Zsigmondyspitze (3089m) - Silvester am Zillertaler Matterhorn

Die Zsigmondyspitze - zurecht der bekannteste Kletterberg der Zillertaler Alpen. Von allen Seiten präsentiert sich dieses schöne Felshorn abweisend und schwer ersteiglich. Ausnahmsweise trügt hier der Schein nicht, immerhin sind mindestens Kletterfertigkeiten im unteren 3. Grad für eine Besteigung erforderlich. Den besonderen Namen bekam der vorher Feldkopf genannte Berg übrigens im Jahre 1885 zu Ehren der Erstbesteiger Emil und Otto Zsigmondy.

Wir starten unsere Silvestertour vom Winterraum der Berliner Hütte, einer der wichtigsten Ausgangspunkte für eine Besteigung. Über einen Wanderweg geht es direkt entlang des Nordhangs tiefer in das Tal der Berliner Hütte hinein, bis der Steig mehr nach links abbiegt und zum Schwarzsee führt. Von dort leitet der Weg weiter über eine Geländeschwelle in das Blockkar unterhalb des Gipfelaufbaus der Zsigmondyspitze. Über das Blockgelände steigt man zum rechten Wandfuß auf, also zum Beginn des Südgrats auf einem kleinen Absatz.

Normalweg Zsigmondyspitze:
Vom Absatz des Südgrates über den blockigen Grat oder links daneben ein paar Stufen hinauf, bis der Grat aufsteilt und nach links ein Band in die Flanke führt. (II) 
Von dort entweder direkt die Kante hinauf (V+) oder dem Normalweg nach links in die Flanke über Bänder folgen. Im Mittelstück der Querung gelangt man an eine etwas griffarme Platte, welche sich aber gut sichern lässt (III-, Schlüsselstelle). Anschließend wird leicht absteigend weiter gequert bis ein auffälliges Band wieder nach rechts zur Südkante leitet (T5). Wieder an der Kante angekommen ein paar Meter durch Blockgelände hoch (II), dann entweder rechts der Kante (Normalweg) über die Nordseite zum Gipfel oder in schöner Kletterei bis III leicht links der Kante zum Gipfelkreuz. Siehe auch Topo. 

Zurück geht es identisch, wobei bei uns der nordseitige Normalweg direkt unterm Gipfel und eine weitere nordseitige Stelle weiter unten an der Kante durch Schnee bzw. Eis Konzentration erforderte - es ist ja irgendwo doch Silvester!
Nach dem Abstieg zur Berliner Hütte wurde es ein netter Silvesterabend und ein guter Rutsch auf über 2000m. Nach den Feierlichkeiten, gegen halb Eins, machte sich ein Teil unserer Truppe (ich inklusive) wieder an den dreistündigen Abstieg zum Breitlahner über den teilweise komplett mit Eis überzogenen Fahrweg, garniert mit so manchem Fluch nach intensiven Bodenkontakt. Die anschließende Heimreise durch die Nacht mit Hightechkaffeautomaten und Blitzeis war ebenfalls eindrücklich, doch das ist eine andere Geschichte...;)

Schwierigkeiten:
Zustieg Zsigmondyspitze von der Berliner Hütte: bis T3 WS
Zsigmondyspitze Normalweg: bis III- , T5

Mit auf Tour:
Christina, Richard, Reiner, Bernhard