Castagnola - Gandria, Frühling im Tessin

Im Tessin ist der Frühling ausgebrochen, auch wenn die Berggipfel noch alle weiß verschneit sind. Diesen strahlenden Sonnentag musste ich einfach nutzen für eine, nicht ganz so lange Wanderung. Erst um 12 Uhr kam ich am Ausgangspunkt Ruvigliana Trona an.

Von dort geht es erst einmal die Straße zurück bis zur nächsten Spitzkehre. Dort muss man etwas aufpassen. Es führt ein Weg geradeaus und einer links steil aufwärts. Man nehme die steile Variante. Da sich am Wegesrand immer noch Häuser befinden, ist die Straße natürlich asphaltiert.

Ich befinde mich auf der Südseite, dass heißt auf der Sonnenseite des Monte Bré. Bis zu dem kleinen Gebäude auf der linken Seite (irgendwas mit Wasser), bleibt die Straße in einem fahrbaren Zustand.
Dann ist es schlagartig vorbei. Die Straße verengt sich zum Pfad und schlängelt  sich nun am Abhang des Monte Bré entlang. Welch ein schöner Pfad. Durch die lichten Bäume gibt es immer wieder freien Blick auf den See und den San Salvatore.

Bei P 673 geht es langsam wieder abwärts. Teilweise ist der Weg recht schmal, manchmal auch durch den Winter abgerutscht. Aber der Untergrund ist trocken und so ist das alles kein Problem.

Bei Murèla beginnt nun der steilere Abstieg nach Gandria. Ungefähr auf der Höhe von 460m befindet sich eine wunderschöne Raststelle mit Bank und Tisch. Endlich Zeit für eine Mittagspause.

Etwas weiter befindet sich dann ein Wanderwegweiser und hier biegt auch der unmarkierte Pfad hinunter nach Gandria ab. Auf diesem wollte ich eigentlich absteigen, aber ein Blick nach unten zeigt mir, dass das heute unmöglich ist. Schon am Ende der Treppe versperren umgefallene Bäume den Weg.  Das wird heute nichts. Also weiter auf dem Wanderweg.

In Gandria angekommen gibt es nun entlang des Seeufers eine gestrichelte Linie in der Karte. Dieser Weg müsste doch möglich ein. Der Einstieg ist etwas schwer zu finden. Zuerst steigt man auf dem Wanderweg Richtung Schiffstation.  Dann trifft man auf Hinweise auf einen Sentiero Olivier. Dort, wo der Wegweiser nach links zeigt, noch ein paar Schritte weiter runter. Dann steht man an einer kleinen Verzweigung und wählt den unteren Weg.

Noch ein paar Stufen abwärts, dann erreicht man den wunderschönen Uferweg, heute das Highlight der Tour. Fantastische Ausblicke auf den See, den San Salvatore und seine Nachbarn.

Diesem Weg folgt man bis zum Ende, dort ist ein kleiner Parkplatz. Um zur Bushaltestelle zu kommen folgt man nun den Stufen aufwärts. Es kann ja auch nicht sein, dass eine Tessin-Tour so ganz ohne Stufen  bleibt.

Endlos ziehen sie sich nach oben und ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich mich sputen muss, will ich noch den Bus um 15 Uhr erreichen.

Dieses Stufenlaufen ist zwar gut für die Kondition. Aber schlecht für das Herz. Das merkte ich dann im Zug auf der Rückfahrt, als das Herz mal wieder seine Aussetzer präsentierte und ich mich auf den Boden legen musste. Gott sei Dank hält dieser Zustand nur kurz an.

Die Tour an der Sonne am Monte Bré ist ideal für diese Jahreszeit, wenn kein Schnee liegt. Schlüsselblumen und Leberblümchen zeigen schon ihre Blüten, die Natur erwacht so langsam aus dem Winterschlaf.

Tour solo