Bützi & Stockflue


Publiziert von maenzgi , 4. November 2017 um 22:14.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:31 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Talstation Urmiberg-Bützi-Fluehütte-Stockflue-Fluehütte-Bützi-Talstation Urmiberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Talstation Urmiberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Dito

Gester wollten wir in Libingen etwas Nagelflueh klettern. Der Flueh war jedoch dermassen spröde, das wir nur die Technik vom abseilen verfeinern konnten. Dies jedoch einen ganzen Nachmittag lang. Beim Versuch zu klettern wurde mein Kollege noch fast von einem Stein erschlagen, zum Glück schaute ich noch rechtzeitig nach oben. So konnte er knapp ausweichen. Es sollte heute also etwas erfolgreicher werden als gestern. Wir entschieden uns für den Bützi und Stockflueh. Dies versprach Kletterspass im II Grad. Dazu war es bestimmt Schneefrei bei dieser Höhenlage.

Mit dem PW ging es zur Talstation Urmiberg. Von dort folgt man der Strasse nach oben, wobei man schnell in den Wald abzweigt. Dort werden sogleich Höhenmeter gefressen. Auf einer Naturtreppe hatte man schnell mal die ersten 180Hm überwunden. Danach quert man zwischen Zäunen hindurch Richtung Strasse. Dort ist dann der Wegweiser, kurz etwas runter bevor es nochmals etwas hoch geht vorbei an einem kleinen Bauernhof. Hat man diesen hinter sich gelassen, läuft man auf einem Weg Richtung Chräjen. Dabei hat man freie Sicht auf die Ausläufer des Vierwaldstättersees. Sobald man ein Wohnhaus sieht, kann man gerade nach oben gehen. Man spart sich so den Umweg bis zum Wegweiser neben dem Haus. Wen man auf den schmalen Weg trifft, vorsicht es hat noch einen breiteren welcher quer verläuft, trifft man in kürze auf den Wegweiser Richtung Bützi. Nun wird es relativ schnell steiler und strenger. Man quert nochmals ein Fahrsträsschen. Von da an geht es noch etwa 10 Minuten bis es los geht mit Kraxeln im T4 Gelände. Der Kalk sitzt Fest. Es gab bei uns kaum lose Steine, 2-3 Stellen sind wohl im I Klettergrad zu bewältigen. Man hat eigentlich nie das Gefühl Ausgesetzt zu sein. Das kann ich mit gutem Gewissen sagen, hatte ich doch in letzter Zeit etwas zu kämpfen mit meiner Höhentauglichkeit. So erreicht man den Bützi ohne grössere Schwierigkeiten. Der Genuss ist bei beiden sehr hoch. Die Freude über diese Tour bereits jetzt hoch. Nach dem Bützi geht es am Stahlseil eine beinahe senkrechte Wand querend runter. Die Fotos empfand ich als schlimmer als es war. Wer aber Höhenangst hat, wird dort an seine Grenzen stossen. Evt Klettersteigset mitnehmen zum zusätzlichen Sichern. Gleich danach kommt eine Wand ca 8m welche man erneut mit Seilen direkt runter steigt. Ohne Hilfe von Seil befindet man sich hier vermuetlich schon an 1-2 kurzen Stellen im III Klettergrad. Die Vorfreud auf den Stockflue ist nun auf dem Höhepunkt. Zuerst geht es aber wieder einfacher hinauf zur Fluehütte. wieder 1-2 Stellen im I Grad. Das Laub macht ein vorwärtskommen etwas mühsam, man muss aufpassen das man nicht ausrutscht, auch wen man nicht runter sausen würde. Vor der Hütte verloren wir kurz den Weg. Es hat dort verschiedene Wege die sich kreuzen. Bei der Hütte waren wir dann nicht ganz sicher mit dem Weg. Der Normalaufstieg ist schön markiert, wobei man dann den Höhepunkt der Kurztour verpassen würde. Man sollte unbedingt hinter der Hütte die Treppe hochsteigen. Dort hat es keine Markierung. Man sieht etwas 3-4m oberhald ein kleines querhängendes kleines Drahtseil. Dort führt der Aufstieg geradewegs hoch. Zum Glück habe ich die Fotos anderer Touren so genau beobachtet, sonst wäre es nichts geworden mit diesem Zustieg. II Grad ohne Seilsicherung in super Kalkfels. Es ist nur einmal kurz etwas ausgesetzt. Schon stehen auf dem Stockflue. Wir kommen genau 5 Minuten vor dem Nebel an, welcher sich jedoch mit der Zeit wieder etwas verzog. Zeitrahmen 1,5h wobei wir zuliefen ohne gross Pausen zu machen.

Für den Rückweg nahmen wir zuerst den Normalabstieg von der Stockflue. Dieser ist etwas ausgesetzt, ist aber gut gesichert. Da das Klettervergnügen viel zu kurz war, nahmen wir wieder den gleichen Rückweg um noch etwas mehr Fels zu erklimmen. Nach exakt 3h Laufzeit waren wir wieder beim Auto.

Fazit: Diese Tour ist einfach nur genial. Es wird ganz bestimmt nicht mein letztes mal sein, wo ich die Stockflue erklimme. Es sind super Kraxelverhältnise in festem Kalk. Zudem konnte ich wieder etwas mehr von meiner Angst zurück lassen, welche mich seit etwa 3 Monaten beschäftigt. Die Aussicht ist bei schönen Verhältnissen wunderbar, trotz geringer Höhe. Zudem ist sie gut, wen man nur wenig Zeit hat. Vor der Arbeit z.B.

Tourengänger: maenzgi


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