Kleine Zinne 2857 m Normalweg
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Servus Bergsportler / -in !
Zunächst ein Prolog.
Der zweite Tag unserer Sextner Gipfelparty begann wie der Erste. Regen. Folge des Gewitters in den Morgenstunden. Da sitzt du in dem Rifugio Lavaredo, frühstückst gemütlich und denkst dir deinen Teil über die Wetterpropheten, die leicht bewölktes Wetter ankündigten. Wir konnten uns nicht beschweren, hatten wir gestern die Westliche Zinne gerockt.
So packte ich denn alles zusammen, trat vor die Hütte und erblickte um 10 Uhr einen Sonnenstrahl, der die Wolken teilte. Innerlich war ich schon auf die Wanderung zur Carducci Hütte eingestellt, nun gut, ich hatte meiner Partnerin den Besuch der Kleinen Zinne versprochen, als Kletterin war das ihre Tour, und naja, meine Trauer hielt sich irgendwie in Grenzen.
Wie ich so der Sonne entgegenblickte, da klopft mir jemand auf die Schulter und schlagartig kehrte die Realität zurück. Da stand ich nun mit meinem vollen Gepäck und sie mit dem Kletterrucksack neben mir. Auwehzwick! Sich gemütlich auf den Zwölfer vorzubereiten, das kannst jetzt knicken. Also flink umgepackt und...
los geht`s zur Kleinen Zinne.
Von der Hütte in die Scharte zwischen Großer und Kleiner Zinne. Etwa 10 Hm über dem Einstieg zur Großen Zinne geht es los. Keine Markierung. Wir haben hier angeseilt. Das ist aber zu früh. Das Gelände bis zum unteren Schotterfeld (die Rampe des Vorbaus) berührt den IIIer kaum und ist nicht sehr ausgesetzt. Du steigst zunächst nach Osten weg, über ein Band weiter und dann entlang einer breiten Fekskante (nordwärts) hoch zum Schotter. Hier gleich am Anfang rechts bis zum Beginn des Felssockels der Südwestwand (nicht von Spuren verleiten lassen, die nordwärts weiter zur Abseilpiste, Richtung Grosser Zinnenscharte, führen. Nun steigt man geführt von Sicherungen, Steinmännchen über Bänder und Fels nordwärts durch die Wand. Uns haben die Sicherungspunkte genügt, wir mußten nicht selbst nachsichern. Meiner Einschätzung nach wird der SG III bis zum begrünten Brotzeitplatzerl (kleine Ebene zwischen Vor- und Hauptgipfel) nicht überschritten. Die Orientierung funktioniert gut, die Route ist eindeutig und mit dem Topo von Bernardi eh kein Thema..
Dieses grüne Fleckerl Erde wirkt irgendwie entspannend. Ist ja ein cooler Ort. Zur einen Seite hast du die Ostflanke der Großen Zinne, mit dem Gewurschtel ihrer Besteigungshelden (die dich genau beäugen) am Südgrat, zur anderen Seite hast den mächtigen Zwölfer und in deinem Nacken sitzt dir die Schlußwand, die den Gipfel fixiert.
Auch hier ist alles ganz g`schmeidig, bis dein Händchen den Zsigmondy Kamin berührt. Ab hier senkrecht und zwei IVer Stellen sind dabei. Die Sicherungspunkte sind perfekt. 1 SL und du stehst auf dem Gipfel.
(Im Vergleich zum abgeschmiergelten Kamin an der Großen Zinne ist die Kletterwelt hier noch in Ordnung, danke.)
Es erwartet einen ein schlichtes eisernes Kreuz, das leider aus der Verankerung gerissen ist. Gehalten wird es von Steinen. Befürchte es wird bald einem Alumassenwarenkreuz weichen müssen. Das Gipfelbuch ist nicht übermäßig beschrieben, hin und da kommt schon einer vorbei, auch der "Huber Bua". Der Gipfel ist spitz und du stehst auf der Kleinen Zinne, einem der bekanntesten Zackerl der Dolomiten. Stark. Es ist schon deutlich intimer, als beim berühmten Nachbarn nebenan. Wer Dolomitengipfeljäger ist, der sollte die Kleine miteinplanen. Jetzt erfüllt es mich mit Stolz, ob des morgendlichen Zögerns, hier oben zu sein. Klasse, daß der Planet heute früh durchspitzte und meine Kameradin unnachgiebig ist.
