Adolf-Munkel-Weg


Publiziert von schimi , 22. Juli 2018 um 16:26.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 Januar 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Nachdem wir letzten Sommer schon einmal den Adolf-Munkel-Weg gegangen sind und er uns so arg gefallen hat, haben wir beschlossen im Winter wieder zu kommen. Fast noch mehr als im Sommer ist das Vilnösser Talende ein Publikumsmagnet der Extraklasse. Man glaubt fast, es gäbe ein Volksfest hier mit riesigem Festzelt, so sehr strömen die Besuchermassen dort hin. Die reichlichen Parkplätze im Bereich der Zanser Alm sind trotz der Gebühr von 5 Euro fast schon belegt als wir nach unserem ausgedehnten Frühstück und der kurzen Anreise eintreffen.
 
Wir nehmen den frisch planierten Winterwanderweg 32, vorbei an der Pension Sass Rigais. Er führt uns in gemächlicher Steigung und entlang des Baches Tschantschenon hinauf bis kurz vor die Tschantschenonalm, wo wir den Adolf-Munkel-Weg (Nr. 35) erreichen. Schon nach gut der Hälfte dieses ersten Wegstückes lassen wir den planierten Weg hinter uns und tauchen ein in den Wald auf einer fest getretenen Schneespur. So müssen wir gar nicht daran denken, die Schneeschuhe vom Rucksack zu nehmen, es läuft wunderbar.
 
Wir erreichen den Adolf-Munkel-Weg von unserem Zubringer aus am Beginn einer Rechtskurve. Am Ende derselben verlässt unser Weg den Hauptweg sogleich wieder nach links. Der Hauptweg führt als Weg 35A wieder zurück zur Zanser Alm.
 
Der Adolf-Munkel-Weg führt uns nun auf einer festen schmalen Trittspur immer auf etwa der gleichen Höhe von etwa 1950 Meter. Er schlängelt sich in respektabler Entfernung von den senkrechten Felswänden des Sass Rigais und seiner Trabanten immer etwas innerhalb des lichten Waldes weiter. Alle paar Minuten weicht der Wald etwas zurück und eben dort haben wir spektakuläre Ausblicke auf die senkrechten und ein wenig düster wirkenden Nordwände der Kalkbastion.
 
Der Campiller Turm macht 650 Meter über uns den Anfang, Sas dal' Ega nochmal 300 Meter höher, Furchetta dann 3030 Meter und gleich daneben Sass Rigais 3025 Meter hoch. Das sind 1000 Meter Höhenunterschied auf minimaler Distanz! Kein Sonnenstrahl trifft  hier im Winter auf den Schnee, so dass er hier fast unbehelligt auf den Frühling warten kann.
 
Gemütlich kann man diesen Weg nun dahinwandern und sich an den Ausblicken erfreuen. Die Dichte der Wanderer hat sich auch schon eine Weile auf ein gutes Maß beschränkt. Immer wieder amüsieren uns aber die entgegenkommenden italienischen Familien, die laut gestikulierend und in wenig wintertauglichem Outfit
daherkommen. Von Turnschuhen bis Plastiktüten war da alles zu sehen. Wir sind fast schon ehrfürchtig, mit welcher Ausdauer und Geschicklichkeit sie diesen Weg meistern.
 
Am Abzweig zur Alm Gschnagenhart ist es mit der guten Spur dann aber vorbei. Nur zwei einzelne Skispuren weisen uns den Weg in Richtung Utia de Bredles und der Weg ist noch ganz schön weit. Wir diskutieren kurz die kommenden Freuden und Mühen und entscheiden dann, dass wir nur bis zur Alm Gschnagenhart gehen, und von dort zurück.
 
Nach wenigen Schritten erreichen wir das Almgelände und treten hier erstmals seit unserem Start heute Morgen hinaus ins direkte Sonnenlicht. Das Panorama auf die besonnte blanke Schneedecke ist prächtig und der Blick zurück auf den Sass Rigais sowieso. Der weitere Weg zur Alm führt uns nun über eine leicht abfallende Ebene. Eine tiefe und nicht immer ganz tragende Spur liegt vor uns.
 
Wieder treffen wir eine Gruppe Italiener, die mit vollkommen unpassendem Schuhwerk versucht im Schnee voranzukommen. Wir amüsieren uns schon ein wenig, sollte es doch klar sein, dass man hier mit Sommerschuhen Schwierigkeiten bekommen könnte. Aber was soll's...
 
Wir gehen an der geschlossenen Gschnagenhart Alm vorbei, um in der direkt dahinter liegenden Alm Geissler einzukehren. Hier tobt aber dermaßen der Bär, dass kein Sitzplatz zu bekommen ist. Also ziehen gleich den Rückweg an und setzen uns mit ein paar anderen Genießen vor die geschlossene Alm um die Sonne zu genießen.
 
Als wir unser Sonnenzeitlimit erreicht haben machen wir uns auf den Weg ins Tal. Über den Weg 36 steigen wir an der im Winter geschlossenen Duslerhütte vorbei hinab bis zur Zanseralm, wo wir abermals auf die Besucherströme treffen.
 
Insgesamt ist der Weg auch im Winter eine sehr schöne Runde, die bei durchschnittlicher Schneesituation frei jeglicher Lawinengefahr begangen werden kann. Man ist fast nie vollkommen alleine unterwegs und wird in der Regel, weil sehr häufig begangen auch keine Schneeschuhe benötigen. Welche dabei zu haben finde ich jedoch fast unabdingbar.

Tourengänger: schimi


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