Pfundser Hochjoch (2896m) aus dem Radurschltal


Publiziert von sven86 , 6. August 2017 um 16:47.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:30 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Pfunds in Richtung Nauders fahren, man überquert die Kajetansbrücke und biegt unmittelbar danach links auf einen Forstweg ab. Ab hier bis Wildmoos heißt es der Beschilderung „Radurschlalm“ bzw. „Hohenzollernhaus“ auf der Forststraße zu folgen. Alternativ, aber wohl ruppiger direkt von Pfunds aus (Vgl. Text). Etwa 25 min. ab Pfunds

Nein, die Ausgeburt an Eleganz ist das Hochjoch bei Pfunds im Oberinntal nicht unbedingt. Wer schwindelerregende Tiefblicke oder luftige Reitpassagen sucht, ist hier definitiv fehl am Platze. Die sanften Geländeformen machen den Gipfel dementsprechend auch eher zu einem Winterziel. Das heißt aber nicht, dass die weglose Besteigung im Sommer unlohnend ist. Immerhin bieten sich schöne Nahblicke zu den wilden Gesellen des Glockturmkammes, während sich jenseits des Oberinntals praktisch die gesamte Samnaun-Gruppe aufspannt. Der Zustieg aus dem Radurschltal erfolgt anfangs auf  Fahrwegen, die zumindest auf der Kompass-Karte nicht verzeichnet sind. Ein Satellitenfoto gehört daher ins Gepäck.

Als Schlüsselstelle der Tour muss - je nach Fahr- und Orientierungsgeschick - die Anfahrt von Pfunds ins Radurschltal qualifiziert werden. Vermutlich gestaltet sich die Anfahrt bequemer, wenn man die Zufahrt über die Kajetansbrücke deutlich südlich von Pfunds wählt (vgl. Beschreibung), was mir so aber nicht klar war. Daher ging es aus dem Mittelteil von Pfunds ("Dorf", nicht "Stuben") zunächst durch schmale Altstadtgassen hinauf, wobei der Weg zum Hohenzollernhaus (und damit ins Radurschltal) nur gelegentlich mal ausgeschildert ist. Am Ortsrand ging es dann - der Beschilderung folgend - nun auf sehr ruppiger Forstpiste steil rechts in den Wald hinauf. Nach einem Gewitter war die Piste von tiefen Rillen durchzogen, die Auffahrt nur in Schrittgeschwindigkeit möglich. Gäbe es eine Auto-Skala, könnte man hier schon ein A4 vergeben; bei gegebenen Verhältnissen A4+. Ausweichmöglichkeiten gibt es dabei natürlich nicht. Dieses Stück ist dann aber auch bald vorbei und man trifft auf die vermutlich bequemere und breitere Schotterpiste, welche von der Katejansbrücke hinaufführt. Deutlich angenehmer geht es nun hinein ins Radurschltal bis zum ausgewiesenen Parkplatz im Wildmoos. Zwischendurch gibt es zwar mal ein Fahrverbotsschild, das scheint insofern aber unbeachtlich zu sein, da der o.g. Parkplatz explizit für Besucher des Tales bzw. des Hohenzollernhauses ausgewiesen ist; erst danach gilt demnach ein Fahrverbot. Bei vorsichtiger Fahrweise kann man schon fast eine halbe Stunde aus dem Oberinntal veranschlagen, auf der wohl bequemeren Variante ab Katejansbrücke mag das etwas schneller gehen.

Vom Parkplatz geht es einige Meter wieder talabwärts und dann nach rechts (also Osten) ab auf den Fahrweg, welcher in Serpentinen hinauf zu den Flächen der Gelbbühelalpe führt. Über eine weitere Serpentine geht es sehr lange nach Osten durch den Wald und an einer markanten Kehre wiederum nach Norden (so nur auf Satellitenfoto zu erkennen), zuletzt flacher bzw. mit kleinem Höhenverlust zum Bach, der aus dem Gelände der Verjunsalm herausfließt. Hier führt ein guter Steig links (also nördlich) des Baches hinauf auf die Weideflächen der Vorderverjunsalm (wohl kein Almgebäude).  

Von hier dürften sich zwei sinnvolle Aufstiegsvarianten anbieten:
1) Weiter ins Verjunskarle hinein, um aus dem hintersten Kar den Sattel (2729m) südlich des Hochjoches zu gewinnen, zuletzt über den S-Kamm zum Gipfel; oder
2) Durch eine Waldschneise hinauf zum langen W-Kamm und über diesen zum Gipfel.

Da das Gras in den Südhängen früher trocknet, der W-Kamm bereits früh freie Aussichten und damit auch einen Blick ins Wettergeschehen bietet, wähle ich bei instablien Verhältnissen die schnellere Variante über den W-Kamm. Hierfür geht es über eine gut sichtbare und mäßig steile Waldschneise entlang eines Rinsaales ohne Komplikationen hinauf. In den etwas steileren und schwächer gestuften Passagen kann die Treterei eventl. mal in den oberen T3er-Bereich gehen, aber alles nichts Wildes. Wieder flacher geht es dann quer nach links hinüber zum Geländerücken des Rauhkopfes oder rechts davon. Weiter auf dem fast schon lächerlich breiten W-Kamm hinauf, wobei eine etwas schrofigere Stufe rechts umgangen werden kann, aber nicht muss. Über zunehmend blockiges Gelände schließlich zum Gipfelplateau, dessen Erhebungen durch verschiedene Gipfelstangen markiert sind. Ein wenig steht der Gipfel sich selber schon im Wege; an den verschiedenen Gipfelpunkten ergeben sich aber wie angedeutet passable Aussichten. Zurück geht es dann - wenig experimentierfreudig - über den Aufstiegsweg.

Tourengänger: sven86


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