die Wegführung sehr einfach. Im Sommer bei aussperrung der Zunge kann dies jedoch ganz anders aussehen. Bei schönem Wetter und am Wochenende würd ich hier allerdings nicht hoch gehen, das macht dann bei der Masse an Leuten am Berg einfach keinen Spaß mehr.

Tourengänger: boerscht
Communities: Photographie


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