Abstieg: Du kletterst 15m ab und dort beginnt der Abseiler. Vom Grasfleckerl kannst du dann direkt bis zur Schartenkante zwischen den beiden Zinnen abseilen. 50m Seil genügt.
Hier soll es einen weiteren Abseiler die Scharte runter geben, wir haben ihn nicht gefunden. Bitte suchen.
Fazit: Dies ist eine Klettertour. Die Wand ist strukturiert, alles läßt sich gut klettern, der Fels ist fest. Die Sicherungspunkte sind sehr ordentlich. Die Abseilpiste ist sicher eingerichtet. Die letzte Seillänge zum Gipfel ist der Schlüssel, mit dem IIIer Händchen kommst nicht ans Ziel.
Hier meine zwei anderen Berichte zur Zinnerei:
Große Zinne
http://www.hikr.org/tour/post118297.html
Westliche Zinne
http://www.hikr.org/tour/post130533.html
Literatur:
Klettern in den Dolomiten, Mauro Bernardi, Verlagsanstalt Athesia AG, ISBN 978-88-8266-914-0, Tour Nr. 53 (Topo)
Sextener Dolomiten, Luca Visentini, 1983, Verlagsanstalt Athesia GmbH, ISBN 88-7014-319-8, S.149ff.
Sextener Dolomiten extrem AVführer, Richard Goedeke, 2003, Bergverlag Rother, S.141ff., ISBN 3-7633-1255-2.
Weiter geht`s mit unserer Mehrtageswanderung in den Sextnern. Nachdem wir das Highlight des 2.Tages verlassen hatten, trafen wir um 17 Uhr auf der Lavaredo ein. Ein Espresso, ein wenig Fachsimpeln und auf zur Carducci Hütte. Den Zwölfer im Visier. Zum ersten Mal sehe ich das Giralbajoch bei Nacht. Weiter geht`s:
http://www.hikr.org/tour/post128408.html
Berg Heil, habe die Ehre,
der Bergteufel
Zunächst ein Prolog.
Der zweite Tag unserer Sextner Gipfelparty begann wie der Erste. Regen. Folge des Gewitters in den Morgenstunden. Da sitzt du in dem Rifugio Lavaredo, frühstückst gemütlich und denkst dir deinen Teil über die Wetterpropheten, die leicht bewölktes Wetter ankündigten. Wir konnten uns nicht beschweren, hatten wir gestern die Westliche Zinne gerockt.
So packte ich denn alles zusammen, trat vor die Hütte und erblickte um 10 Uhr einen Sonnenstrahl, der die Wolken teilte. Innerlich war ich schon auf die Wanderung zur Carducci Hütte eingestellt, nun gut, ich hatte meiner Partnerin den Besuch der Kleinen Zinne versprochen, als Kletterin war das ihre Tour, und naja, meine Trauer hielt sich irgendwie in Grenzen.
Wie ich so der Sonne entgegenblickte, da klopft mir jemand auf die Schulter und schlagartig kehrte die Realität zurück. Da stand ich nun mit meinem vollen Gepäck und sie mit dem Kletterrucksack neben mir. Auwehzwick! Sich gemütlich auf den Zwölfer vorzubereiten, das kannst jetzt knicken. Also flink umgepackt und...
los geht`s zur Kleinen Zinne.
Von der Hütte in die Scharte zwischen Großer und Kleiner Zinne. Etwa 10 Hm über dem Einstieg zur Großen Zinne geht es los. Keine Markierung. Wir haben hier angeseilt. Das ist aber zu früh. Das Gelände bis zum unteren Schotterfeld (die Rampe des Vorbaus) berührt den IIIer kaum und ist nicht sehr ausgesetzt. Du steigst zunächst nach Osten weg, über ein Band weiter und dann entlang einer breiten Fekskante (nordwärts) hoch zum Schotter. Hier gleich am Anfang rechts bis zum Beginn des Felssockels der Südwestwand (nicht von Spuren verleiten lassen, die nordwärts weiter zur Abseilpiste, Richtung Grosser Zinnenscharte, führen. Nun steigt man geführt von Sicherungen, Steinmännchen über Bänder und Fels nordwärts durch die Wand. Uns haben die Sicherungspunkte genügt, wir mußten nicht selbst nachsichern. Meiner Einschätzung nach wird der SG III bis zum begrünten Brotzeitplatzerl (kleine Ebene zwischen Vor- und Hauptgipfel) nicht überschritten. Die Orientierung funktioniert gut, die Route ist eindeutig und mit dem Topo von Bernardi eh kein Thema..
