Gaisjoch 2641m - Der Wolf im Schafspelz oder Sulimans Ausblick


Publiziert von georgb , 30. Dezember 2016 um 11:34.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Meransen-Parkplatz Altfasstal
Kartennummer:tabacco Pfunderer Berge

Vom Rücken des Elefanten Suliman in Brixen fällt mein Blick auf das Gaisjoch und während der sagenhaften Lichtshow "Sulimans Traum" in der Hofburg reift meine nächste Tour. Begleiten wird mich wieder Matteo alias zasf, er hat offensichtlich Gefallen an meinen abenteuerlichen Touren gefunden ;-)
Aus der Ferne betrachtet wirkt das Gaisjoch harmlos, der lange Südrücken erscheint von unten einfach. Auch in den Karten ist der Weg falsch bewertet und von den riesigen Blöcken weiter oben ist noch nichts zu erahnen. Erst an der Hinweistafel schrecken die angekündigten 3er Stellen ab, irgendwie will man es nicht gauben, der Kamm wirkt doch so gemütlich?
Zwei einheimische "Experten" bestärken uns, sie sehen keine Schwierigkeiten und ziehen flott an uns vorbei!? Doch bald erreichen wir die Schneegrenze und sinken knietief ein. Zwischen den riesigen Blöcken tun sich metertiefe Löcher auf und unser Tempo verlangsamt sich deutlich.
Das Gelände wird steiler und tatsächlich stellen sich die ersten Platten in den Weg. Zwei, drei Stellen im 3. Grad erfordern Armkraft und die Schneeauflage dazwischen sehr bedachte Tritte. So schwierig hätten wir uns die Bedingungen nicht vorgestellt, auch wenn sich die Ausgesetztheit in Grenzen hält.
Spät stehen wir am Gipfel und steigen umgehend weiter zur Gurnatschspitze, das Gelände wird zwar einfacher, aber mit der Schneeauflage immer noch anspruchsvoll genug. Matteo lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, setzt seine Tritte mit Bedacht und prüft die Unterlage ausgiebig ;-)
An der Gurnatschspitze stehen wir vor der Entscheidung: über den schneebedeckten markierten Südgrat oder die steile und wilde, aber apere Südostflanke!? Irgendwie schreckt mich der Hartschnee ab und ich schleiche mich auf den Gamsspuren hangabwärts. Trotzdem treffen wir auch hier immer wieder auf Schneereste und das Steilwiesengelände ist ohne Steigeisen nicht begehbar.
Vorsichtig quälen wir uns weiter, Schritt für Schritt, im Zeitlupentempo. Ich dränge trotzdem zur Eile, denn wir sollten den Hang noch bei Tageslicht hinter uns bringen. Es wird zur Schinderei, die letzten Hänge enden abschüssig, mit den Händen greifen wir nach dem Gestrüpp und wursteln uns in freundlicheres Gelände.
Bei Einbruch der Nacht sehen wir am Forstweg im Altfasstal und schütteln die Köpfe, was haben wir uns da angetan, che schifo!
Der Wolf hat uns seine Zähne gezeigt und wir zwei Schafe trotten erschöpft aber trotzdem glücklich in der Nacht zurück zum Parkplatz ;-)

Tourengänger: georgb, zasf


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Kommentare (3)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 30. Dezember 2016 um 11:42
Big up a voi...

zasf hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Dezember 2016 um 14:16
occhio che una di queste volte tocca anche a te! ;)

Menek hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Dezember 2016 um 17:40
Conoscendo il buon Georg non lo escludo...


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