Piz Buin (3312m)


Publiziert von أجنبي , 21. Februar 2019 um 09:53.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:17 Februar 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Buin-Gruppe   CH-GR   A   A-V 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:Bielerhöhe – Ochsental – Wiesbadener Hütte – Grüne Kuppe – Ochsentaler-Gletscher – Fuorcla Buin – Piz Buin Grond – Fuorcla Buin – Ochsentaler-Gletscher – Ochsental – Bielerhöhe
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Partenen / LSB bis Tromenier / Tunnelbus bis Bielerhöhe
Zufahrt zum Ankunftspunkt:-
Unterkunftmöglichkeiten:Wiesbadener Hütte & Berggasthof Piz Buin
Kartennummer:LK 1:50.000: 249 S Tarasp / LK 1:25.000: 1178 Gross Litzner, 1198 Silvretta

Das stabile Hoch führte uns kurz entschlossen ins Silvrettagebiet. Mit der Seilbahn und dem Tunnelbus gelangten wir zu Bielerhöhe, wo wir einen Teil unseres Materials deponierten und uns dem Zustieg zur Wiesbadener Hütte zuwandten. Dieser führt neuerdings nicht mehr über, sondern entlang dem Stausee. Wir wählten das linke, östliche Seeufer, das am Nachmittag in der Sonne liegt. Alternativ bietet sich das westliche, am Nachmittag schattige Seeufer an.

 

Die neue Situation ist etwas heikel. Bei erheblicher Lawinengefahr würde ich mir sehr genau überlegen, ob sich nicht allenfalls ein Ausflug ins Bieltal lohnt: Dieser Hüttenzustieg dauert zwar etwas länger, erscheint mir aber sicherer. So oder so sollte man nun mehr als zwei Stunden für den Zustieg einrechnen. Die Uferroute ging ganz ordentlich, da noch kein Lawinenschnee in der langen Traverse lag. Ab Seeende erleichterte dann der präparierte Weg durchs Ochsental den weiteren Zustieg.

 

Nach einem angenehmen Aufenthalt in der Wiesbadener Hütte (sie hatte erst gerade ihre Türen geöffnet) starteten wir gegen 7.30 Uhr zur Tour auf den Piz Buin. Zunächst führt die Route einfach ans untere Ende des Vermuntgletschers und von dort in halbwegs steilem Gelände auf die Grüne Kuppe. Danach fährt man auf den Fellen auf den Ochsentaler-Gletscher ab und holt nach Westen aus, um an den Gletscherbrüchen vorbeizukommen. Schwierigkeiten sucht man vergebens.

 

Auf rund 2800 Meter flacht das Gelände ab. Zur Fuorcla Buin ist es nun eher ein Spaziergang. Wir waren relativ langsam unterwegs und benötigten bis dahin rund drei Stunden. Für den Gipfelaufstieg montierten wir Steigeisen und nahmen den Pickel zur Hand. Für die Schlüsselstellen führten wir ein 30m-Halbseil mit. Der Aufstieg beginnt mit einer steilen, aber einfachen Querung zum NW-Grat. Am Grat erreicht man bald den ersten Kamin. An dessen Einstieg findet man links einen Haken, am Ausstieg eine Abseilstelle. Dazwischen liegen rund 20 Meter. Danach folgt ein weniger steiler Abschnitt, der zur Querung zum Nordwandkamin führt. Hier hat es zur Beginn der Traverse zwei Haken, danach am Fuss des Kamins wieder. In der Mitte des Kamins findet man links einen weiteren Haken, danach wieder am Ausstieg. Der ganze Kamin ist rund 25 Meter hoch. Wir hatten drei Express dabei und fuhren damit bestens. Zuweilen liessen sich übrigens auch Schlingen gut einsetzen. Der Nordwandkamin war tipptopp mit Schnee gefüllt und problemlos zu begehen.

 

Der restliche Aufstieg vom Kaminende zum Gipfel gleicht einer Wanderung. Das Gelände ist viel weniger steil, als es aus der Ferne den Anschein macht. Am ganzen Tag waren vielleicht gegen 30 Bergsteiger am Piz Buin – und damit etwas weniger als angenommen. Entsprechend kam es kaum zu Stau. Am Nordwandkamin mussten wir uns etwa zehn Minuten gedulden, was angesichts der herrlichen Wetters, der traumhaften Aussicht und der angenehmen Temperatur aber kein Problem war. Kurz nach Mittag, insgesamt also nach rund viereinhalb Stunden, erreichten wir den Gipfel und konnten ihn mausalleine geniessen, bis die nächste Seilschaft oben ankam.

 

Im Abstieg gingen wir erneut am kurzen Seil und sicherten in den beiden Kaminen. Insgesamt waren an diesem Tag allerdings viele Leute ungesichert am Berg unterwegs, was angesichts der guten Verhältnisse durchaus zu verantworten war.

 

Die Abfahrt über den Ochsental-Gletscher war deutlich besser als ursprünglich angenommen, nämlich pulvrig. Bei den Brüchen, wo das Gelände steiler wird, war es zuweilen gar etwas pistenartig. Wir querten danach möglichst hoch ins Ochsental, um uns zumindest einen Teil der Flachpassagen zu ersparen. Ohne Stockeinsatz kamen wir letztlich trotzdem nicht durch. Dem Stausee entlang kamen wir zunächst ohne Felle noch einigermassen voran, mussten schliesslich aber anfellen. Da Nassschneelawinen aber noch kein Thema waren an diesem Tag, hatten wir keinen Stress. Im Frühling, wenn die Sonne schon viel früher und stärker in die Grossvermunteralpe scheint, dürfte das freilich ander sein.


Tourengänger: أجنبي


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Geodaten
 43714.kml Bielerhöhe – Wiesbadener Hütte
 43715.kml Wiesbadener Hütte – Piz Buin – Bielerhöhe

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