Dieses grüne Fleckerl Erde wirkt irgendwie entspannend. Ist ja ein cooler Ort. Zur einen Seite hast du die Ostflanke der Großen Zinne, mit dem Gewurschtel ihrer Besteigungshelden (die dich genau beäugen) am Südgrat, zur anderen Seite hast den mächtigen Zwölfer und in deinem Nacken sitzt dir die Schlußwand, die den Gipfel fixiert.
Auch hier ist alles ganz g`schmeidig, bis dein Händchen den Zsigmondy Kamin berührt. Ab hier senkrecht und zwei IVer Stellen sind dabei. Die Sicherungspunkte sind perfekt. 1 SL und du stehst auf dem Gipfel.
(Im Vergleich zum abgeschmiergelten Kamin an der Großen Zinne ist die Kletterwelt hier noch in Ordnung, danke.)
Es erwartet einen ein schlichtes eisernes Kreuz, das leider aus der Verankerung gerissen ist. Gehalten wird es von Steinen. Befürchte es wird bald einem Alumassenwarenkreuz weichen müssen. Das Gipfelbuch ist nicht übermäßig beschrieben, hin und da kommt schon einer vorbei, auch der "Huber Bua". Der Gipfel ist spitz und du stehst auf der Kleinen Zinne, einem der bekanntesten Zackerl der Dolomiten. Stark. Es ist schon deutlich intimer, als beim berühmten Nachbarn nebenan. Wer Dolomitengipfeljäger ist, der sollte die Kleine miteinplanen. Jetzt erfüllt es mich mit Stolz, ob des morgendlichen Zögerns, hier oben zu sein. Klasse, daß der Planet heute früh durchspitzte und meine Kameradin unnachgiebig ist.
Abstieg: Du kletterst 15m ab und dort beginnt der Abseiler. Vom Grasfleckerl kannst du dann direkt bis zur Schartenkante zwischen den beiden Zinnen abseilen. 50m Seil genügt.
Hier soll es einen weiteren Abseiler die Scharte runter geben, wir haben ihn nicht gefunden. Bitte suchen.
Fazit: Dies ist eine Klettertour. Die Wand ist strukturiert, alles läßt sich gut klettern, der Fels ist fest. Die Sicherungspunkte sind sehr ordentlich. Die Abseilpiste ist sicher eingerichtet. Die letzte Seillänge zum Gipfel ist der Schlüssel, mit dem IIIer Händchen kommst nicht ans Ziel.
Hier meine zwei anderen Berichte zur Zinnerei:
Große Zinne
http://www.hikr.org/tour/post118297.html
Westliche Zinne
http://www.hikr.org/tour/post130533.html
Literatur:
Klettern in den Dolomiten, Mauro Bernardi, Verlagsanstalt Athesia AG, ISBN 978-88-8266-914-0, Tour Nr. 53 (Topo)
Sextener Dolomiten, Luca Visentini, 1983, Verlagsanstalt Athesia GmbH, ISBN 88-7014-319-8, S.149ff.
Sextener Dolomiten extrem AVführer, Richard Goedeke, 2003, Bergverlag Rother, S.141ff., ISBN 3-7633-1255-2.
Weiter geht`s mit unserer Mehrtageswanderung in den Sextnern. Nachdem wir das Highlight des 2.Tages verlassen hatten, trafen wir um 17 Uhr auf der Lavaredo ein. Ein Espresso, ein wenig Fachsimpeln und auf zur Carducci Hütte. Den Zwölfer im Visier. Zum ersten Mal sehe ich das Giralbajoch bei Nacht. Weiter geht`s:
http://www.hikr.org/tour/post128408.html
Berg Heil, habe die Ehre,
der Bergteufel
Tourengänger:
bergteufel

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