Adolf-Munkel-Weg

Wegen zahlreicher und fortwährenden Gewittern sind wir aus dem Zillertal geflüchtet, im Süden soll das Wetter etwas stabiler sein. Wir haben uns für das Vilnösser Tal in Südtirol entschieden, da wollten wir schon lange mal hin.

Es ist ja schon erstaunlich, es mögen Luftlinie 50 oder 60 Kilometer sein, aber wir werden hier von einem Wetter empfangen, als wäre es ein anderer Sommer. Feine klare Luft, nicht zu warm, schwache aber doch dekorative Bewölkung, so darf es bleiben! Wir finden eine sehr schöne Pension, wo wir auch gleich fachkundig in der Tourenauswahl beraten werden. Wir möchten für morgen eine Tour machen, die uns einen guten Überblick in der Region gibt. Die Wahl fällt auf den Adolf-Munkel-Weg, wohl wissend, dass diesen nicht alleine gehen werden.

Am nächsten Morgen fahren wir ans Talende bei der Zanser Alm, spätestens da wird klar, dass wir heute nicht an Einsamkeit sterben werden. Es ist voll wie auf dem Jahrmarkt unser Ziel ist gleich klar... erst einmal loslaufen, damit wir aus der Menge herauskommen. Wir nehmen den Weg 32 in Richtung Südosten. Es ist ein breiter geschotterter Fahrweg, der uns überwiegend schattig in moderater Steigung in die Höhe führt. Rechts neben uns fließt der Tschantschenonbach, der das Klima in seiner Umgebung kühl hält. Nach einer kurzen Weile wird der Weg etwas schmaler.

Nach etwa 200 Höhenmetern kommen wir auf einen breiten Hauptweg auf dem wir nach rechts abbiegen. Gleich in einer Rechtskurve zweigt der Adolf-Munkel-Weg von der Straße nach links ab. Nun mit der Nummer 35 zieht sich der Weg immer in gleicher Höhe sehr entspannt durch den lichten Wald. Links hat man immer wieder schöne Ausblicke auf die Kalktürme und -wände des Sas Rigais und seiner nicht minder gewaltigen Trabanten. Gut das der Weg so einfach ist, so kann man viel in die beeindruckenden Felsen schauen.

Es geht lange, aber nie langweilig an den Kalkwänden entlang. Die Höhenunterschiede halten sich in Grenzen und immer wieder gibt es links Abzweige zu Almen mit weiterer Abstiegsmöglichkeit. Am Weißbrunn gibt es die letzte Möglichkeit ohne Umweg nach rechts hinabzusteigen, wir gehen aber weiter und erreichen nach einer etwas herzhafteren Steigung die Brogleshütte, die reichlich besucht ist und eine attraktive Außenbewirtung hat.

Hier lassen wir uns auch nieder und stärken uns an den leckeren Südtiroler Spezialitäten. Die zunehmende Bewölkung hilft uns die lange und angenehme Mittagspause zu beenden. Wir gehen auf gleichem Wege zurück, passieren wieder den Weißbrunn und bleiben noch eine Weile auf unserem Weg, bis links die Geisler Alm angeschrieben steht. Den Abzweig nehmen wir und gelangen nach ein paar Minuten auf das Almgelände, dass mit einer kurzgefressenen Wiese beginnt, dass uns fast an einen Golfplatz erinnert.

Da wir nun ja in Südtirol sind (also Italien) lassen wir keine Möglichkeit aus einen leckeren Cappuccino zu trinken. Vor der Alm lernen wir eine nette Holländerin kennen, die von zwei Beageln begleitet wird. Wir sitzen eine ganze Weile zusammen und haben viel Spaß miteinander.
Absteigen müssen wir auch noch, und die Bewölkung hält die Sonne von uns ab. Wir nehmen den Weg 36, nicht ohne auf der Duslerhütte noch einen kleinen Espresso einzuwerfen. Jetzt ist es aber genug mit dem Kaffee! Nach einer weiteren halben Stunde haben wir wieder die Zanser Alm erreicht.

Es ist 17 Uhr und der große Ansturm ist vorbei, nur noch wenige Fahrzeuge stehen auf den Parkplätzen und auch wir kehren zurück zu unserer schönen Pension mit herrlichem Blick auf den Sas Rigais.