Gelmerspitze II-IV Überschreitung


Publiziert von amphibol , 24. September 2017 um 00:10.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 4 August 2016
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Gelmerhütte - Innri Garwiidilimi - Gelmerspitze II - Gelmerspitze III - Gelmerspitze IV - Abstieg über Scharte zwischen Gelmerspitze IV und V
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Handegg, Gelmerbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Handegg, Gelmerbahn
Unterkunftmöglichkeiten:Gelmerhütte SAC
Kartennummer:1230 Guttannen 1:25'000

Gelmerspitze II-IV

Die Gelmerspitzen sind wie es deren Namen schon vorwegnimmt spitze Granitberge. Sie befinden sich geographisch gesehen oberhalb (südöstlich) von Guttannen im oberen Haslital. Deren Namen sind nicht einzeln auf der Landeskarte vermerkt, lediglich ein Schriftzug "Gelmerspitzen" weist auf deren Existenz hin. Sie verlaufen vom Gross Gelmerhorn in nördlicher Richtung und werden ganz im Norden bei der Üssri Garw(y)idilimi mit der Gelmerspitze I abgeschlossen. Noch nördlicher folgt das Ofenhorn. Die Gelmerspitzen können ganz überschritten werden, dies ist allerdings ein ganz grosses Unterfangen, dann aber eher von der südwestlichen Seite entgegen Nordwesten (Reihenfolge: VII bis I). Eine Teilüberschreitung ist ebenfalls machbar, allerdings muss der Abstiegsweg gut geplant werden. Der Abstieg ist bis auf die nördliche und südliche Garwydilimi nie einfach (Wegfindung, sehr ausgesetztes und schwieriges Gelände). Die Gelmerspitzen werden (bis vielleicht auf die Gelmerspitze I, die wandernd erstiegen werden kann) selten begangen. In der Literatur gibt es aber im Gebiet um die Gelmerspitzen viele Kletterrouten, vor allem von der Ostseite, wo oftmals über relativ plattigen Granit lange Routen bis auf die Gelmerhörner und die Gelmerspitzen bestehen. Die Routen sind teilweise eingerichtet, oft muss aber selbst, im traditionellen Stil abgesichert werden. 

Gelmerspitzen mit Zustieg via Indri Garwiidilimi

Im Clubführer Urner Alpen II liest man, dass die Überschreitung von Gelmerspitzen IV-II in dieser Reihenfolge leicht (Schwierigkeit 2-3) zu begehen sind, allerdings sei es schöne Kletterei. Der Abstieg (Scharte zwischen Gelmerspitz IV und V) wird in der Aufstiegsfolge als 2-3+ beschrieben. Die Gelmerspitzen von der Südseite her dürfte demnach - jedenfalls die Spitze IV und III - auch etwas einfacher sein, wie das auch bei der Gesamtüberschreitung sei. Die Kletterstellen von Norden her sind im Generellen auch nicht sehr schwierig, auf Gelmerspitze III, genau gesagt von der Scharte (zwischen II und III) aus, wo man leicht gegen Westen dreht und dann direkt je nach Geschmack 2 SL (rund 20m) aufsteigt ist etwa III+ - IV, danach bleibt die Tour eher eine Sache für die mentale Stärke und eine gute Trittsicherheit ist unabdingbar. Es ist alles in allem aber ein sehr gute Tour zum üben des Gehen am kurzen Seil, sowie zur Kontrolle des Seilpartners, sowie zur Einschätzung von Gelände und Routenfindung). 

Ab Gelmerspitze III gibt es eine, mit einigen z.T. uralten Schnüren, eingrichtete Abseilstelle, deren wir eine Schnur hinzugefügt hatten. Hier kann man (ca. 45m) abseilen, oder weiter dem Grat (eher rechts rum) folgen. Im Grat, nach ca. 15m Abstieg besteht nochmals eine Abseilstelle (ca. 12m), die allerdings unseren Anforderungen nicht mehr genügte. 

Die östliche Umgehungen der Gendarme im Bereich nach der Abseilerei von Gelmerspitze III und Übergang zur Gelmerspitze IV (hier gibts unterwegs drei kleinere Spitzen, wobei die letzte die Gelmerspitze IV ist), ist ziemlich heikel und abschüssig. Der Aufstieg auf Gelmerspitze IV ist III, wobei der Abstieg wieder eher das Pièce de Resistance bildet. Danach geht's relativ einfach in die Scharte vor Gelmerspitze V. Hier wird dann zuerst ca. 50Hm abgestiegen, das Gelände ist generell abschüssig und der "richtige" Abstieg muss auch gefunden werden. Allerdings zeigt sich immer wieder, zwischen Fels und grasbewachsenen Abschnitten, wo lang es geht. Die abweisenden Platten dominieren und zeigen so jeweils die Abstiegsmöglichkeiten auf.

Die teilweise sichtbaren Trittspuren weisen dann eher rechts, wo man in eine fast senkrechte und feuchte Scharte, die ins Tal zeigt, gelangt. Es ist die Scharte, die sich direkt an der Gelmerspitze V entlang hochzieht. Hier geht man aber besser noch links der Scharte (von oben betrachtet) ca. 15m weiter runter und findet da zwei Bohrhaken mit einer Metalplatte verbunden. Hier rät sich leicht gegen rechts (von oben her gesehen), rund 20m abzuseilen. Danach folgt die letzte Abseilstelle in der eben besagten Scharte, die oben etwas eng ist, aber unten etwas ausläuft (ca. 40m). Auch hier findet man wieder zwei verlässliche Bohrhaken (mit Metalplatte). Der Abstieg führt über steile Wiesen, die gegen unten hin an Steilheit verlieren, man dreht gegen Norden und gelangt wieder zum Diechterbach, der auf der Eben Oberst Diechter überquert werden soll, nicht unten wo der Bach über Granitplatten verläuft.

Zum Abstieg dient auch diese Quelle (Abstieg von Gelmerspitze V, bzw. Scharte zwischen IV und V): [www.gelmerhuette.ch/domains/gelmerhuette_ch/data/free_docs/M...]

Am Vormittag des Folgetages (Gelmerspitze I): [www.gelmerhuette.ch/domains/gelmerhuette_ch/data/free_docs/s...]
(einfache und landschaftlich sehr schöne Kletter- und Wanderroute) bis 4b).

Material:
Ein paar Keile / 2-3 Friends, genügend Karabiner und ein paar Schlingen zum Standplatzbau. Zum Abseilen ist es hier sinnvoll, 2 50m (Halb-)Seile bei sich zu haben.  

Tourengänger: amphibol


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