Der Hausberg von Wildhaus, der Gulmen, ist ein klassischer Schneeschuhtourenberg, der auch bei nicht so sicheren Verhältnissen bestiegen werden kann und für wenig Aufstiegsmühen viel Aussicht bietet. Nur bei Nebel könnte die Orientierung im Wald etwas schwierig sein, wenn noch keine Spur vorhanden ist.
Nachdem wir bei unserem letzten Versuch, den Gulmen bei Wildhaus zu besteigen, ca. 300 m unter dem Gipfel umkehren mussten, sollte es heute klappen. Die Voraussetzungen konnten nicht besser sein: Wolkenloser Himmel, milde Temperaturen und jede Menge Schnee!
So montierten wir gleich oberhalb der Talstation der Gamplüt-Bahn die Schneeschuhe und stapften im tiefen, schweren Schnee durch den Bannwald in Richtung Langenboden. Hier war seit den letzten ergiebigen Schneefällen noch niemand gegangen, so dass erstmal Spurarbeit angesagt war. Am Wegweiser "Langenboden" (P. 1442) trafen wir dann auf eine frische Schneeschuhspur, die ein einsamer Schneeschuhläufer gezogen hatte, der offensichtlich von Gamplüt aufgestiegen war. Prima, so mussten wir uns diesmal wenigstens nicht um die "Ideallinie" durch das Fichten- und Legföhrenlabyrinth zur Gulmenhütte kümmern!
An der Gulmenhütte (1.660m) hatten wir den Schneeschuhläufer dann eingeholt, so dass wir ab hier wieder die erste Spur durch den jungfräulichen Schnee bis zum Gipfel des Gulmen zogen, den wir nach ca. 2 h 15 min erreichten. Dort hingen riesige Schneewächten mit beeindruckender Dicke über der Kante, von wo das Gelände praktisch senkrecht über 1000 Höhenmeter nach Süden abbricht.
Ausgiebig genossen wir die prächtige Aussicht auf Wildhauser Schafberg, Girenspitz, die Südwände von Moor und Altmann, Österreich und natürlich hinunter ins Rheintal und weit in die Bündner Bergwelt mit der Berninagruppe zuhinterst. Dann räumten wir den Platz für weitere Schneeschuhläufer (einer gar mit einem Gleitschirm im Gepäck), die nun nach und nach den Gipfel erreichten.
Dank des weichen Schnees, der jeden Schritt wie ein Kissen abfederte, ging der Abstieg bei frühlingshaften Temperaturen unglaublich schnell, so dass wir bereits nach 1,5 h wieder im Tal waren. Gerade rechtzeitig zum Kafi auf einer Sonnenterrasse in Wildhaus. :-)
Tour mit Stephan
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