Im Sturm zum Kasereck

'Des grosse Problem is da Wind' hatte uns der freundliche Mann im Sportshop gewarnt. Der ist nämlich schuld, dass kaum Schnee liegen bleibt und die Skifahrerei nur bedingt möglich ist. Sucht man nach alternativen Betätigungsfeldern, so weist die Homepage von Heiligenblut eine Winterwanderung zum Kasereck aus.

Da wir unsere Zelte im Ortsteil Untertauern aufgeschlagen haben, starten wir an der Mautstelle der im Winter gesperrten Großglockner Hochalpenstraße. Und um die erste Enttäuschung gleich vorzubringen, die blauen Winterwanderwegweiser wurden an die Straße gepflanzt und dort soll man nun hoch laufen. Dabei gilt es komplett freigeblasene Sektionen genauso zu überwinden wie hüfthohe Schneeverwehungen.

Sehen tun wir wenig, dafür bläst's gewaltig. Der versprochene Glocknerblick fällt heute aus. Am Kasereck laufen wir zu der kleinen Kapelle und entscheiden uns nun für eine alpinere (und hoffentlich auch spannendere) Variante des Abstiegs. Etwas unterhalb der Straße erkennen wir ansatzweise einen Weg, der über die Almwiesen bergab Richtung Rossbach führt. Diesem folgen wir, wohl wissend, dass uns dann wahrscheinlich auch ein paar Höhenmeter zusätzlich blühen werden, falls wir in Heiligenblut landen.

Hier ist es angenehmer zu laufen, weniger Wind, dafür allerdings auch mehr Schnee. Bald treffen wir auf Wegweiser, rechts ins Tal, links zur Mittelstation. Die Wege lassen sich nur erahnen, wir krabbeln wieder bergan und landen so wieder an der Mautstelle.

Die Wanderung eignet sich für Groß und Klein, so steht's im Internet und so war's geplant. Nun ja, ganz so trivial ist es dann mangels Räumung auch wieder nicht.