Brag (421 m) - durch das Val Rosandra


Publiziert von 83_Stefan , 8. April 2023 um 16:25.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum: 2 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: SLO 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die SP 11 nach Bagnoli della Rosandra; südlich des Ortszentrums Info-Center mit großem Parkplatz.
Kartennummer:OpenTopoMap

Das kleine Flüsschen Rosandra entwässert einen Teil des Karstgebiets oberhalb der Stadt Triest. Das Wasser hat sich tief in das Kalkgestein eingegraben und dabei ein fast alpin anmutendes Tal geschaffen, in dem es sogar einen großen Wasserfall gibt. Entdecken kann man hier genug, insbesondere der Gegensatz zwischen den steilen, felsigen Flanken und der welligen Karstlandschaft oberhalb der Hänge ist für den Wanderer interessant. In diesem Bericht ist eine Wanderung durch das Val Rosandra bis zum Weiler Bottazzo direkt an der Grenze zu Slowenien beschrieben, die um eine Karst-Runde über den unscheinbaren Brag auf slowenischem Gebiet erweitert ist. In Botazzo kann man gut einkehren, deshalb kommt auch der Liebhaber regionaler Küche auf seine Kosten.

Man startet im Örtchen Bagnoli della Rosandra am Ausgang des Val Rosandra, hier gibt es einen großen Parkplatz mit Info-Punkt, wo man auch kostenfrei Info-Flyer mit Wanderkarten erhält. Auf der Hauptstraße SP 11 geht man noch ein Stück in den Ort hinein, ehe man an einem Supermarkt abzweigt und nach rechts einem Sträßchen durch den Ortsteil Bagnoli Superiore ins Tal hinein folgt (beschildert). Bald geht die schmale Straße in einen breiten Wanderweg über und leitet nahe am Bach im Talgrund entlang, es lohnt der eine oder andere Abstecher zum Flüsschen, das schöne Gumpen in den Fels gegraben hat. Ein Abzweig bleibt rechts liegen und der kontinuierlich etwas ansteigende Weg führt hoch über der Rosandra zunächst im Wald, später durch Geröll taleinwärts. Man biegt um die Ecke und plötzlich wird der Blick auf den imposanten Wasserfall frei - was ihm an Wassermenge fühlt, macht er durch seine Höhe wieder wett.

Der Weg führt unterhalb der kleinen Kirche Santa Maria in Siaris auf den Wasserfall zu. Noch deutlich vor dem Erreichen des Wasserfalls folgt man nach rechts einem Pfad durch Geröll steil hinauf zur Kirche (Wegweiser "S. Maria in Siaris"), an der sich ein wunderbarer Ausblick über das Tal bietet. Nach der Besichtigung folgt man auf der anderen Seite der Kirche einer Spur wieder hinunter zum Hauptweg.

Dem Weg taleinwärts folgend, hat man bald imposante Tiefblicke hinunter zum tief eingegrabenen Flüsschen und an einem etwas links des Wegs gelegenen Aussichtsplatz zeigt sich der große Wasserfall besonders schön. Anschließend gelangt man hinunter in den Talgrund, überquert die Rosandra auf einer Brücke und erreicht jenseits eine schmale Schotterstraße. Auf ihr geht es nach rechts in wenigen Minuten nach Bottazzo, wo man einkehren kann.

Das nächste Ziel ist der Grenzübertritt nach Slowenien. Hierzu folgt man der Straße rechts an den Häusern von Bottazzo vorbei zur Brücke, hält sich rechts und überschreitet den Bach, der die Grenze festlegt. Drüben ist man in Slowenien und an Wochenenden findet direkt hinter der Brücke häufig ein mobiler Verkauf von Produkten wie Honig oder Likör statt.

Nach der Brücke folgt man dem Wanderweg nach rechts weiter, an einer Verzweigung hält man sich links (hölzerner Wegweiser "Beka"). Im dichten Wald geht es am ausgewaschenen Weg ruppig bergauf, dann verbreitert sich die Trasse wieder und führt ohne Höhengewinn durch die Westflanke des Brag in Richtung Süden. Wo vor einem Graben unbezeichnete Spuren den Weg queren, hält man sich links (keine Beschilderung) und folgt einem deutlichen Pfad an Mauerresten vorbei steil hinauf zur Gipfelwiese des Brag. Total unspektakulär, aber immerhin gibt es einen brauchbaren Blick nach Südosten über die Hügellandschaft.

Der Abstiegsweg beginnt am östlichen Rand der Gipfelwiese, ein Jägerstand dient als Orientierungszeichen. Hier beginnt eine anfangs schwache Fahrspur, der man kurz folgt, aber schon bald nach links auf einen deutlichen Fahrweg abzweigt. Auf ihm gelangt man im Wald abwärts, hin und wieder finden sich Markierungszeichen. Der Weg geht schließlich in einen Steig über und führt hinauf zum Žerjalski vrh, einer bewaldeten Kuppe, an der sich alte Mauerreste befinden. Entlang seines Nordwestrückens geht es bergab, bis ihn der Steig nach rechts verlässt (alter roter Pfeil); die weiterführende Spur endet bald. Schließlich erreicht man einen breiteren Weg, dem man nach links zurück zur Grenzbrücke folgt. Dort schließt sich die Runde. Auf dem Hauptweg durch das Val Rosandra gelangt man wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Wanderung durch das Val Rosandra nach Bottazzo: T1 (breite, gut ausgebaute Wege).
Abstecher zur Kirche Santa Maria in Siaris: T2 (Abstieg steil und schottrig, kurz Tendenz zu T3).
Runde via Brag und Žerjalski vrh: T2 (problemlose Steige, hin und wieder ist etwas Wegfindungsgespür gefragt).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Tour, die insbesondere auf dem Abschnitt durch das Val Rosandra überzeugt. Glanzlichter sind der beeindruckende Wasserfall sowie die oberhalb des Tals gelegene Kirche. Die Runde via Brag ist unspektakulär, wegen des ursprünglichen Walds aber nicht langweilig. Wer mag, kann in Bottazzo einkehren und sich an typischen regionalen Speisen erfreuen.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkungen:
Die Tour durch das Val Rosandra auf den Cippo Comici ist hier beschrieben: *Val Rosandra - wo sich der Karst zum Meer öffnet.
Die Wanderung zum Monte Carso oberhalb des Val Rosandra ist hier zu finden: *Monte Carso (457 m) - unterwegs im Triestiner Karst.

Kategorien: Dinarisches Gebirge, 3*-Tour, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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