Auf den Schafsiedel


Publiziert von schimi , 5. März 2016 um 19:42.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:18 Februar 2016
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Der Morgen empfängt uns mit einem glasklaren und wolkenfreien Himmel. Und die Wetterprognose für den Folgetag ist sehr schlecht. Ganz klar, dass man nur heute genau diese Tour machen kann, wegen der man hier her gekommen ist.

Wir möchten auf den Schafsiedel. Es ist wohl der Paradeberg der Bamberger Hütte. Kein spektakulärer Anblick so wie der Tristkopf, dafür lieblich ansteigendes Almgelände ohne echte Steilstufen, dazu drei Seen und eine große Pfütze, bei guter Spurwahl wohl auch kaum einmal die Möglichkeit eine Lawine auszulösen. Gekrönt wird das Ganze von einem der besten Aussichtspunkte der Gegend und das bei diesem Sonnenschein.

Auf geht‘s!

Wir starten an der Hütte nach Südwesten, und steigen um den dann rechts von uns liegenden Steilaufschwung der etwa 150 Meter hoch ist herum. Wir gehen einen Bogen und erklimmen noch im Schatten des Morgens diesen kugelförmigen Hügel. Oben auf dieser ersten Anhöhe und vor der nächsten Geländestufe liegt der recht große Untere Wildalmsee, der eine erste Landmarke der Tour darstellt. Der Grund, warum uns tags zuvor kein einziger Skitourengeher während des Aufstiegs zur Hütte entgegenkam, liegt darin, dass fast alle Hüttenbesucher mit Skiern von diesem See aus abfahren, weil hier durch das Manzenkar ein weites baumfreies Abfahrtsgelände lockt.

Wir lassen den See rechts liegen und steigen wenig steil etwas nach Süden ausholend weiter auf. Den zweiten noch etwas größeren See lassen wir mit etwas Abstand rechts liegen und steigen gemütlich weiter. Im folgenden Geländekessel liegt ein weiterer sehr kleiner See. Diesen umgehen wir recht hoch und ohne an Höhe zu verlieren in einer großen Linkskurve. Alles in allem sehr unkompliziert, denn zum einen gibt das Gelände die Spur hier fast zwingend vor, zum anderen wird man hier eh kaum einmal selbst spuren müssen.

Als wir fast um den Trichter mit der kleinen Pfütze herum sind, steht die Frage im Raum, ob wir der Spur weiter folgen, die den See verlässt und recht steil und in Kehren im Bereich der Abfahrtsspuren in die Höhe steigt, oder ob wir dem Sommerweg folgen sollen, der das Seelein noch weiter umrundet, wo seit dem letzten Neuschnee allerdings noch keiner eine neue Spur gelegt hat.

Wir entscheiden uns für die vorhandene Spur. Über diese Aufstiegsvariante kommen wir deutlich oberhalb des Oberen Wildalmsees heraus. Die Spur quert ab hier, für Schneeschuhe etwas unangenehm den steilen Hang und man muss entweder in zwei Kehren weiter aufsteigen oder ein paar Meter nach unten steigen, wo es schnell flacher wird. Wir entscheiden uns für die untere Variante und sind so immer noch deutlich oberhalb des dritten Sees, den wir also wieder rechts umgehen. Der weitere Aufstieg ist dann schnell erledigt; wenig steil erreichen wir den Gipfel.

Wäre eine Spur im Bereich des kleinen Sees vorhanden gewesen, wäre der Aufstieg über den Sommerweg sicherlich die bessere und leichtere Alternative gewesen. Als wir absteigen ist dort auch eine Spur angelegt. Man kommt dann direkt am Oberen Wildalmsee heraus, umgeht diesen linker Hand und steigt so hinter dem See fast direkt auf den Gipfel.

Die Aussicht vom Schafsiedel ist famos! Im Süden, gleich im Anschluss ist ein Abstecher zur Aleitenspitze ohne sehr großen Zeitaufwand möglich, die heute von vielen Skifahrern Besuch hat. Wir entscheiden uns aber dagegen. Die Aussicht auf den Großvenediger kann kaum besser sein. Etwas weiter im Osten, der Großglockner hüllt sich in eine von Süden herziehende Wolkenfahne. Im Norden ragt der Wilde Kaiser aus dem endlosen Wolkenmeer, und auch seine kleineren Nachbarn schaffen das sofern sie über 1600 Meter hoch sind.

Wenn nicht der stramme Wind wäre, könnte man hier heute ein Fest feiern! Der Wind ist es auch, der uns hier ober am Verpflegen hindert. Wir steigen auf unserer Aufstiegsspur nach unten und machen am obersten See eine größere Pause. Auf gleichem Wege steigen wir wieder ab und gönnen uns am untersten See noch ein Sonnenbad, denn ohne den Gipfelwind ist es sehr angenehm. Die letzten Meter zur Hütte können wir noch in der Sonne gehen, dann wird es aber auch schnell schattig; ein herrlicher Tourentag geht wieder zu Ende.

Tourengänger: schimi


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