Aus Versehen auf die Munzalspitze 2682m


Publiziert von jagawirtha , 4. Juni 2018 um 08:10.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Villgratner Berge
Tour Datum:30 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:ca. 9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von der Pustertalstraße in Thal-Aue nach Assling Wildpark, am Wildpark vorbei, die gut fahrbare Forststraße bis zum Parkplatz Pedretscherkaser, kostenloses Parken
Unterkunftmöglichkeiten:keine, im Sommer Verpflegung beim Huberkaser

Mein Kurzurlaub in Oberkärnten und Osttirol geht zu Ende, die Wetteraussichten sind für heute aber eindeutig besser als für die letzten Tage. Für meinen Abreisetag hatte ich nur noch eine kurze Tour auf den Ederplan vorgesehen. Das war mir dann aber zu wenig, denn die letzten Tage hatte ich schon auf einige Gipfel wegen des Wetters verzichten müssen. Beim Frühstück  entscheide ich mich noch ins Pustertal zu fahren und über das Wilfernertal zum Rotstein zu gehen. Die Wegfindung sollte relativ einfach sein, durch den markierten Steig.

Am Parkplatz Pedretscherkaser steht ausser mir kein anderes Auto, nur ein abgemeldeter Jeep. Scheint eine schöne Tour zu werden. Gegenüber liegt gleich der Pedretscherkaser, dazu führt über den Wilfernerbach ein kleines Brücklein. Über den Güterweg folgt auch die Wegweisung zum Rotstein, vorbei am Maierhoferkaser, Huberkaser und Jakobkaser, hier endet auch der Güterweg. Der Weiterweg wird über einen schmalen Pfad fortgesetzt und zieht in fast gerader Linie schräg den rechten Hang hoch zur Wilfernerlacke. Von unten hat das Ganze viel anstrengender ausgesehen als es dann war. Am kleinen See angekommen sehe ich noch eine Markierung kann aber keine weiterführende finden. Jetzt wäre ein Blick in eine Karte oder GPS optimal, beides fehlt mir aber. Vor mir habe ich zwei mögliche Gipfel, der eine rechts der andere ganz links.

Ich versuche zwischen den beiden weglos die nächste Geländekante zu erreichen und von dort vielleicht einen Hinweis zu ergattern. Jedoch kann ich nirgends einen möglichen Weg oder Steig erkennen, das einzige was ich sehen kann, daß hier oben noch einiges an Schnee liegt, vor allem in den Senken und Rinnen. Schon unten bei dem kleinen See war mir links ein breiter schneefreier Kamm aufgefallen, der bis zu einem Grat hochführt, von wo man den linken Gipfel angehen könnte. Also quere ich nach links über einige Schneefelder und Lawinenkegel zu meiner neuen Aufstiegsroute. Plötzlich stosse ich auf einen deutlichen Steig, denke jetzt den richtigen Aufstiegsweg gefunden zu haben. Der Weg führt mich wie gewünscht zu dem Grat hoch, wo rechts davon die Gelenkscharte zu erkennen ist. Nach Norden habe ich jetzt schon eine herrliche Aussicht, genauso wie in mein Aufstiegstal.

Am Grat halte ich mich links und folge dem Steig, der jetzt eine kleine Gratwanderung vorweist, man kann sowohl über den unschwierigen Grat gehen oder nach rechts ausweichen, beides kein Problem. Vor dem Gipfelrücken steilt das Gelände etwas auf, aber es kann leicht in Kehren erwandert werden und ist nicht ausgesetzt. Oben angekommen halte ich mich rechts zum höchsten Punkt, gehe über zwei leichte Schneefelder und muss zu meinem Bedauern erkennen, daß hier kein Gipfelkreuz steht wie es auf dem Rotstein sein sollte. Das heisst aber nicht, dass hier die Aussicht nicht mithalten könnte. Nein ich schätzte sie kann auch wegen der Bewölkung hinter dem Rotstein, dessen Gipfelkreuz ich jetzt gut sehen kann, mindesten mithalten. Von der Höhe denke ich fast gleichwertig mit dem Rotstein zu sein. Jetzt wollte ich natürlich unbedingt wissen, wo ich gelandet war. Es ist die Munzalspitze mit seinen 2682 m, 19 m unter dem Rotstein und mit einer genialen Aussicht, nur die Wolken trüben das Panorama ein bisschen ein. Leider konnte ich die Gipfel nach Süden, Westen und Norden nicht bestimmen, aber ich habe große Lust bekommen in dieser Gegend, die viele, auch namenlose, Gipfel aufweist, mehrere Besteigungen zu machen.

Im Abstieg nehme ich den schon im Aufstieg benutzten Steig, der zwar keine Markierungen aufweist, aber über den breiten Rücken direkt zur Wilfernerlacke führt. Jetzt finde ich auch den Pfad zum Rotstein, den spare ich mir aber für den nächsten Aufenthalt in Osttirol. Den Rest des Weges zum Parkplatz nehme ich wie im Aufstieg. 

Tourengänger: jagawirtha


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