Juragrate zum 4. Advent (Eulengrat und Balmflue Südgrat)


Publiziert von simba , 27. Dezember 2015 um 18:23.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:19 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 6a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 2 Tage

Jedes Jahr das gleiche Spiel (so hat man den Eindruck) - man plant die ersten Skitouren für den Dezember. Aber das Wetter/Klima hat andere Pläne. So geht es regelmäßig in der Adventszeit Klettern anstatt auf die Bretter. Über den spätherbstlichen Nebelmeer bei T-Shirt-Temperaturen immer wieder ein Erlebnis, das das lange Warten auf den großen Schnee erträglich macht. Nachdem es letztes Jahr der Brüggler zum 1. Advent war, gab es dieses Jahr zum 4. Advent zwei Juragräte, den längsten davon (Balmflue) am zweitkürzesten Tag des Jahres.

Beide Touren samt Zustieg sind bestens beschrieben (hier und hier). Daher ergänzend einige subektive Eindrücke und Tipps (vor allem für "Ohne-Topo-Kletterer" wie uns) und Fotos.

Eulengrat (6a - je nach Variante)

- Anstatt des Original-Einstiegs rechts über die rutschige und oberhalb brüchig-pattige "Wurzelpassage" (4c) empfiehlt sich eine Einstiegsvariante einige Meter links (oberhalb) davon. Im alten Plaisirführer (wohl) nicht beschrieben, ca. 5c+ und sehr gut abgesichert.
- Nach dem Pfaffengilet am besten direkt weiter zum Stand unter dem Föhrenwändli. Dann spart man sich eine "extra SL" zur Absicherung der ausgesetzten Querung dorthin. Stand vor dem Föhrenwändli geräumiger als es aussieht.
- Biwakriss ziemlich abgespeckt, aber die Variante rechts davon (6a) weniger und sehr lohnend.
- Nach dem Biwakriss nicht bis zum Ende dem einfacher werdenden Grat folgen - sonst verpasst man - wie wir - das Sonnenplättli (6a) links.
- Als Abstieg, wenn es trocken ist und man zurück zum Einstieg möchte, unbedingt direkt vom Wandbuch nach links den Ketten folgen. Im rutschigen knietiefen Laub ist der Anstieg hoch zum Wanderweg nicht angenehm. Wir folgten dem Wanderweg wohl zu lange und stiegen dann via Tobel des Verenabachs zum Forsthaus (645m) ab, was einen Wiederaufstieg zum Rucksackdepot am Einstieg abnötigt.

Balmflue Sügrat (5c - je nach Variante)
- Zustieg ab Wasserreservoir Oberrüttenen: Direkt rechts des Parkplatzes am "Häuschen" dem Pfad über einen Sporn folgen, den zugewachsenen Forstweg queren und immer nach rechts erste Geröllfelder querend bis zum Fahrradständer an der Serpentine. Einige Meter oberhalb nach rechts abzweigen und immer weiter nach rechts queren (Leiternabstieg inklusive)
- Erste SL (4c) hat nur mehr 2 Bohrhaken, mittlerer der Haken fehlt = lange Runouts (ev. Klemmkeile(?!), die man sonst eigentlich nicht braucht). Anstatt zweitem Bohrhaken sinnfreier Stand direkt oberhalb der SL (vor dem Gehstück und den beiden Ständen am nächsten Aufschwung).
- Ausstiegskamin in der zweiten SL ist mit Rucksack unangenehm. Subjektiv mit Rucksack die schwerste SL.
- Nach dem "cable" lassen sich (auch mit 50 Meter Seil) jeweils zwei SL zusammenfassen (wenn "cable" SL 3, sind das die SL 4 und 5 sowie 6 und 7). Falls es mal knapp werden sollte, gibt es nach SL 7 genügend Bäume für einen Stand vor den Standbohrhaken.
- Die absteigende Querung zum Quergang in SL 8 ist (ohne Topo) nicht offensichtlich. Man kann anstatt über die kurze Kletterstelle links in das Couloir zu steigen auch auf den breiten Grat bis zum Sattel aufsteigen und von dort ins Couloir (gesichert?) absteigen. Da steinschlaggefährdet und rutschig, aber nur, wenn keine direkten Verfolger den querenden Abstieg benutzen).
- Quergangs-SL trotzt etwas Speck sehr eindrücklich und schön, ebenso das Wändli der Studernase danach.
- Schwierigkeitsbewertung in den folgenden SL sehr inkonsistent (5b ist nicht gleich 5b ;)). Die leichten SL 11 und 12 lassen sich prima zusammenfassen.
- Chapeau, wer am Katzensprung einen solchen macht - stabile Knöchel in Kletterschuhen jedenfalls von Vorteil. Mit Abklettern + Spreizen erst unangenehm, löst sich aber überraschend einfach auf.
- Vorletzte SL am besten nach der Verschneidung das Gehgelände (bis 2) durchs "Wäldchen" anhängen. Schöner Aussichtsplatz am Sattel vor der letzten SL: Von einem Felskopf kann man direkt auf den Katzensprung "tiefblicken".
- In der letzten SL gibt es zwei Varianten: Rechts ausweichend (4c) und gerade hoch (5a).

Tourengänger: simba


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