Rifugio Al Legn Tag 1 - einen Wunsch erfüllt


Publiziert von Mo6451 , 16. Januar 2016 um 21:18.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:15 Januar 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Gridone   CH-TI 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1601 m
Abstieg: 29 m
Strecke:9,55 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Basel - Zürich - Bellinzona; S 20 Bellinzona - Locarno; Bus 316 Locarno Stazione - Brissago Piazza del Sole
Kartennummer:map.wanderland.ch

Das Rifugio Al Legn, ich wollte es schon lange einmal besuchen. Die Aussicht soll grandios sein. Heute nun ist es soweit. Ich fahre nach Locarno und weiter mit dem Bus nach Brissago. Da ich kein Auto habe, heißt es von Brissago aus aufsteigen. 1600 Hm, da wirds einem sicher warm. Auf grund des langen Aufstiegs und der langen Anfahrt dehne ich die Tour auf zwei Tage aus. Die Wetteraussichten sind super, so dass ich hoffe, die grandiose Aussicht genießen zu können. Einen Aufstieg auf den Gridone ist nicht geplant, das hebe ich mir für den Sommer auf.

Von der Haltestelle Brissgo Piazza del Sole gehe ich noch ein Stück weiter der Strasse entlang. Dann biege ich rechts ab und stoße auf das erste Hinweisschild zum Rifugio. Über 5 Stunden soll der Aufstieg dauern.

Es beginnt, wie so häufig im Tessin mit einer Treppenanlage, aber nur bis zu der kleinen Kapelle. Danach die typischen Tessiner "Wanderwege", viel Steine, Kastanienlaub und auch die hübschen stacheligen Hüllen der Esskastanien. Am Ende trifft man wieder auf die Strasse, der ich ein Stück folgen muss um erneut in den Wald abzubiegen.

Dieser Weg hat rechts und links Steinplatten, als wären früher Karren drüber gefahren.Bei P 787 gibt es einen recht steilen Ausstieg aus diesem Weg auf die Strasse. In der nächsten Kurve befindet sich die Osteria Borei, die aber leider geschlossen ist. Ist ja auch keine Wandersaison.
Bei Pienizzo (950) gibt es einen Parkplatz , auf dem Wanderer ihr Auto abstellen können. Von hier aus losgehen könnte man etliche Höhenmeter sparen.

Das nun folgende Stück bis Cortaccio (1067) ist sehr unangenehm, reine Asphaltstrasse. Cortaccio scheint teilweise ganzjährig bewohnt zu sein. Hinter Cortaccio führt der Weg durch den Wald bis Penseverone (1233). Der Kastanienwald weicht nun leichtem Birkenwald.

 Bei Vantarone (1410) stoße ich auf eine geschlossene Schneedecke. Hier lege ich die Kathoolas an, der Schnee hat einen harten Deckel und darunter befindet sich oft Blankeis. Mit dem schönen "Wanderweg" ist hier Schluss, das Gelände wird felsiger. Aber bis Alpe Voiè (1648) kann ich noch schwachen Spuren folgen. Danach ist Schluss. Nun muss ich mir den Weg selber suchen. Das geht nicht ohne den einen oder anderen Verhauer, denn das felsige Gelände lässt mit dem Schnee keine eindeutige Wegfindung. zu. Ab und an habe ich das Glück am Felsen eine Wandermarkierung zu finden.

Kurz vor der Alpe Aviasca (1730) ist noch ein Tobel zu queren. Der Weg hinunter ist mehr Rutschen als Steigen, aber es geht.
Die letzen Höhenmeter bis zum Rifugio sehen von Weitem recht einfach aus, da der Weg ersichtlich ist. Nur leider ist der Pfad extrem schmal und teilweise vereist. Da bin ich froh, als ich nach mehr als fünf Stunden das Rifugio erreiche. Gerade noch zeitig um den Sonnenuntergang zu genießen.

Der Ofen spendet wenig Wärme, zu lange ist hier keiner oben gewesen. Also bereite ich mir das Abendessen zu und gehe alsbald schlafen. Mit zwei Duvvets und einem warmen Inlett werde ich nach drei Stunden auch wieder rundum warm.

In der Nacht kommen Sturmböen auf und rütteln am Rifugio. Hoffentlich schläft der Wind zum Morgen ein.

Das T4 gilt nur für den Weg von Vantarone bis zum Refugio bei den derzeitigen Bedingungen.

Tour im Alleingang.




Tourengänger: Mo6451
Communities: Alleingänge/Solo


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Januar 2016 um 18:09
ich habe euren Bericht gelesen und fand ihn klasse. Ich werde im Sommer noch einmal aufsteigen, dann von Rasa, wie ihr.
Im Winter ist es schön, aber sehr kalt. Aber mein Wunsch hat sich erfüllt.
VG
Monika

bobi hat gesagt:
Gesendet am 17. Januar 2016 um 11:00
Hallo Mo
Karren wurden im Tessin im alpwirtschaftlichen Verkehr selten eingesetzt. Es wurde entweder gesäumt oder auf dem eigenen Buckel getragen. Die aufgestellten Steinplatten an den Wegrändern verhindern, dass die kleineren Steine in der Wegmitte (Ciottoli) seitlich ausbrechen. Anstatt Platten wurden auch grosse Steine verlegt, sofern es in der Nähe hatte. Weiter oben sieht man dann noch die längs zum Weg aufgestellten Steinplatten, welche verhindern dass der Humus von der Böschung auf den Weg brösmelet.
Gruss Bobi

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Januar 2016 um 23:12
Danke bobi, für die ausführliche Beschreibung. Man lernt nicht aus.
Gruss Monika


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