Winnebacher Weisskogel (3185m) & Westlicher Seeblaskogel (3047m) - als "Tourenduo" ab Westfalenhaus

Beim exzellenten (noch nie so gut auf einer Hütte gegessen!!) Abendessen auf dem Westfalenhaus sammelten wir eifrig Verhältnisinfos...danach war klar: Nordseitig sollte es noch sowas wie Pulver geben. Da lachte uns auf der Karte das gewaltige, felsengerahmte und nordseitige Kar unterhalb des Westlichen Seeblaskogel geradezu an. Nachdem sich die Tour auch noch bestens mit dem Winnebacher Weisskogel (den wir sowieso besuchen wollten) verbinden lässt, war die Tourenplanung schnell gemacht.

Der Anstieg zum Winnebachjoch zieht nach dem steilen Hang hinter der Hütte gemütlich durch diverse Mulden dahin, zwei steile Kehren auf der rechten Seite des links gewaltig eingewehten Winnebachjochs brauchte es dann aber doch, um dieses zu erreichen. Während ich mit Fellen ca. 120 Hm in Richtung Winnebachseehütte abfuhr, zog der Kollege selbige für diese Abfahrt ab - quasi zeitgleich waren wir dann wieder startbereit - und uns erwartete der komplett neu zu spurende Hang hoch zum Westlichen Seeblaskogel. Ein Genuss, in diesen die erste Spur zu legen. Nach einer Steilstufe zu Beginn, geht es durchweg ideal geneigt dahin, zum Joch steilt es dann nochmal ordentlich auf (> 35°). Der Gipfelanstieg zum (in Aufstiegsrichtung) rechterhand gelegenen Westlichen Seeblaskogel präsentierte sich wenig eingeschneit und mit plattigen Felsen - erschien uns schwierig. Wir verzichteten deshalb und machten uns direkt an die Abfahrt - auch weil uns eine große Tourengruppe gefolgt war: Die ersten Abfahrtsspuren im gepressten, aber gut fahrbaren Pulver wollten wir uns nicht nehmen lassen...

Der zweite Anstieg begann dann wieder mit dem bereits bekannten Teilstück zum Winnebachjoch. Von dort erst nach rechts querend, dann nach links querend und wieder nach rechts querend durch Mulden in das Gletscherkar unter dem Winnebacher. Dessen Gipfelhang erreichten wir mit einer erneuten langen Linksquerung, mit einigen steilen Kehren war dann die Scharte unterhalb des Gipfels und damit das Skidepot erreicht. Den erstaunlich geräumigen Gipfel konnten wir dann nach dem abschließenden Fußanstieg (steile Schneerinne, 40°, teils unangenehm griesig) gänzlich allein genießen - schade, dass die Aussicht wegen des diesigen und wolkigen Wetters eher eingeschränkt war. Die Fotos sind deshalb leider auch alle etwas diesig/duster geraten...

Auch in dieser Abfahrt fanden wir im steilen NO-Hang unterhalb des Gipfels und in allen Mulden mit Nordexpo noch guten Presspulver ohne Spuren, suchte man andere Expos gabs teils gut fahrbaren Firn und auch die verfahrenen Bereiche ließen sich tip top hinunter cruisen zum Radler im Westfalenhaus.

Schwierigkeiten:
Westlicher Seeblaskogel: ZS-/ZS
Winnebacher Weisskogel: WS+ (Gipfelanstieg Hochtour-L)