Piz Valpiglia über Spi da la Muranza


Publiziert von ZuRiQuOi , 6. August 2017 um 14:40.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum: 4 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Tasna Gruppe   CH-GR 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:9.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Sent durch Val Sinestra mit Bike bis Prümaran da la Muranza
Kartennummer:1179 Samnaun

Wer eine Halbtagestour im hintersten Unterengadin sucht und dabei noch den Puls hochjagen will, wird diese abwechslungsreiche Tour über Steilgras und aussichtsreiche Schuttgrate lieben.

Wir biken das Val Sinestra von Sent hoch bis zur Abzweigung vom Wanderweg Richtung Alp Muranza, kurz nachdem der Weg in den Wald führt. Die Abzweigung ist nicht zu verfehlen mit Wagenspuren, die scharf links vom Wanderweg in Richtung Zuort abbiegt. 
Unser Hike beginnt hier, wir steigen weglos in die Flanke schräg rechts hoch. Man kann entweder oberhalb des Felsvorsprungs und dem alleinstehenden Baum queren. Es hat eine eindeutige Wegspur, die das ausgesetzte Traversieren erleichtert. Oder man quert direkt durch den Wald unterhalb des Felsvorsprungs, was nicht nur schneller, sondern auch sicherer ist; wie es mein Compagnon vorgemacht hat.
Einmal in der steilen, aber nicht sonderlich ausgesetzten Steilgraswand angelangt, geht es bis das Auge reicht weglos hoch zum Grat ungefähr in Richtung Höhenlinie 2300m. Wir haben darauf geachtet, dass wir nicht zu weit links in die grasige Rinne gerieten, die durch die darüber liegenden Felsen klar steinschlägiger erschien. Am rechten oberen Ende der Grasflanke angelangt, geht es ziemlich logisch dem Grasgrat entlangt weiter dem Himmel entgegen. Das Gras ist weiterhin gut gestuft und man erreicht bald mühelos P. 2446. Insgesamt bis hier problemlos (T4), bei nassem Gras wäre jedoch ein Sturz verheerend. 
Auf dem Plateau bei P. 2446 angelangt, sind nun wieder einige Wegspuren ersichtlich, die mehrere Felsaufschwünge links umgehen. Wir sind jedoch, wann immer es ging wieder zurück zum Grat gestiegen um nicht unnötig in ausgesetzte Passagen in der Flanke zu begegnen. Bald einmal erreicht man P. 2641. Von da gingen wir alles dem breiten Grasrücken der Spi da la Mururza entlang bis zu P. 2563. Da wir weder einen Eintrag auf Hikr noch im Tourenführer finden konnten, wussten wir nicht, ob eine durchgehende Begehung des Grates zum Piz Mottana möglich ist. Ein Feldstecher hätte uns Aufschluss geben können, ob wir wenigstens via Vorgipfel des Piz Mottana auf den Grat zum Piz Valpiglia gelangen könnten. Die Idee war es jedoch Wert genug, den Felsvorsprung unterhalb P. 2734 und den Vorgipfel von der Nähe aus zu inspizieren. Bis zum ersten Hindernis verlaufen gute Wegspuren, die auch auf der Landkarte als solche eingezeichnet sind.
Tatsächlich lässt sich die brüchige, schräg gestufte Plattenwand am Ende der Wegspuren, meiner Meinung nach die Schlüsselstelle der Tour, relativ einfach überwinden, indem man sich links an den Grat hält, anstatt den Einstieg zu weit weg in der Wandmitte zu finden. Die Wand ist voller plattigem Schutt, aber durch die groben Plattenschichten, und die schuttfreien Trittmöglichkeiten erwies sich die Wand als gut begehbar (T4+) und schon bald befindet man sich bei P. 2734, von wo aus der Weg geradewegs in Richtung Vorgipfel weitergeht.
Falls man beim Einstieg der Wand keinen guten, relativ trittfesten Untergrund findet oder sich der Einstieg persönlich als zu schwierig ergiebt, kann man problemlos in die Mitte des Schuttkessels Fop da Valpiglia queren oder halt den Weg zurück zu P. 2563 wählen. 
Der Weg ab P. 2734 zum Vorgipfel des Piz Mottana ist ein purer Alpinwander-Genussgrat, der leider schon allzu bald beim Vorgipfel sein Ende nimmt. Die in Betracht gezogene Überschreitung des Piz Mottana entlang des Spi d'Ursana bis und mit des Piz Davo Lais stellte sich als zu heikel heraus. Der Weg über den Vorgipfel bis zum Piz Mottana würde ausgesetzte Kletterei im brüchigen Fels im dritten Grat bedeutet, worauf ich mit operiertem rekonvaleszentem Kreuzband- und Meniskusriss noch nicht unbändige Lust verspürte. Um den Vorgipfel zu umgehen müsste weit in die Flanke hinabgegangen werden, um möglicherweise den Piz Mottana von hinten über die Nordfwestflanke begehen zu können.
Der Übergang unterhalb des Vorgipfels über den Grat zum Piz Valpiglia entpuppte sich hingegen viel leichter als erwartet und wir entschieden uns für einen Besuch des Piz Valpiglia mit anschliessendem Rückweg über den massiven Schuttkessel Fop da Valpiglia zurück zu P. 2563.
Mitten durch die Schafherde querten wir die viel weniger steile Grasflanke als beim Aufstieg zu P. 2408 hinab, um dann zuerst auf Wegspuren westlich den Bach querend, dann wieder weglos Höhe vernichtend das Tal hinabzuschreiten. Dieser Weg würde sich bei schlechteren Bedingungen sicherlich besser als Aufstieg gestalten, da der Hang bedeutend weniger steil ist als bei unserer Aufstiegsvariante. Natürlich immer zu Kosten von einem weniger interessanten, pulsstimulierender Route. 
Zuletzt überquert man noch den etwas grösseren Bach an geeigneter Stelle und gelangt über den Wanderweg der Feldstrasse entlang zurück zum Ausgangsort der Tour.

Zeitangabe entspricht Bewegungszeit.

Tourengänger: basile , ZuRiQuOi


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