Piz Buin mit hohem UV-Faktor

die Gelegenheit musste genutzt werden: stabile Hochdrucklage über dem gesamten Alpenbogen, früh im Jahr mit langen Tagen und noch stabilen Brücken über den Spalten. Dazu eine Dienstreise nach Mailand, an die sich ein paar freie Tage dranhängen ließen. So wurde das Kreuz auf dem Dienstreiseantrag bei "eigener PKW" gemacht, das Hochtourengerödel in den Kofferraum gepackt und nach der Pflicht in Mailand kam dann die Kür: mit dem Cabrio von Mailand durchs Bergell und das Engadin runter bis nach Landeck und via Paznauntal durch Ischgl über die Bielerhöhe nach Gaschurn ins Hotel. Meine Begleiter - wir wollten zu dritt auf den Buin - sollten erst am übernächsten Tag eintreffen, sodass ich noch einen Tag zum lockeren Eingehen vom Vermuntstaussee in Richtung Saarbrücker Hütte und via Klettersteig auf einen kleinen Aussichtsgipfel (Kleinlitzner 2783m) nutzen konnte.
Am Tag drauf dann ausgeschlafen und entspannt Treffen am Parkplatz Bielerhöhe und nach allgemeinem Hallo und Sortieren des nötigen und Aussondern des überflüssigen schlendern wir gemütlich am Ostufer des Silvretta-Stausees entlang in Richtung Wiesbadener Höhe, mit 400 hm sehr entspannt anzugehen.
Die Wiesbadener Hütte empfängt uns mit einer weit über normalem Berghüttenniveau angesiedelten Ausstattung, Dreibettzimmer und warme Dusche nehmen wir dankend an.
Die Hütte ist so früh im Jahr noch gering frequentiert, das Ambiente entsprechend familiär und die Nacht ruhig. Beim Wecken um halb sechs sind wir ausgeschlafen und gut gefrühstückt geht es relativ spät gegen 7 Uhr auf den Weg zum Ochsentaler Gletscher, den wir auf etwa 2500 m betreten. Die Spalten sind geschlossen, wenig Neuschnee auf fester Firnauflage und eine gute Spur erleichtern den Gletscherhatscher bis zur Buinlücke (Fuorcla Buin). Von hier öffnet sich ein weiter Blick über die Bündner Alpen weit nach Süden bis in die Bernina.
Nach links geht es dann den noch schneebedeckten Gipfelhang hinauf, eine Steilstufe mit leichter Kletterei verlangt kurzes Zupacken, dann sind es noch ein paar Meter bis zum Gipfelkreuz.
Der Rückweg entspricht dem Aufstieg, die Steilstufe haben wir mit einmal Abseilen hinter uns gebracht und die hochstehende Sonne hat denn auch schon begonnen, die Firndecke aufzuweichen.
Zu Kaffee und Kuchen waren wir dann auch zurück auf der Wiesbadener Hütte, um dann gesättigt den Rückweg zum Parkplatz Bielerhöhe anzutreten.
Für die Rückfahrt nach Leipzig war dann der ganze nächste Tag reserviert, ausgeruht und relaxed, immerhin gute 900 km.
Fazit: eine schöne und aussichtsreiche, leichte Hochtour, abwechslungsreich mit viel Gletschergehen und auch einer kurzen Kletterei. Vor allem aber: Sonnencreme nicht vergessen!