Als der Zug an Pieds d'Or vorbeifuhr...ohne dass ich aussteigen konnte....


Publiziert von Henrik , 16. Juli 2017 um 15:51.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:13 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-NE 
Zeitbedarf: 2:00
Strecke:Le Pieds d'Or
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Restaurant du Marché - La Neuveville

... zurzeit sind vers. Baustellen im Bahn- und Tramnetz schweizweit zu verzeichnen. Das macht die Planung per se nicht etwa schwierig, sondern spannender. Nicht alle werden mir da beipflichten!
 
  • z. B. in Basel sind mehrere Abschnitte als Baustellen bezeichnet = BVB
    1. die Mittlere Brücke - Innerstadtsperrung
    2. Riehen bis an die Grenze zur Bundesrepublik
    3. an der Linie 3 an die franz. Grenze
    4. dann folgt der Steinenberg (Tinguely-Brunnen)
    5. die Elisabethenstrasse (freie Kirche und Kulturzentrum)
    6. auch die BLT baut an ihren Geleisen – Dreispitz bis Dornach
 
  • die CJ im Jura verlegt neue Geleise zwischen Cibourg und LCdF bis Ende Jahr und zwischen Tramelan und Tavannes bis Ende Sommerferien
 
  • was auf den restlichen überregionalen Netzen abgeht, ist hier zu verfolgen!
 
... da ich aber ohnehin für eine längere geplante Zeit fast ausschliesslich im Jura unterwegs bin, und das hier zu erklären versuche, stören mich diese Unterbrüche überhaupt nicht – mein Fahrzeug ist bis Ende August sowieso auf einem Lift, da ein kleines Teil extra generiert werden muss, so „erarbeite“ ich  meine Mobilität als Frührentner auf eine andere Epoche, die mal kommt: nämlich ohne Auto leben zu müssen, können oder dürfen...
 
... in der Romandie bzw. Franches-Montagne-Suisse  lebt es sich offenbar etwas weniger hektisch, das fällt mir jedenfalls schon allein auf beim Bahnfahren. Retrospektiv eingeworfen: ich war unlängst im Grossraum ZH – was für ein Graus... da muss ich sofort hinaus... und fuhr eine Schlaufe extra in den Jura, um dort die Ruhe wieder einzufangen – close quote! Dann sind die Preise in den besuchten Mittagsbeizen nicht mit denen von ZH vergleichbar. Auch scheint mir die Grundstruktur Jura plus nicht „definitiv“ so durchorganisiert wie östlich des Hauensteins, aber vielleicht kann darüber ausgiebig kommentiert werden, denn diese Option ist ein ganz tolles Teil auf www.hikr.org.

„Arret sur demande“ lautete meine Vorgabe für diese Haltestelle "Le Pied-d’Or", die zwischen Le Noirmont und Les Reussilles liegt, von dort wollte ich die Juraweiden und die Waldpartien erkunden. Ich drückte den Halteknopf und die Bahn setzte die Fahrt fort. Ich drückte nochmals und auch die Ansage rollte durch den Raum, er hielt nicht! Da nur ein Triebwagen und keine Waggons-Schlange hinterher gezogen wur-de, war ich mit drei Schritten beim Chauffeur und klopfte an die Scheibe: der Zug verlangsamte die Fahrt, der Chauffeur richtete seinen Blick mir zu, Schulterzucken, ja er habe das schon gesehen, aber nicht daran gedacht... ob ich hier aussteigen kön-ne... nun, der Schotter lag etwa einen Meter unter der Stehfläche im Triebwagen... und hopps war ich draussen. Adieu CJ – ein neues Erlebnis (siehe Pfaelzer und ich auf der Strecke Richtung Payerne, einige Jahre her).



... ich war schuhmässig unpassend ausgestattet – gleich waren die Füsse nass, damit habe ich nicht gerechnet. Die begangenen Wege in diesem Teil werden wohl nicht so oft betrampelt, bezeichnet sind sie und die Ruhe, was für ein Segen. Ich bin in Basel um 06.34 weggefahren, und stand jetzt also mitten in der grünen Jura-Fülle. Ich ha-be einen Fuchs gesehen, ein Langohr weghoppelnd, dann in der Luft vers. grosse Schwingen vers. Raubvögel und auch kleinere. Dann Mauersegler und Schwalben. Am Boden traf ich auch auf „Dung“ oder mundartlich „Kuehpflätter“..., solange man nicht in diese tritt, stören sie nicht, sie sind sogar ein Bild wert!

... ich nahm mir Zeit und war unterwegs nicht mit einem Vordruck, sondern mit einer LK Jahrgang 1967 (meine neue Obsession). Den Jura kann ich durchaus auch als Obsession betrachten, ich fühle mich dort wirklich zuhause.

... ich nahm den Zug nach La Neuveville, ass dort zu Mittag im „Restaurant du marché“, stieg um 13.10 um aufs Schiff und fuhr eine Schlaufe nach Biel und zurück. Das habe ich in dieser Saison nun doch schon etliche Male geniessen dürfen. Der fehlende Ozean wird bruchstückhaft damit kompensiert. Und es kommen einen keine dekadenten Kreuzfahrtschiffe ins Blickfeld...

... zurück in La Neuveville verläuft meine Bahnlinie in der Regel so: Biel – Moutier – eine Schlaufe nach Glovelier und dann mit der S 3 nach Basel-Dreispitz – mit der BLT bis zur Station Peter Merian, von dort sind es 300 Meter bis nach Hause.


• In Le Noirmont begegne ich einem hikr., der unterwegs ist von Basel nach Nyon – wir tauschten uns aus, ich kannte ihn nicht, aber er war mit Karten ausgestattet und nicht mit einem GPS, das bestach

• im Zug nach Biel sass mir ein Romands gegenüber, der auch so ein Uralt-Handy auf dem Tisch liegen hatte wie ich – ihn sprach darauf an – wir tauschten uns aus und riefen uns in Erinnerung, unsere Teile sozusagen museal auf-zubewahren

• den Seeger telefonierte ich von meinem Mittagstisch und erreichte ihn in der grünen Pampa im Tessin auf einem Felssporn, von dem er sich gerade zurückzog!

• und schliesslich noch ein Input in Sachen Abfall: es schmerzt mich mit anse-hen zu müssen, wie viele Aludosen in Weideflächen liegenbleiben oder dort entsorgt werden. Nicht nur für Kühe und Schafe ein lebensgefährliches Teil, sondern für alle Lebewesen – wenn ich sehe, dass auf jedem grösseren Bahnhof heute zwingend alle dreissig Meter eine Sammelstellen steht, kann man eigentlich erahnen, zu was wir noch fähig sein werden...


Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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