Gipfel & Gipfelchen aus Nagelfluh


Publiziert von Bergmax , 4. Mai 2017 um 22:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:ca. 13 km
Kartennummer:Kompass online

Von oben nach unten - aber nicht direkt...

Wahrlich keine Geheimtipps sind die Allgäuer Nagelfluhkette und der dazugehörige Gratweg. Muss ja auch nicht sein, denn zu dieser Jahreszeit braucht man (ohne Ski) wohl nirgends am Berg Schlange zu stehen...

Es soll eine gemütliche Wanderung sein, deshalb verzichte ich nach der Gondelbahnfahrt zur Hochgrat-Bergstation (1704 m) auch auf den Abstecher zum Hochgratgipfel - und wandere direkt auf den Seelekopf (1664 m) zu, der auch gleich die erste tolle Aussicht bietet.
Die nächsten beiden Gipfel, Hochfluhalpkopf und Eineguntkopf, sehen von dort aus eher langweilig aus - und tatsächlich ist der Weg dorthin ziemlich unspektakulär. Meistens wandert man in der bewaldeten Südflanke - wo bleibt der versprochene "luftige Grat"? Mit ein paar Leitern und Seilen wäre die direkte Route an der teils unterbrochenen Gratschneide sicher ein kurzweiliges Vergnügen...
Immerhin kommen nach der Abzweigung zur Rohnealpe unverhofft einige felsige Stellen am Weg (T3) und die Suche nach dem eigentlichen Gipfel von Eineguntkopf beschert einige Tiefblicke und Kraxelmeter.
Bald erreiche ich den Abzweig zur Falkenhütte, bleibe aber weiter am Grat zum Falkengipfel. Der Pfad wird nun abwechselungsreicher, auch wenn man meist im Wald unterwegs ist. Auf dem Falken (1561 m) komme ich etwas verschwitzt und außer Atem an (die Sommerkondition ist noch nicht aufgebaut...), doch jetzt lockt die "bergsteigerisch" interessanteste Etappe!
Nach dem Wegweiser mit dem Warnschild geht es zuerst auf einem Wiesenweg abwärts. Irgendwo dort muss die markierte Route in die Nordflanke ausweichen, ich nehme aber den direkten Weg, der zuerst auf einen kleinen "Gupf" führt, der westseitig einen felsigen Abbruch hat. Zwei seilgesicherte Passagen (steil, aber unausgesetzt und nicht sehr hoch) und eine "echte", ungesicherte Einser-Kraxelstelle verlangen etwas Einsatz im unteren T4-Bereich. Der eigentliche Gratanstieg zum Hochhäderich, über den dann auch die markierte Route führt, ist immer gut gesichert und das Hinaufsteigen macht viel Spaß.

Vom westlichen Endpunkt der Nagelfluhkette ist der Blick frei in Richtung Bodensee, der sich aber im Dunst verbirgt. Außerdem sieht man sehr schön die flache Mulde mit dem kleinen Stausee nördlich des Kamms, durch die der Abstieg führt.

Etwas westlich des Gipfels zweigt der steile Pfad Richtung Hörmoos ab, der aber bald flacher wird und schließlich in einen Fahrweg übergeht. Beim Alpengasthof Hörmoos ist der Endpunkt meiner Wanderung, die Talstation der Hochgratbahn, schon am Wegweiser angeschrieben, bis dorthin hat man aber noch ein paar Kilometer vor sich. Mit einem kleinen Gegenanstieg erreicht man den Nordrücken des Falkengipfels, danach quert man leicht absteigend zur Schneelochalpe und weiter zur Oberstiegalp (1178 m).
Dort gibt es zwei Möglichkeiten für das letzte Wegstück, entweder über die Untere Stiegalpe oder an der Schilprealpe vorbei. Ich entscheide mich für die zweite Möglichkeit, um noch die sogenannte 1000-jährige Eibe zu besichtigen. Diese steht etwas oberhalb des Weges und man erkennt sie an ihrer Umzäunung.

Am Ziel angekommen beginne ich mit der Rückfahrt, die wegen einer Autopanne schließlich länger dauert als die ganze Bergtour...

Gehzeiten und Schwierigkeiten

Bergstation Hochgratbahn - Seelekopf - Hochfluhalpkopf - Abzweig Rohnealpe: 1 h, T2
Abzeig Rohnealpe - Eineguntkopf - Falkengipfel: 40 min, stellenweise T3
Falkengipfel - Hochhäderich: 50 min, Passage T4- (optional?), T3+
Hochhäderich - Hörmoos 40 min, T2
Hörmoos - Oberstiegalp - Eibe - Talstation Hochgratbahn: 1 h 20 min, T1


Tourengänger: Bergmax


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