Kurzbericht 

Übern Heubaum auf Linkerskopf (2459m) und Rotgundspitze (2485m)


Publiziert von Andy84 , 29. Juli 2017 um 00:05.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Strecke:ca, 24km
Kartennummer:AV 2/1 Allgäuer-Lechtaler Alpen -West

Für den heutigen Tag war ein absolutes Traumwetter angesagt. Bringt einem nur nicht viel wenn man in der Früh und Abends Termine hat. Aber zum Glück sind die Termine so gelegt das man zwischen halb 10 und 18 Uhr Zeit hat.
Also gleich das ganze Zeug ins Auto und nach dem Morgentermin aus dem Büro ins Auto gestürmt und von Kempten nach Oberstdorf gedüst. Das ausgesuchte Tourenziel ist zwar recht ambitioniert, aber muss man halt bissle schneller laufen.



Heubaum

Vom Parkplatz der Fellhornbahn geht es mit dem Bike hinein ins Stillachtal, Einödsbach ist das Ziel. Hier das Bike deponiert, kurz das obligatorische Trettachfoto geschossen, und schon geht es zu Fuß hinauf zur Petersalpe.
Hier kurz zur Stärkung ein kühles Radler aus dem Brunnen, es ist ja immerhin sakrisch warm heute, und weiter gehts auf dem Fahrweg nach Osten Richtung Bachersatz.
Nun beginnt der weglose Aufstieg zum Heubaumgrat, dazu dort sehr hohes Gras und schlechtem Untergrund über die Wiesenfläche zum Grat aufsteigen, das Gelände steilt kurz vor dem Grat gehörig auf. Wenn man nicht kerzengerade zum Grat aufsteigt findet man sicherlich auch weniger steile Möglichkeiten. Nun direkt an der Kante weiter durch teilweise seht steiles Grasgelände und Wurzelwerk hinauf auf den Heubaumgrat. Hat man P. 1713 erreicht trifft man auf eine schwache Spur welche einen den wunderschönen und erstaunlich breiten Rücken nach Süden führt. Es ist ein wahres Schaulaufen hier, der Blick wandert stetig nach Osten zur Trettachspitze. Nach einigen gemütlichen Metern steilt der Kamm dann wieder etwas auf, es sind aber sehr gute Graspolster vorhanden, zudem ist fast durchweg eine schwache Spur auszumachen. Nach P.2074 geht es zur ein paar Meter in eine Scharte hinunter und der finale Aufstieg zum Linkerskopf beginnt.

Linkerskopf
Selbst in den Allgäuer Alpen ein absoluter Ausnahmeberg! Zusammen mit dem Nordgrat, im unteren Teil auch Heubaum genannt, gibt es hier bis zu 1200m hohe, sehr ausgedehnte Steilgrasflächen, die teils äußerst jäh in die Tiefe führen. Alles ist üppigst bewachsen, die Blumenvielfalt berühmt.

Man denkt man wäre da recht schnell oben, aber es sind knapp 400hm zu bewältigen und die Optik täuscht hier gewaltig. Eine schwache Zickzickspur führt im unteren Teil hinauf, weiter oben geht es etwas mehr ins Schrofengelände hinein. Die letzten gut 70 Hm sind mit einem fixen Drahtseil gesichert. Der Fels ist hier zwar etwas splittrig, notwendig ist dieses Seil aber sicherlich nicht. Auf dem Gipfel mit 2 Kreuzen aber keinem Buch gönne ich mir erstmal eine längere Pause, immerhin bin ich sehr gut im Zeitplan, und es soll ja auch der Entspannungsfaktor nicht zu kurz geraten. Die Aussicht ist überragend, Im ganzen Südbereich die imposanten Nordflanken des Allgäuer Hauptkammes, im Westen der schöne Blick hinunter zum Rappensee und im Norden die Gipfel des Mindelheimer Klettersteiges. Und das beste, ich kann das Ganze komplett allein geniessen.

Rotgundspitze

Gleich nördlich der großen Steinscharte ragt der mächtige, wenig beachtete Gipfel auf, der mit dem Linkerskopf ein ungleiches Paar bildet. Dank des Hauptdolomits ist er einer der typischen Felsberge der Region mit steilen Wänden nach S und W.

Der Übergang zur Rotgundspitze schaut zunächst sehr einfach aus, das breite Gipfelplateau des Linkerkopfs schnürt sich jedoch nach Süden sehr schnell zusammen. Es geht auf dem Grat an einen steilen Abbruch heran. Dieser wird durch die Ostseite abgestiegen, ein Spur führt hier hinunter. Es ist jedoch ordenlich ausgesetzt, abrutschen sollte man hier tunlichst vermeiden. Auch wird der zweite Klettergrad hier gestreift.
Nach dieser Schlüsselstelle geht es deutlich einfacher hinunter in die trennende Scharte und mit netter Kraxelei erstaunlich einfach hinauf zur Rotgundspitze. Auch hier findet man ein kleines GIpfelkreuz und auch ein Gipfelbuch, in welches ich mich gerne eintrage.

Der Abstieg erfolgt dann über den Ostgrat in den nächsten Sattel und weglos hinüber zum breiten Wanderweg welcher hinunter zur Hütte führt.
Eigentlich wollte ich auch noch die Hochgundspitze besteigen, aber der Magen knurrte vor Hunger und so ging es direkt zur Hütte hinunter.
Nach einer ordentlichen Stärkung erfolgt der Abstieg im Laufschritt was die überraschten Blicke und auch Sprüche vieler anderer Bergsteiger mit sich bringt. Der Weg lässt sich wunderbar hinunter joggen, mit dem Bike geht es im Anschluss zurück zum Parkplatz.
Und für den Termin um 18 Uhr ist noch ausreichend Zeit zum Heimfahren und duschen.


Fazit:
Eine wunderbare Tour bei absolutem Traumwetter auf 2 sehr schöne und unterschiedliche Gipfel.
Mit dem Anstieg über den Heubaum entgeht man dem ganzen Trubel des Zustiegs zum Heilbronner Höhenweg und kann die atemberaubende Blicke auf die Nordseite des Allgäuer Hauptkammes in aller Ruhe geniessen.


Zeiten und Schwierigkeiten:

Parkplatz Petersalpe 40 min L
T2
Petersalpe Linkerskopf 120 min T4, I
Linkerskopf Rotgundkopf 20 min T5, II
Rotgundkopf Rappenseehütte 25 min T4, I Südabstieg
T2 Wanderweg
Rappenseehütte Parkplatz 65 min T2
L

Tourengänger: Andy84


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