Pilgerschrofen (1759m) und Apostelgrat - Ammergauer Evergreens


Publiziert von AIi , 28. Juni 2017 um 18:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:25 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m

In der Musik bezeichnet man als Evergreen einen Song der sich damals wie heute großer Beliebtheit erfreut - im Prinzip also nichts anderes als ein Klassiker ist. Unter Bergtouren in den Ammergauer Alpen gibt es auch solche Klassiker, zum Beispiel den 12-Apostelgrat am Säuling. Die meisten kennen ihn und wer ihn schon begangen hat, der schätzt ihn auch. Dementsprechend werden die meisten Begeher zu Wiederholungstätern, so auch ich. Nachdem mein Bruder die Tour auch mal machen möchte und das Frühlingswetter den Grat in einen wortwörtlichen Evergreen verwandelt hat, gibts dieses Jahr die Aposteln schon Ende März!

Die Tour beginnt am Parkplatz des Säulinghauses bei Pflach. Ausnahmsweise mal mit dem Radl fahren wir über Forststraßen die Bergflanke Richtung Säulinghaus hoch. An der zweiten Verzweigung nach der Talstation der Materialseilbahn des Säulinghauses auf knapp 1400m lassen wir die Räder stehen. Per pedes geht es weiter über einen flachen Forstweg nach Nordwesten. Bei einer Kehre zweigen wir ab und steigen weglos gute 100hm durch einen Holzeinschlag zum Wanderweg unterhalb des Pilgerschrofen auf. Dem markierten Weg folgen wir ein Stück, dann ist die blau-weiße Grenzstange erreicht, der Abzweig zum Pilgerschrofen. Auf Pfadspuren geht es anfangs noch recht moderat bergauf. Bald folgt der Steinbockquergang , anschließend geht es steil über Schrofen (T5) zur finalen Wandstelle unterm Ösikreuz. Diese wird mithilfe eines Spreizschrittes überwunden (II-) , wenn kritisch dann eher psychisch als technisch. Der Gipfel des Pilgerschrofen ist heute ein idealer Mittagspausenplatz und so genießen wir bei Speis und Trank den Blick übers Wolkenmeer.

Nun beginnt das eigentliche Highlight der Tour - der Grat über 12 Aposteln zur Säulingswiese. Direkt hinterm Pilgerschrofen geht es direkt recht steil einen Aufschwung hinauf (II+), es folgt, wie am gesamten Grat oft anzutreffendes, Schrofen- und Gehgehlände, dann ist die erste von drei Abseilstellen erreicht. Diese sind alle kürzer als 15m, dementsprechend ist ein 30m Halbseil der ideale Begleiter auf der Tour. Nach dem Abseilen geht es weiter über den Grat, stark ausgeprägte Wegspuren erleichtern die Orientierung und auch Schnee und Eis halten sich in Anbetracht des Datums sehr in Grenzen. 
Die zweite Abseilstelle leitet direkt hinab zu einer Scharte mit dem Gratbuch. Jenseitig folgt die klettertechnische Schlüsselstelle der Tour in unserer Variante, eine Verschneidung im Grad III-. Anschließend geht es wie gehabt weiter zum letzten und höchsten Apostel. Der nordostseitige Abstieg von diesem stellt sich heute als generelle Schlüsselstelle der Tour raus. Normal sind steile Schrofen zu bewältigen, wobei am unteren Ende das letzte Mal abgeseilt wird. Bei uns war das Gelände oben recht feucht und unten raus dann mit fließendem Übergang eisig und eingeschneit. In der Übergangszeit sollte man hierfür also noch Reserven haben, sowohl technisch (T6), als auch zeitlich. 

Der anschließende Anstieg zur Säulingswiese ist allenfalls etwas mühsam, technisch jedoch einfach. Oben angekommen genießen wir nochmals die Aussicht, bevor es über den Klettersteig und das Säulinghaus zurück zu den Räder geht.

Schwierigkeiten:
MTB- Auffahrt: L
Wegloser Zustieg zur Grenzstange: T3
Pilgerschrofen Normalweg: T5 Stelle II-
12 Apostelgrat (3x abseilen und Frühjahrsverhältnisse): T6 III-
Säulingswiese - Säulingshaus via Klettersteig: T3 speckig

Tourengänger: AIi


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