Val Rosandra - wo sich der Karst zum Meer öffnet


Publiziert von 83_Stefan , 22. Juni 2018 um 08:47.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum: 1 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die SP 11 nach Bagnoli della Rosandra; südlich des Ortszentrums Info-Center mit großem Parkplatz.
Kartennummer:Kompass online.

Klein und unspektakulär, aber mit kristallklarem Wasser fließt das Flüsschen Rosandra nahe Triest in die Adria. Was es dort auf seinem kurzen Lauf allerdings schon erlebt hat, kann sich sehen und im Rahmen einer eindrucksvollen Rundwanderung auch erleben lassen: Von den slowenischen Karsthöhen kommend, hat es sich ein Tal gegraben, das es beim Weiler Bottazzo nach Italien führt. Über einen spektakulären Wasserfall fällt das Wasser schließlich in eine Schlucht hinein, die es erst kurz vor seiner Mündung ins große Meer wieder verlässt. Die steilen Flanken muten alpin, die Vegetation im Tal tropisch und die Umgebung mediterran an - im und um das Val Rosandra kann man auf engem Raum viel erleben!

Man startet im Örtchen Bagnoli della Rosandra am Ausgang des Val Rosandra, hier gibt es einen großen Parkplatz mit Info-Punkt, wo man auch kostenfrei Info-Flyer mit Wanderkarten erhält. Auf der Hauptstraße SP 11 geht man noch ein Stück nach Norden, bis man nach einem kurzen Stück an einem Supermarkt abzweigt und nach rechts einem Sträßchen durch den Ortsteil Bagnoli Superiore ins Tal hinein folgt (beschildert). Bald geht die schmale Straße in einen breiten Wanderweg über und leitet nahe am Bach im Talgrund entlang, es lohnt der eine oder andere Abstecher zum Flüsschen, das sich schöne Gumpen in den Fels gegraben hat. Bald führt der kontinuierlich etwas ansteigende Weg hoch über der Rosandra zunächst im Wald, später durch Geröll taleinwärts. Man biegt um die Ecke und plötzlich wird der Blick auf den imposanten Wasserfall frei - was ihm an Wassermenge fühlt, macht er durch seine Höhe wieder wett.

Der Weg führt unterhalb der kleinen Kirche Santa Maria in Siaris auf den Wasserfall zu. Noch deutlich vor dem Erreichen des Wasserfalls folgt man nach rechts einem Pfad durch Geröll steil hinauf zur Kirche, an der sich ein wunderbarer Ausblick über das Tal bietet.

Von der Kirche geht es auf einem Steig hinauf zum Cippo Comici, einem hübschen Gipfelchen mit besten Aussichten. Das Tal entlang schaut man zur Adria und nach Triest, auf der anderen Seite bestimmen die Karsthöhen das Bild. Hingucker schlechthin ist aber natürlich das Val Rosandra, das tief unten den Karst zerschneidet.

Man folgt dem Kamm nach Süden aufwärts, eine deutliche Spur ist stets vorhanden. Wenige Meter vor der slowenischen Grenze wird eine Verzweigung erreicht. Hier biegt man links ab und folgt dem steilen Steig abwärts, bis er im Tal wieder auf den breiten Wanderweg trifft. Man hält sich rechts, überquert den Bach, trifft auf die schmale Erschließungsstraße des Weilers Bottazzo und erreicht diesen nach wenigen Minuten. Hier findet sich eine kleine Wirtschaft für eine lohnende Einkehr.

Für den Rückweg folgt man der nahezu verkehrsfreien Straße auf der Nordostseite des Tals gleichmäßig bergauf, die Fernblicke werden wieder besser. An einer Verzweigung hält man sich links und wandert ziemlich eben auf breitem Weg hoch über dem Tal dahin. Man folgt dabei der Trasse der ehemaligen Eisenbahnlinie Wien-Triest, deren Bedeutung in der Folge des Ersten Weltkriegs dramatisch abgenommen hat und die mittlerweile ersetzt und rückgebaut wurde. Sogar zwei Tunnel werden auf der Wanderung durchquert.

Man verlässt die alte Eisenbahntrasse schließlich auf einem breiten Steig (beschildert), der nach links via Moccò Zabrežec wieder steiler hinunter ins Tal leitet. Dort trifft man auf den Anstiegsweg, dem man zurück nach Bagnoli della Rosandra folgt.

Schwierigkeiten:
Über Santa Maria in Siaris und Cippo Comici nach Bottazzo: T2 (Aufstieg zur Kirche und Abstieg ins Tal auf steilen Steigen).
Rückweg via Eisenbahntrasse: T2 (lediglich der Abstieg vom Eisenbahnweg zurück ins Tal verläuft auf Steigen, sonst T1).

Fazit:
Eine landschaftlich hervorragende 4*-Rundtour am Rande der Karstfläche des Dinarischen Gebirges, die mit zahlreichen Höhepunkten gespickt ist. Die Ausblicke von den Höhenlagen, der Wasserfall im romantischen Val Rosandra sowie der abgeschiedene Weiler Bottazzo machen die Unternehmung zum Erlebnis. Auf dem breiten Talweg ist allerhand los, aber abseits dieses Weges ist man schnell wieder alleine.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Wanderung zum Monte Carso oberhalb des Val Rosandra ist hier zu finden: *Monte Carso (457 m) - unterwegs im Triestiner Karst.
Die Tour durch das Val Rosandra zum Brag ist hier beschrieben: *Brag (421 m) - durch das Val Rosandra.

Kategorien: Dinarisches Gebirge, 4*-Tour, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 40407.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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