Bäreloch - Kathedrale mit Felsbrücken


Publiziert von CampoTencia , 28. Mai 2016 um 22:44. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:27 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 680 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit ÖV cff logo Herbetswil, Wolfsschlucht
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zurück mit ÖV cff logo Welschenrohr, Post
Kartennummer:1107 Balsthal

Da stiess ich doch kürzlich auf einen Bericht von lynx, wo mich erst die Überschrift und dann vorallem die Fotos packten. Das wäre doch genau nach unserem Geschmack! Weitere Berichte von kopfsalat, chaeppi oder felix bestärkten mich in dem Wunsch, in den Solothurner Jura zu fahren und diesen Höhlen einen Besuch abzustatten. Und sogleich machen wir uns gemeinsam an die Planung.
 
Infolge von Bauarbeiten an der Strasse nach Welschenrohr ist die Haltestelle vorverlegt und befindet sich nun direkt beim Wegweiser zur Wolfschlucht. Ein gepflegter Weg führt durch die wilde, romantische Gegend, zwischen Felswänden hindurch, über Stege und an einem Wasserfall vorbei. Bemooste Baumstämme und viel Totholz drücken der Schlucht ihren Stempel auf. Bei P.892 legen wir eine Znüni-Pause ein und geniessen den herrlichen Duft der frisch gemähten Weide.
 
Der Weiterweg führt dem Waldrand entlang, anschliessend über den Bärenlochweg, der anfangs als Forststrasse ausgebaut ist und an deren Ende nach links, leicht absteigend in einen gut sichtbaren Weg abgebogen wird, der durch lichtes Grün führt. Ein erster Blick auf das Bäreloch lässt unsere Herzen höher schlagen. Nach 250m wird es dann steiler, teilweise ist der Weg mit einem Holzgeländer versehen. Und schon stehen wir in der Höhle. Oder Kathedrale? Sie wirkt riesig, ist vielleicht 20m hoch und wegen der grossen Öffnung lichterhell. Das Besondere bilden Felsbrücken, wo bei andern Höhlen die Decke ist. Über eine dieser Brücken führt später der Weg vom Chli Bäreloch zur Holi Flue. Schwalben flattern durch die Höhle, wir können aber keine Nester sehen. Ob es da auch Fledermäuse gibt?
 
Zum Chli Bäreloch müssen wir auf der Aufstiegsroute zurückgehen. Schwach erkennbar ist die Spur, die links abgeht und hochführt. Steil geht es etwa 10 Höhenmeter nach oben und schon ist die Höhle erreicht. Grosser Eingang und kleiner, rückseitiger Ausgang. Vor dem Höhleneingang steigen wir links westlich abzweigend in einen steilen, abschüssigen Pfad ein, leichte Kraxelei ist angesagt. Sind wir hier richtig oder haben wir den Pfad verpasst? Und dann: vor uns die schmalen Felsbrücken. Gewaltig! Links und rechts tut sich der Abgrund auf, man sieht man auf den Boden des Bäreloch hinunter. Schwindelfreiheit ist gefragt, wenn man über die schmale Felsbrücke will. Wir schaffen es. Steil geht es den mit viel Laub bedeckten Hang und über eine felsige Rippe hoch. Handeinsatz und Trittsicherheit sind gefragt, bis es dann ein wenig flacher wird und man entlang einer Felswand den Eingang zur Holi Flue erreicht. Dieser ist schmal, aber hoch, bis eine wenig hohe Felsstufe zu erklettern ist, wo schon der Ausgang sichtbar wird. Der weitere Durchgang ist eher breit, aber nicht gerade hoch. Kriechen ist angesagt, bis nach wenigen Metern der Ausgang erreicht ist. Auf der einen Seite ist ein Höhlenbuch hinterlegt, auf der andern ein Metalltresor, in dem zwei Flaschen mit Hochprozentigem den Mutigen belohnen.
 
All die vielen Tourenbeschreibungen halten uns nicht davon ab, uns auf dem Weiterweg zu verfransen. Statt uns immer mehr rechts zu halten, folgen wir einer schwachen Spur und stehen plötzlich vor den Felsen. Wir queren zurück, bis wir auf eine andere Spur mit blauen Markierungen stossen, die uns unter P.1152 auf den Grat hochführt.
 
Nach einer kurzen Mittagspause wandern wir das kurze Stück dem Grat entlang und belohnen uns auf der Terrasse des Bergrestaurant Hinter Brandberg mit einem kühlen Getränk. Für den Rückweg wählen wir den Weg über den Rinderberg hinunter zum Lochboden und über Egleralp erreichen wir Welschenrohr.
 
Unsere Begeisterung über diese interessante und abwechslungreiche Tour ist riesig! Sie stellt aber auch Anforderungen an die Wegfindung, was uns immer sehr reizt, und ist nur für trittsichere und schwindelfreie Tourengänger geeignet.

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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