Etwas abenteuerliche Nolla-Überschreitung


Publiziert von Dodovogel , 17. November 2015 um 22:42.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:15 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 1330 m
Strecke:Ausserferrera - Cresta - Prada Sura - Alp Andies - Nolla
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A13 bis Ausfahrt 26-Rofla Richtung Avers-Juf/Ferrera. Hauptstrasse bis Ausserferrera. Am Dorfende hat es links öffentliche Parkplätze gleich nach den Wanderwegweisern (rechts sind private Parkplätze).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Ausserferrera
Kartennummer:schweizmobil.ch oder map.geo.admin.ch

Samstag Nacht hat uns doch noch das Wanderfieber gepackt. Schnell auf Hikr gestöbert und die Tour von roko vom Vortag gefunden. Hört sich interessant an und die Auskunft über den Zustand der Wege ist sehr wertvoll. Also ab ins Bett und am nächsten Tag ins Bündnerland.

Diese Beschreibung soll in erster Linie unsere Routenwahl beschreiben. Zusätzliche Informationen finden sich in der Bildergalerie.

Ausserferrera - Cresta - Prada Sura (T2, ca. 1 h)

Eine kleine, etwas steile Fahrstrasse führt zum schönen Dorf Cresta hinauf. Wer die Tour abkürzen will, könnte hier im Sommer auch hochfahren. Die Strecke ist aber auch schön zu fuss; man quert Flüsse und kommt an Wasserfällen vorbei.

Prada Sura - Alp Andies (T3, ca. 1 h)

Bei Prada Sura teilt sich der Wanderweg. Wir gehen hier links Richtung Lambegn weiter. Die Fahrstrasse endet und man geht auf einem weiss-rot-weissen Bergweg. Kurz vor Punkt 1936 quert man die Ual da Ferrera. Es eine kleine Leiter, mit der man leicht ins Flussbett absteigen kann. Dann wird es wieder steil und man steigt auf einem grasigen Rücken direkt zur Alp Andies auf. Links hat es Lawinenverbauungen  zwischen jungen Bäumen, welche hier wohl zum Lawinenschutz gepflanzt wurden und eingezäunt sind. Rechts geht es in das Flusstal hinab. Bei Punkt 2192 wird es wieder flacher und man hat die Alp Andies erreicht.

Hier war es an diesem Tag sehr windig und es wurde deutlich kühler. Wir zogen uns warm an und weil wir eher spät gestartet sind ist es bereits Mittagszeit. In einer Ruine links hat es einen windgeschützten Unterstand wo wir rasten.

Alp Andies - Nolla; P. 2640 (T3+, ca 1 h 15 min)

Der Wanderweg führt an den Ruinen vorbei und zweigt dann links ab. Wir verlassen den Weg hier, wie von roko beschrieben und steigen gerade einem Bachbett folgend unschwierig auf einen kleinen Rücken auf. Man sieht von der Alp bereits den Steinmann, welchen wir anpeilen.

Beim Steinmann angekommen, befindet man sich am Fuss des Nord-West-Hangs des Nolla. Wenn man den Hang hochschaut, kann man einen weiteren Steinmann erkennen. Wir steigen auf und umgehen dabei die nordseitigen Schneefelder auf der rechten Seite. Der Hang ist breit und ziemlich grasig. Wenn man die Schneefelder vermeiden kann und bei sonst trockenen Verhältnissen ist der Aufstieg steil aber leicht. Heute windet es stark und uns peitschen kleine gefrorene Regentropfen ins Gesicht. Trotzdem bleibt es trocken. Es macht die ganze Sache aber etwas rau und abenteuerlich - was uns durchaus gefällt.

Punkt 2548 ist schnell erreicht. Es ist der erste kleine Gipfel auf dem Bergkamm. Wegen des Wetters gehen wir aber ohne lange Rast weiter zum Hauptgipfel. Hier gibt es keine besonderen Schwierigkeiten. Wenn man sich rechts hält, kann man heute fast alle Schneefelder umgehen.

P. 2640 - P. 2551 - Mittelberg - Alp Andies (T3+, ca. 50 min)

Vom Hauptgipfel kann man zu Punkt 2551 absteigen. Der direkte Weg führt zu einer kleinen Felskante, welche wir nordseitig umgehen. Bei Punkt 2551 sucht man sich einen leichten Durchgang zwischen den Felsen. Wir folgen Spuren von Gämsen, welche uns sicher hinunterführen.

Hier hat es auch gelb-rote Markierungen eines Weges. Die Markierungen sind aber ziemlich spärlich. Wir interessieren uns wohin der Weg führt und folgen ihm, wo wir ihn erkennen können. Der Weg führt in einem Tal hinunter auf ca. 2400 m. Dort geht der Weg in die Geröllflanke des Piz digl Gurschus über. Weil hier viel Schnee liegt, ist die Begehung an einigen Stellen etwas heikel aber man könnte vorher auch ohne Schneekontakt direkt zur Alp Andies absteigen.

Kurz vor der Westflanke des Piz digl Gurschus scheint sich der Weg zu teilen. Wir gehen nach rechts, auf der Flanke hinunter zu einen kleinen grasigen Rücken des Mittelberg. Von dort steigen wir in die Senke zur neuen Hütte der Alp Andies bei Punkt 2251 ab.

Die Hütte ist geschlossen aber es hat Bänke und einen Tisch, wo wir eine Rast einlegen. Hier ist das Wetter wieder deutlich besser. Die untergehende Sonne zwingt uns aber bald weiter.

Wir gehen zurück zu den Ruinen und folgen dem markierten Wanderweg auf der Aufstiegsroute herunter ins Tal. Als wir bei Prada Sura die Fahrstrasse erreichen, wird es dunkel und wir steigen mit Stirnlampen ausgestattet in ca. 40 Minuten ins Tal ab.

Fazit

Die Tour ist nicht sehr schwierig aber je nach Wetter- und Schneebedingungen sollte man die nötige Vorsicht walten lassen. In unserem Fall war es etwas stürmisch und warme Kleidung inklusive Handschuhe waren absolut notwendig. Wie immer, ist die Landschaft im Bündnerland spektakulär. Ich kann die Tour nur empfehlen und zu dieser Jahreszeit ist man hier alleine unterwegs.

Tourengänger: Dodovogel


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Geodaten
 28023.gpx GPS-Daten z.T. von Hand eingetragen. Möglicherweise nicht Präzise. Benutzung auf eigene Gefahr.

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